Auf hartem Grund bei Poetry.de

Ilka-Maria · 06.12.2015, 13:43

Ich bau eine Burg, die fester ist
als das härteste, schwerste Gestein,
die sich an der Stärke der Feinde misst,
meiner Liebsten ein Schutzwall zu sein.

Ich ziehe die Mauern himmelhoch
bis zu Füßen des göttlichen Throns,
zwing jeden Bauern und Landsknecht ins Joch
in Erwartung des lustvollen Lohns.

Die Brücke sei aus dem dicksten Holz,
der Graben die Grenze zum höllischen Reich,
der Boden ein Fels aus Granit und Stolz,
das Lager der Liebsten duftend und weich.

Bedrohlich nah hör ich Waffenklang,
Vasallen und Ritter sammeln zum Heer,
der Wind ist schwanger vom Kriegsgesang -
mein Schwert in der Hand wiegt lähmend schwer.

5. Dezember 2015

Ex-Lichtsohn · 06.12.2015, 15:41

Eine Burg auf "hartem Grund" zu erbauen ist eine Sache.
Das Gerüst so fein säuberlich aufzustellen, dass es das Bett und den Liebesakt eines Paares trägt, während man außen nur dicke, wehrhafte Mauern wachsen sieht ist die andere. Dem Ganzen eine sich anbahnende Schlacht als Kulisse beizustellen, während die Wehrhaftigkeit der Burg selbst bis in den Himmel wächst und mit einem Augenzwinkern die Geburt des Stammhalters abzuwarten ...

Es gibt Formen der Kunst die rauben uns einfach den Atem. Für uns schwebt hier ein Beispiel angewandter Dichtkunst nahe an der Perfektion über den Burgmauern und dazu möchten wir gratulieren.
Herausragend erscheint uns die so unglaublich enge Verknüpfung der Schreibtechnik mit dem Inhalt, die möchten wir besonders hervorheben.

Alle Liebe
für Dich.

06.12.2015, 13:43	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.089 Meine Gedichte Meine Favoriten	Auf hartem Grund Ich bau eine Burg, die fester ist als das härteste, schwerste Gestein, die sich an der Stärke der Feinde misst, meiner Liebsten ein Schutzwall zu sein. Ich ziehe die Mauern himmelhoch bis zu Füßen des göttlichen Throns, zwing jeden Bauern und Landsknecht ins Joch in Erwartung des lustvollen Lohns. Die Brücke sei aus dem dicksten Holz, der Graben die Grenze zum höllischen Reich, der Boden ein Fels aus Granit und Stolz, das Lager der Liebsten duftend und weich. Bedrohlich nah hör ich Waffenklang, Vasallen und Ritter sammeln zum Heer, der Wind ist schwanger vom Kriegsgesang - mein Schwert in der Hand wiegt lähmend schwer. 5. Dezember 2015

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06.12.2015, 15:41	#2
Ex-Lichtsohn abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 1.493 Meine Gedichte Meine Favoriten	Eine Burg auf "hartem Grund" zu erbauen ist eine Sache. Das Gerüst so fein säuberlich aufzustellen, dass es das Bett und den Liebesakt eines Paares trägt, während man außen nur dicke, wehrhafte Mauern wachsen sieht ist die andere. Dem Ganzen eine sich anbahnende Schlacht als Kulisse beizustellen, während die Wehrhaftigkeit der Burg selbst bis in den Himmel wächst und mit einem Augenzwinkern die Geburt des Stammhalters abzuwarten ... Es gibt Formen der Kunst die rauben uns einfach den Atem. Für uns schwebt hier ein Beispiel angewandter Dichtkunst nahe an der Perfektion über den Burgmauern und dazu möchten wir gratulieren. Herausragend erscheint uns die so unglaublich enge Verknüpfung der Schreibtechnik mit dem Inhalt, die möchten wir besonders hervorheben. Alle Liebe für Dich.