Finistere - das Ende der Welt

[Ra-Jah]

Steile Felsenküste,
rauhes Land,
verfarnt und brombeerweit,
benetzt mit
aus vergangenen Tagen
neblig starrsummenden,
pitoresk Hortensien-beschmückten
Steinhäusern, Dolmen und Menhiren;
keltisch-hartschaliger Sprache,
arabisch anmutender,
weichkerniger Musik.

Bretagne, Zipfel ins Meer,
offenes Maul, duftender Atem;

mystisch-tausendjährige
Höhle am Strand des Dorfes
Porz-Peron.

Nur, wenn die Ebbe im Monat
am tiefsten steht,
kann man sie durchqueren,
hört das dumpfe Grollen der Brandung,
ahnt im trüben Licht
Pocken, Seeigel und giftrote Glitschis,
die an engen, glattgespülten, feuchttraurigen Wänden
des mondhörigen Naß' harren.

Die Strömung,
sieht man sie dann plötzlich taghell,
gurgelt bedrohlich,
zieht Kreise in die dunkelsten Tiefen;
ein paar Möwen kreischen fern.

Und vorn,
heil die Klippen umschwommen,
man spürt den Strandsand schon unter den Füßen,
da spielt ein Schwarm junger Sardinen:

folge dem Fisch.

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