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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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01.09.2006, 21:48 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Kein Blut für Öl
Dort liegen Beine, abgerissene Arme,
hilfesuchend ´gen Himmel gestreckt. Gesichter rennen durch meinen Körper, fressen sich in meine Seele. Schreiende Mäuler aufgerissen, blutverschmiert, liegen kaputt da, völlig verdreckt. Kinderaugen glotzen in das dunkle, schwarze Rohr sehen keine Rettung, versinken im tiefen Moor. Wir in schwarzem Gold gebadet, sie in rotem Blut. Das Licht erlischt, schwächer wird die Glut. Langsam treiben Seelen schwirrend mich um den Verstand. Kalter Schweiß und zitternd kauere ich in diesem fremden Land. Scheinbar weit weg, ist es ganz nah kaum verdrängbar, immer da. Mit zerfetztem Kopfe denke ich hier. Helft ihnen, dann helft ihr auch mir! Seht ihr nicht die Dinge, die dort passieren? Wie wir langsam die Macht darüber verlieren? Euch augenöffnend opfere ich meine Seele, so dass sich ein Kind leise davonstehle. (20.02.2003)© by Scarlet |
01.09.2006, 22:19 | #2 |
RE: Kein Blut für Öl
Heeeey endlich mal ein politisches Gedicht, aber
es gibt vieles was mir nicht gefällt. Für eine ausführlichere Kritik hab ich jetzt keine Zeit ich hoffe du wirst mir das verzeihen können. Die ersten beiden Zeilen sind ziemlich platt, es kommt kein schauer rüber, bestenfalls ekel... die nächsten beiden Zeilen sind besser, das "rennen durch meinen Körper" lässt sich interessant interpretieren, das "fressen sich in meine Seele" ist eine gute Metapher. Die Nächsten beiden Zeilen haber wieder nur einen geringen lyrischen Wert, es werden zwar viele starke Wörter benutzt, dahinter ist aber nur heiße Luft. Jetzt kommen plötzlich Reime. Ich bin ja der Ansicht entweder alles in Reim oder nichts. Ausnahmen könnten ironische Brechungen sein, die in reimform verfasst werden, das ist hier nicht der Fall, Es wirkt als hättest du mitten drin Sätze gefunden die sich reimen und in den anderen Fällen nicht, was wohl etwas unvermögen ausdrückt. Naja dementsprechend deplaziert wirkt das "Moor" Die nächsten beiden Zeilen kommen auf die Überschrift und das eigentliche Thema zurück, die Stelle ist nicht der hammer, aber es ist auch nicht ganz schlecht... In den Zeiilen danach fällt mir auf, das du schon wieder das Wort Seele benutzt, was mir einmal zu oft ist und zeigt das dir kein anderes Wort wohl einfiel. Tipp: Synonyme suchen. Interessant ist das hier gesagt wird das das lyrische Ich direkt vor Ort ist, zuvor hatte man den Eindruck es würde es, nur aus den Medien kennen. Das kann aber auch daran liegen das man bei diesen Thema schon mit Klischee´s vorbelastet ist. In den nächsten zwei Zeilen wird gerade dies wieder angedeutet Ich könnte jetzt versuchen dies irgendwie in eine Interpretation zu bringen, aber ich vermute mal das es nicht wirklich sinnvoll wäre. Naja danach verwirrt der Text wieder weiter, aber auf ein höherem Niveau, du benutzt aber schon wieder das Wort "Seele". Versteh mich nicht falsch ich mag das Wort.. aber nicht wenn es inflationär ausgeschüttet wird. Der Text wird hier appellierender und leichte Andeutungen eines moralischen Zeigefingers deuten sich an Das Gedicht wirkt insgesamt sprachlich anfängerhaft, es gibt noch Potenzial nach oben, arbeite weiter an dich. Der Inhalt des Textes gefällt mir weniger, es ist ziemlich klischeehaft, wie die Überschrift schon andeutet. "Kein Blut für ÖL" ist eine alte un dumme Parole aus dem Golfkrieg, die sich der Realität verweigert. Der Text scheint dazu Mitleid erzueugen zu wollen, aber nur mit Ekelbilder geht das nicht, dazu müsste man schon irgendeine emotionale Verbindung entstehen müssen, dies gelang dir nur teilweise |
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01.09.2006, 22:47 | #3 |
Ich spreche jetzt nur die Ekelgeschichte an, da meine Kritik zum inhalt mehrerer Posts einfordern würde, um den Ansatz zu strukturieren... ich will nicht angeben oder sagen wie geil ich bin - das ist nicht meine art... es ist nur das Thema das mir auf den gewissen nerv drückt.
Also nur zur Form: Großer Gott ich muss Grüni zustimmen... es fehlt an ausarbeitung... eher an sprachsicherheit. Es wurde mir von einem weisen menschen aus diesem forum erst vor kurzem zu meinen Gedichten wieder gesagt: meist ist weniger mehr. Diese schemenhaften Gedankenfetzen die du beschreiben willst... Die Gesichter und Leichenteile die sich in einem Blutigen Wirbel mit Öl durchsetzen, diese kommen einfach nicht rüber, wenn du schön mit SPO vorantrabst... Und schon ganz und gar nicht, wenn du nen paarreim setzt. Ich bin ja ein notorischer reimer und an taktischen stellen setze ich sie auch in reimfreien gedichten... an taktischen Stellen! Aber an sonsten find ich es zum ersten richtig umwerfend, dass sich jemand mit der Thematik beschäftigt. ich denke auch, dass der richtige Geistesansatz ausgelegt ist... somit wünsch ich dir viel glück für die weitere schreiberkarriere... LG das weiche Ziel |
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16.09.2006, 01:46 | #4 | |
abgemeldet
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RE: Kein Blut für Öl
Zitat:
Das ist doch wenigstens ein Grund für all das Leid. Es geht um etwas handfestes, nämlich Öl. Das wird gebraucht, da führt kein Weg dran vorbei. So ist es eben. Viel schlimmer finde ich das sinnlose Leid, das sinnlose Sterben. Worum geht es im Libanon? Um Öl? Nee. Da sterben Menschen - ja Kinder und Frauen auch - völlig sinnlos. Weil Exempel statuiert werden. Nee, dann lieber fürs Öl sterben, als für ein Exempel, das statuiert wird. Dein Gedicht ist naiv. Darkskin |
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