Kaminkind bei Poetry.de

Martin Laut · 11.04.2014, 17:54

Das Kaminholz spreizt die Flammen,
hascht mit heißen Flimmerhänden
durch das Rost des Ofenrands.
Schatten tanzen sanft zusammen
an den weißen Zimmerwänden,
einen heimlich leisen Tanz.

Vor den Abendofenbränden,
unter braunen Kinderbrauen,
ein Pupillenpärchen glüht.
Und das Kind, mit warmen Händen,
wird im Staunen und im Schauen
langsam und zufrieden müd.

Thing · 11.04.2014, 18:18

das ist einfach nur wunderschön!
Wie darf der Leser aufatmen, dem ein solches Idyll präsentiert wird, das es zum Glück immer noch gibt.
Das glühende Pupillenpärchen ist besonders zauberhaft.

Ich kenne zwar nur den Herdrost, Ofenrost, aber das ist nebensächlich.

Da möcht ich nur allzugern danke sagen!

Herzlichen Gruß
von
Thing

gummibaum · 11.04.2014, 18:45

Ein wirklich hochkarätiges Gedicht, Martin. Das Feuer, in der ersten Strophe, mit Händen und Tanz, schon antromorph und fast mütterlich wirkend, wird in der zweiten vom Kind aus betrachtet, eine Nahrung und zugleich Beruhigung seiner Sinne.

Ungewöhnlich und kostbar.

Chapeau
gummibaum

Ilka-Maria · 11.04.2014, 19:32

Zitat:

Zitat von gummibaum

Ungewöhnlich und kostbar.

Schließe mich an - gummibaum hat mir das Wort "ungewöhnlich" aus dem Mund genommen, als ich es gerade schreiben wollte.

Ein Gedicht mit äußerst dichter Atmosphäre!

LG
Ilka

Daisy · 11.04.2014, 21:26

Hallo Martin Laut,

das ist ein hervorragendes, edles Gedicht!
Einmal gelesen, bleibt es lange Zeit in der Erinnerung haften.

Schön auch das Reimschema und handwerklich mit Sorgfalt ausgeführt.

Kompliment!

LG Daisy

11.04.2014, 17:54	#1
Martin Laut Dabei seit: 04/2009 Alter: 33 Beiträge: 370 Meine Gedichte Meine Favoriten	Kaminkind Das Kaminholz spreizt die Flammen, hascht mit heißen Flimmerhänden durch das Rost des Ofenrands. Schatten tanzen sanft zusammen an den weißen Zimmerwänden, einen heimlich leisen Tanz. Vor den Abendofenbränden, unter braunen Kinderbrauen, ein Pupillenpärchen glüht. Und das Kind, mit warmen Händen, wird im Staunen und im Schauen langsam und zufrieden müd.

11.04.2014, 18:18	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Martin Laut - das ist einfach nur wunderschön! Wie darf der Leser aufatmen, dem ein solches Idyll präsentiert wird, das es zum Glück immer noch gibt. Das glühende Pupillenpärchen ist besonders zauberhaft. Ich kenne zwar nur den Herdrost, Ofenrost, aber das ist nebensächlich. Da möcht ich nur allzugern danke sagen! Herzlichen Gruß von Thing

11.04.2014, 18:45	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Ein wirklich hochkarätiges Gedicht, Martin. Das Feuer, in der ersten Strophe, mit Händen und Tanz, schon antromorph und fast mütterlich wirkend, wird in der zweiten vom Kind aus betrachtet, eine Nahrung und zugleich Beruhigung seiner Sinne. Ungewöhnlich und kostbar. Chapeau gummibaum

11.04.2014, 21:26	#5
Daisy Dabei seit: 10/2010 Beiträge: 922 Meine Gedichte	Hallo Martin Laut, das ist ein hervorragendes, edles Gedicht! Einmal gelesen, bleibt es lange Zeit in der Erinnerung haften. Schön auch das Reimschema und handwerklich mit Sorgfalt ausgeführt. Kompliment! LG Daisy