Leide lieber heute bei Poetry.de

Riif-Sa · 05.01.2006, 23:04

Bin endlich angekommen
Und bleibe ein Stück hier
Ich hab den Ruf vernommen
Und zügle meine Gier

Ich ruhe in der Meute
Und trinke süßen Wein
Ich lebe lieber heute
Um morgen tot zu sein

Ich bin noch nicht bereit
Um alles zu verstehen
Oft trieb man mich zu weit
Ich liebte aus Versehen

Was ich für euch bedeute
Hält die Gedanken rein
Ich bleibe lieber heute
Um morgen weg zu sein

Bin endlich angekommen
Es war ein Schritt nach vorn
Mein Schicksal angenommen
Und frei von dunklem Zorn

Um mich all die Leute
Ich wiege sie im Schein
Ich leide lieber heute
Um morgen stark zu sein

sternenregen · 06.01.2006, 00:30

Finde diese positive Wandlung schön. Macht einem das Herz so warm. Dieses Sanfte, dass man seinen eigenen Fehlern verzeihen kann...

Ist so einer dieser Gedichte, die einfach auffallen. Jaaah

Ra-Jah · 06.01.2006, 01:14

Zitat:

Original von sternenregen
Finde diese positive Wandlung schön. Macht einem das Herz so warm. (...)

Ich wandle mich noch zum Pessimisten hier Oo

Zitat:

Original von Riif-Sa
Ich wiege sie im Schein

sternenregen · 06.01.2006, 03:10

Hm? Wie meinst?

Klar ist es deprimiert und so weiter...aber hat für mich nen positiven Touch.

Riif-Sa · 06.01.2006, 14:05

Es ist deprimierend, aber wartend/wissend bzw. wohlwissend lächelnd.

Ra-Jah · 06.01.2006, 14:38

Wenn man ehrliche Menschen im Schein wiegen, dafür sogar leiden würde, um dann in einem imaginären "Morgen" einen (erst durch ihre Unwissenheit ermöglichten) Triumph (des Todes) feiern zu wollen,
dann wirkt das auf den Leser (mich zumindest) nicht als "wohlwissend-lächelnd", sondern als
überheblich, arrogant, fratzenhaft, dämonisch-grinsend.

Die imaginäre siebente Strophe besteht aus Leerzeilen und kündet vom erstrebten Thriumph.

Riif-Sa · 06.01.2006, 15:04

Zitat:

Original von Ra-Jah
Wenn man ehrliche Menschen im Schein wiegen, dafür sogar leiden würde, um dann in einem imaginären "Morgen" einen (erst durch ihre Unwissenheit ermöglichten) Triumph (des Todes) feiern zu wollen,
dann wirkt das auf den Leser (mich zumindest) nicht als "wohlwissend-lächelnd", sondern als
überheblich, arrogant, fratzenhaft, dämonisch-grinsend.

Ja... das unterscheidet Schreiber von Leser. Aber knuffig, dass du dir so deine Gedanken machst.

05.01.2006, 23:04	#1
Riif-Sa Dabei seit: 11/2004 Beiträge: 253 Meine Gedichte	Leide lieber heute Bin endlich angekommen Und bleibe ein Stück hier Ich hab den Ruf vernommen Und zügle meine Gier Ich ruhe in der Meute Und trinke süßen Wein Ich lebe lieber heute Um morgen tot zu sein Ich bin noch nicht bereit Um alles zu verstehen Oft trieb man mich zu weit Ich liebte aus Versehen Was ich für euch bedeute Hält die Gedanken rein Ich bleibe lieber heute Um morgen weg zu sein Bin endlich angekommen Es war ein Schritt nach vorn Mein Schicksal angenommen Und frei von dunklem Zorn Um mich all die Leute Ich wiege sie im Schein Ich leide lieber heute Um morgen stark zu sein

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06.01.2006, 00:30	#2
sternenregen Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 111 Meine Gedichte	Finde diese positive Wandlung schön. Macht einem das Herz so warm. Dieses Sanfte, dass man seinen eigenen Fehlern verzeihen kann... Ist so einer dieser Gedichte, die einfach auffallen. Jaaah

06.01.2006, 03:10	#4
sternenregen Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 111 Meine Gedichte	Hm? Wie meinst? Klar ist es deprimiert und so weiter...aber hat für mich nen positiven Touch.

06.01.2006, 14:05	#5
Riif-Sa Dabei seit: 11/2004 Beiträge: 253 Meine Gedichte	Es ist deprimierend, aber wartend/wissend bzw. wohlwissend lächelnd.

06.01.2006, 14:38	#6
Ra-Jah gesperrt Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 481 Meine Gedichte	Wenn man ehrliche Menschen im Schein wiegen, dafür sogar leiden würde, um dann in einem imaginären "Morgen" einen (erst durch ihre Unwissenheit ermöglichten) Triumph (des Todes) feiern zu wollen, dann wirkt das auf den Leser (mich zumindest) nicht als "wohlwissend-lächelnd", sondern als überheblich, arrogant, fratzenhaft, dämonisch-grinsend. Die imaginäre siebente Strophe besteht aus Leerzeilen und kündet vom erstrebten Thriumph.