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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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26.10.2007, 21:57 | #1 |
Ausgeblasen
Ausgeblasen
Den warmen Atem, den blies ich zu Dir, doch nahm eis’ger Wind ihn gefangen. Trug ihn mit sich fort und sprach nicht ein Wort, so gefror der Kristall auf den Wangen. Ich stehe am Fenster, der Mond scheint erstarrt, die Kälte, sie frisst alle Sinne. Ich sehn mich im Schweigen ganz einfach nur nach der Wärme im Klang Deiner Stimme. |
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26.10.2007, 22:48 | #2 |
RE: Ausgeblasen
Hallo,
beim lesen kommen in mir einfach nur Gefühle hoch... Momente, die wohl fast jeder kennt, nehmen wieder Gestalt an. Beim lesen erinnere ich mich an Situationen aus meiner Vergangenheit, die nicht immer so toll waren. Aber es ist toll, einfach in Gedichten zu kramen und dann durch Zeilen wie diese wieder erinnert zu werden an das, was auch mal war... Jetzt und hier danke ich Dir für diesen Augenblick meines Erinnerns. L.G. Jeanny |
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27.10.2007, 10:54 | #3 |
Liebe Jeanny,
ich danke Dir für die wohlwollende Kritik. Für mein Empfinden sind Texte genau dann gut, wenn sie Nährboden für den Leser sind, ihn mit eigenem Erleben, mit eigenen Gedanken zu füllen. Dein Kommentar ist für mich das größte Lob. Ich habe zu danken. |
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29.10.2007, 10:47 | #4 |
Das erinernt mich ganz stark an das Märchen von der Schneekönigin.
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29.10.2007, 23:22 | #5 |
Ein schönes Stimmungsbild hast du da gemalt, liest sich leicht.
Der erste Wärmeimpuls geht als Anstoß verloren, keine Reaktion erfolgt, die gewährte Wärme wird nicht zurückgegeben, was bleibt ist Kälte. eisiger Wind- weshalb der Apostroph, das erschließt sich mir nicht. weil, es sieht nicht schicker aus mit. in der zweiten strophe der erste vers: wenn du das "fort" weglassen würdest, klänge es meiner meinung nach runder. gern gelesen lg tamiflu |
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30.10.2007, 00:08 | #6 |
Lieber tamiflu,
schön, einen Kommentar zu diesem Stück von Dir zu bekommen. Ich hoffe, ich kann Dir Deine Fragen ausreichend erschließen. Das Apostroph macht seinen Sinn in der Rhythmik des Stückes. Den warmen Atem, xXxxX den blies ich zu Dir, xXxxX doch nahm xX eis'ger Wind ihn gefangen. xxXxxXx Eisiger wäre einfach eine Silbe zu lang, dann hätte es nicht zum zeilenübergreifenden Daktylus gereicht. Das gleiche gilt im Prinzip für fort Trug ihn mit sich fort xXxxX und sprach nicht ein Wort, xXxxX so gefror xxX der Kristall auf den Wangen. xxXxxXx Wenn Du den Text laut liest, wirst Du merken, dass der Fluss völlig unterbricht bei eisiger und beim Weglassen des Wortes fort. Schade, dass ich nicht aufnehmen kann, sonst würde ich es Dir gerne vorlesen*zwinkert Vielen Dank für Deine Auseinandersetzung! Schönen Abend noch, Eigensinn |
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30.10.2007, 00:26 | #7 |
Nun, ich habe es schon vermutet, die metrik. danke für deine darstellung.
mit metrisch rudimentären grüssen tamiflu |
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30.10.2007, 06:06 | #8 |
Mir gefällt dieses Werk sehr gut.
Es erinnert an eine ferne winterliche Märchenwelt voller Kälte, Eis und Frost. Inmitten dieser allmächtigen Kälte steht der wärmende Gedanke, der einen Kontrast zu dem geschaffenen Bild projeziert. Emotional bewegend geschrieben. |
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