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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 22.03.2023, 21:15   #1
männlich Erebos
 
Benutzerbild von Erebos
 
Dabei seit: 03/2023
Ort: Rheinland
Beiträge: 20

Standard Feuersbrunst

Verlangen einst in Rot gebannt,
Gefüllt mit flehlich pochend Blut,
Ja, hinter meinen Rippen spannt,
Aus Fleisch gewoben pure Glut.

Wie eine Flamme treibt die Wärme,
So feurig durch die Adern rauf,
Und jedes weitere Geschwärme,
Nimmt mein Verzehren blind in Kauf.

In meiner Brust, da hüpft dies Licht,
Es brennt so hell und schmerzt sogar,
Doch löschen möcht' ich's sicher nicht,
Denn erst dadurch wird Leben wahr.

Es strahlt mir in der Dunkelheit,
Verdorrt die moorigen Gedanken,
Vom Jetzt und der Vergangenheit,
Wo meine Freuden stets versanken.

Angefacht durch dein Schauen,
Lodert in mir neuer Schwung,
Spöttisch züngeln deine Brauen,
Bei jedem kühnen Feuersprung,

Dieser Schein, der lässt mich hoffen,
Sein Flackern raunt mir Liebe zu,
Nie lag ich so verletzlich offen,
In meinem Herz, da brennst nur du.
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Alt 23.03.2023, 12:13   #2
Friedrich
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 237

Lieber Erebos,

Dein Gedicht habe ich gerne gelesen. Es steht zumeist in vierfüßigen Jamben und handelt von der leidenschaftlichen Liebe des LI zu einer Frau. Diese Leidenschaft erfüllt das LI so mit neuem intensiven Leben, so daß er sie nicht mehr missen möchte, andererseits weiß es aber auch, daß diese Hingabe es verwundbar macht.
Zitat:
Nie lag ich so verletzlich offen,
Den ersten Satz verstehe ich allerdings nicht:
Zitat:
Verlangen einst in Rot gebannt,
Was ist mit "Rot" gemeint?

Sodann einige Kleinigkeiten, die mir beim Lesen auffielen. Sie gelten als Denkanstoß, denn ändern kannst Du Dein Gedicht in diesem Forum ohnehin nicht mehr.
Zitat:
Und jedes weitere Geschwärme,
"Geschwärme finde ich nicht so schön. Doch was reimt sich schon auf Wärme?
Zitat:
In meiner Brust, da hüpft dies Licht,
Tanzt fände ich für die Athmosphäre besser als "hüpft".
Zitat:
Denn erst dadurch wird Leben wahr.
Hier muß man der Metrik wegen "dadurch lesen, normalerweise betont man aber dadurch, was dazu führt, daß der Lesefluß stockt und man die Zeile noch einmal - diesmal metrisch korrekt - liest.
Zitat:
Angefacht durch dein Schauen,
Lodert in mir neuer Schwung,
Spöttisch züngeln deine Brauen,
Bei jedem kühnen Feuersprung,
Die ersten drei Zeilen sind nun Trochäen, die letzte hingegen ein Jambus. Die erste Zeile hat sogar zwei unbetonte Silben hintereinander An ge facht durch dein Schauen. Betont man allerdings Angefacht, dann fehlt danach eine unbetonte Silbe. (Vielleicht könnte man ein "nun" als Füller reinsetzen.
Zitat:
Spöttisch züngeln deine Brauen,
Ich habe Mühe, mir das vorzustellen. Spöttisch heben sich die Brauen fände ich besser.

Mit liebem Gruß

Friedrich
Friedrich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2023, 17:58   #3
männlich Erebos
 
Benutzerbild von Erebos
 
Dabei seit: 03/2023
Ort: Rheinland
Beiträge: 20

Lieber Friedrich,
erstmal danke ich dir für deinen Kommentar.
Deine Perspektive hat mir einen schönen Einblick gegeben, wie bestimmte Worte aufgenommen werden können.

Zitat:
Was ist mit "Rot" gemeint?
Mit der Leidenschaft, die in Rot gebannt wurde, habe ich vor allem an ein Herz gedacht, aber tatsächlich war es auch die Farbe, die ich beim Schreiben und beim Lesen der Zeilen hatte wie habe.

Zitat:
Tanzt fände ich für die Athmosphäre besser als "hüpft"
Bspw. habe ich hüpfen benutzt, um eine Brücke zu einem hüpfenden Herzen zu bauen. Dein Einwand ist natürlich trotzdem berechtigt und wertvoll, ich werde mir die Punkte alle nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Danke, dass du mich auf die leicht strauchelnden Versfüße hingewiesen hast, ich werde schauen, ob ich da eine Rolltreppe eingebaut bekomme, um den Weg flüssiger zu gestalten. Ich schreibe Gedichte noch sehr intuitiv und löse das Meiste durch lautes Lesen, aber manches übergeht man wohl doch, deswegen war deine Anmerkung sehr wertvoll für mich.

Das ich mein Gedicht im Forum nur bedingt ändern kann, ist für mich aber auch kein Problem. Ich hege und pflege alles in Papyrus ein, dann geht es nicht verloren.

Liebe Grüße,
Erebos
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