Dann zählt es nicht

[Sylvester]

Hinfort ihr Gedankenblitze!
Die schalen Reime, weg damit!
Blankpolierte, goldene Verse, ich schmelze sie ein!
Die Feuerwerkskörper in den See hinein.
Blumenbouquets und Liebesschwüre, igitt!
Ich zünd alles an, keine Witze!
Nein, nicht einmal Witze
zaubern ein Lächeln auf Dein Gesicht.
Ich stampfe zu Brei, und verbrenne zu Asche
was erfolglose Formeln nur spricht.
Denn wenn es Dich nicht zum Leben verführt,
dann zählt das alles nicht.


26.02.2016

[Gylon]

Lieber Sylvester,
das gefällt mir, eine schöne Idee!

Liebe Grüße Gylon

[Ex-Poesieger]

Das hätte in die trauer Rubrik gehört so schlecht wie es ist.

[Sylvester]

Hallo,

danke für Eure Kommentare.

@ Poesieger:
Ja, du hast schon irgendwie recht. Unter Krämpfen etwas produzieren zu wollen, sollte man tunlichst vermeiden. Dann lieber warten, bis es wieder "fließt". Danke für Deine offenen Worte.

Gruß,

Sylvester

[Gylon]

Lieber Sylvester,
für mich muss nicht immer alles fließen! Ich finde die Form unterstützt hier sehr gut die inhaltliche Aussage. Ich habe es als Liebesgedicht verstanden und mir gefällt es genauso wie es ist.

Liebe Grüße Gylon

[Sylvester]

Hallo Gylon,

wie gut, dass die Geschmäcker verschieden sind.
Freut mich, wenn Du diesen Zeilen doch etwas abgewinnen konntest.

Gruß,

Sylvester

[Vernema]

Hallo Sylvester!
Ich finde, deine Worte haben Kraft und ich meine sehr genau zu wissen, welches Gefühl du vermitteln wolltest.
Einzig die letzten beiden Zeilen relativieren das Ganze etwas... sie wirken passiv und nicht aktiv wie der Rest.
Aber das ist nur die Meinung einer noch ziemlich ungeübten Gedichtleserin.
(Und mir ist klar, dass ich eben genauso relativiert habe).
Liebes Grüssle,
Vernema

[Sylvester]

Hallo Vernema,

vielen Dank für die freundliche Aufnahme meines Textes.

Ich verstehe, was Du meinst, wenn Du die beiden letzten Zeilen ansprichst.
Dummerweise (für mich) waren es diese Worte, um deretwillen ich das Gedicht eigentlich schrieb.

Bei den Zeilen davor stört mich mittlerweile, dass ich kein vernünftiges Metrum genommen habe.

Gruß,

Sylvester

[Litteralia]

Hallo Sylvester,

dein Gedicht hat mich in der Tat beeindruckt. Ich mag den runden Klang der Lyrik, den du hier gar nirgendwo hast, aber noch mehr mag ich dein Gedicht.
Ich denke, um derart mit Worten umgehen zu können, erfordert es Übung, Übung und Talent.
Falls ich irgendwann so weit komme dies zu beherrschen, bin ich glücklich. Deswegen, chapeau.
Und irgendwie unterstreicht diese formvollendete Formlosigkeit den Inhalt, der für mich zum Ende hin irgendwie resignierend wirkt.

Wundervoll.

Liebe Grüße
Jana

[Sylvester]

Hallo Litteralia,

vielen Dank für Dein schönes Lob meines Textes.

Ja, die Resignation des LI ist das, was ich ausdrücken wollte, doch sehe ich es nur als temporäre Resignation an, nicht als endgültige.

Was den Umgang mit Worten betrifft, da sehe ich Dich schon auf einem hohen Niveau, das schon aufgrund fortschreitender Lebenserfahrung und, wie Du erwähnst, bei weiterer Übung ohne Zweifel noch steigen wird.

Hat mich sehr gefreut, dass Du, die Autorin von "Apollo und Daphne", Gefallen an meinem Text gefunden hast.

Lieben Gruß,

Sylvester

[Litteralia]

Zitat von Sylvester

Hat mich sehr gefreut, dass Du, die Autorin von "Apollo und Daphne", Gefallen an meinem Text gefunden hast.

Und mich freut es, dass du diesen Text in Erinnerung behalten hast.