Fragen?

[kaos]

Fragen?

zwei alleine, sich einsam verschwiegen
was hat sie in dieser Nacht raus aufs Feld getrieben
feuchtes Stroh liegt zu Füßen der Ähren
so hat er sie am liebsten, denk er noch im begehren
ein Hauchen über die Wange, ein Blick, ein ´ja
ein enges Anschmiegen unnahbar nah
schon packt er sie im Nacken - mental brutal
der Baum staunt und sieht den Mond gleich zweimal
die Wolken fließen zur Erde, der Wind streift Energie
das Korn reckt sich gen Himmel, der Wind bläst eine Melodie
sie küsst ihn zärtlich, die Ären tauchen ein in die Brise
sein Griff lockert sich, seinen Punkt trifft sie präzise
doch dann packt er ihren Schopf, zwingt sie runter auf Händ und Knie
frau wendet sich ab, doch keiner will es mehr als sie
ein Blitz zuckt übers Firmament, das Feld ein sicherer Schoß
der Blitz hinterlässt Spuren auf ihr und gibt dem Wind einen Stoß
und während der Orkan anfängt um sich zu schlagen und zu jammern
bildet sich eine Windhose über dem Feld - doch er bleibt ohne zu zögern
Funken und Blitze schlagen durch die Hose ins Feld ein
- bringen es zum verglühen

über die Nacht spricht nur die Glut zum ersten Sonnenschein

[Ilka-Maria]

Nein, keine weiteren Fragen. Du hast ja eine überbordende Phantasie, Kaos! Wie heißt denn dieser Eintopf, wenn er fertig ist?

Eigentlich sind da ein paar gute Ideen drin, aber es ist alles sehr dick aufgetragen. Okay, Tempo steckt auch drin, aber manche Stellen wirken unfreiwillig komisch, z.B. hier:

... schon packt er sie im Nacken - mental brutal
der Baum staunt und sieht den Mond gleich zweimal ...

Gruß
Ilka-M.

[kaos]

das stück lyrik hat doch eindeutig eine überschrift von mir bekommen.

>>Eigentlich sind da ein paar gute Ideen drin, aber es ist alles sehr dick aufgetragen<<

es soll ja auch pompös wirken - von piano nach forte.

>>Tempo steckt auch drin, aber manche Stellen wirken unfreiwillig komisch<<

was findet denn die dame daran unfreiwillig komisch?

[Ilka-Maria]

Na ja, die Vorstellung, daß ein Baum vor lauter Schreck (oder etwas Ähnlichem) gen Himmel blickt und den Mond doppelt sieht ... ich mußte darüber lachen.

"... ein enges Anschmiegen unnahbar nah ..." - auch komisch. Eng angeschmiegt ist ja schon mehr als nah, aber dann ist es zugleich unnahbar. Das ist ungefähr wie das Auto, das blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr.

Sorry, ich finde den Text größtenteils erheiternd. Aber vielleicht liegt das an mir.

[FeelLetter]

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich fast aufgehört hätte, den Text weiter zu lesen, ganz einfach weil es mir zu viel wurde.
Ilka-Maria:

daß ein Baum vor lauter Schreck (oder etwas Ähnlichem) gen Himmel blickt und den Mond doppelt sieht

so fühlte eher ich mich, nicht nur der Mond

Wie Ilka-Maria schon sagt, sind gute Ideen dabei, die Bilder erschließen sich auch einzeln (fast) alle, aber vielleicht hätte man etwas sparsamer mit der Energie umgehen können.
Komisch würde ich den Text jetzt nicht nennen. Das mit dem Mond vielleicht schon.
Bei

ein enges Anschmiegen unnahbar nah

würde ich einfach das letzte "nah" weglassen, dann erschließt sich mir das Bild.

Hoffe, du kannst mit diesem Kommentar etwas anfangen...
lg FeelLetter