Verplappert bei Poetry.de

Schmuddelkind · 03.05.2011, 02:43

Du fasst schon fast schon
zu machtlos zum achtlosen
Mund

der zwischen den Zeilen
und in Zeilen dazwischen
und

unüberhörbar unerhört
tut mutlos mutige Mutmaßungen
kund

Ex-Schamanski · 03.05.2011, 09:16

Stark!

Ich lehne mich trotzdem einmal aus dem Fenster und glätte die Syntax, auf daß sie sich nicht unter den Reim biege.

Du fasst schon fast schon
zu machtlos zum achtlosen
Mund

tust zwischen den Zeilen
und in Zeilen dazwischen
und

unüberhörbar unerhört
mutlos mutige Mutmaßungen
kund

Wie man sieht, wurde lediglich das Verb verschoben und der Relativsatz parataktisch aufgelöst. Ergibt einen für mein Gefühl natürlicheren Sprachfluß zum letzten Reim "kund". Glatt parataktisches "tust kund" statt invertierter Hypotaxe "der (welcher) tut kund."

gummibaum · 03.05.2011, 10:53

Ja, das gefällt mir auch. Dass doppelte schon irritiert mich und am Ende könnte auch kundtut stehen.

LG gummibaum

Ex-Schamanski · 03.05.2011, 11:04

Zitat:

Zitat von gummibaum

... und am Ende könnte auch kundtut stehen.

Nein, dann wäre die Reimstruktur Mund-und-kund gebrochen.

Das doppelte "schon" ist bewußt gesetztes Strukturelement.

Schmuddelkind · 03.05.2011, 12:16

Vielen Dank!

Wirklich toll, dass das Gedicht überzeugt. Hab mich nämlich ziemlich ins Zeug gelegt.

Danke auch Schamansky für deinen Verbesserungsvorschlag! Aber dann müsste ich den "Binnenreim" im vorletzten Vers opfern. Ich habe das "tut" wohl überlegt dort hingesetzt. Gerade der Gleichklang in besagtem Vers ist mir wichtig. Aber gute Absicht und starke Umsetzung von dir!

LG

Schmuddelkind · 03.05.2011, 16:09

Achja, zu gummibaums Einwände:
Ich schließe mich Schamanskys Antwort an.

03.05.2011, 02:43	#1
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Verplappert Du fasst schon fast schon zu machtlos zum achtlosen Mund der zwischen den Zeilen und in Zeilen dazwischen und unüberhörbar unerhört tut mutlos mutige Mutmaßungen kund

03.05.2011, 09:16	#2
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Stark! Ich lehne mich trotzdem einmal aus dem Fenster und glätte die Syntax, auf daß sie sich nicht unter den Reim biege. Du fasst schon fast schon zu machtlos zum achtlosen Mund tust zwischen den Zeilen und in Zeilen dazwischen und unüberhörbar unerhört mutlos mutige Mutmaßungen kund Wie man sieht, wurde lediglich das Verb verschoben und der Relativsatz parataktisch aufgelöst. Ergibt einen für mein Gefühl natürlicheren Sprachfluß zum letzten Reim "kund". Glatt parataktisches "tust kund" statt invertierter Hypotaxe "der (welcher) tut kund."

Themen-Optionen	Thema durchsuchen
Druckbare Version zeigen Jemanden per E-Mail auf dieses Thema hinweisen	Thema durchsuchen: Erweiterte Suche

03.05.2011, 10:53	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Ja, das gefällt mir auch. Dass doppelte schon irritiert mich und am Ende könnte auch kundtut stehen. LG gummibaum

03.05.2011, 12:16	#5
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Vielen Dank! Wirklich toll, dass das Gedicht überzeugt. Hab mich nämlich ziemlich ins Zeug gelegt. Danke auch Schamansky für deinen Verbesserungsvorschlag! Aber dann müsste ich den "Binnenreim" im vorletzten Vers opfern. Ich habe das "tut" wohl überlegt dort hingesetzt. Gerade der Gleichklang in besagtem Vers ist mir wichtig. Aber gute Absicht und starke Umsetzung von dir! LG

03.05.2011, 16:09	#6
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Achja, zu gummibaums Einwände: Ich schließe mich Schamanskys Antwort an.