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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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11.08.2014, 23:14 | #1 |
Nacht dichten
Mir ist nach ein paar stillen Zeilen,
nach einem wild gewordnen Tag will ich in Abendruhe weilen, will weder hier noch dorthin eilen, genieß das Dichten ganz gemach. Ich frage mich , wird's mir gelingen, den Zeilen Schweigen abzuringen, sie weich und warm so darzubringen, dass sie fast mondennah erklingen? So geb ich mich dem Frieden hin der Nacht, dem Dunkel dieser Erde, und wenn ich ruhig müde bin und denke an der Träume Sinn, dann ist's , als wenn heut morgen werde. |
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12.08.2014, 00:28 | #2 | |
Forumsleitung
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Vorerst: Ein schönes Gedicht.
Aber Satzzeichen wirken Wunder. Zitat:
Vor das Komma gehört keine Leerstelle, denn das Komma schließt den Eingangssatz ab und schließt somit mit dem letzten Wort. Nach dem Komma kommt eine Leerstelle, weil dann ein neuer Haupt- oder Nebensatz angefügt wird. Es ist der Unterschied zwischen einem Abschluss und einem Neubeginn. Das "wenn" im letzten Vers habe ich durch "ob" ersetzt, weil ich denke, dass dies gemeint war. LG Ilka |
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12.08.2014, 12:58 | #3 |
R.I.P.
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Hallo Anna Amalia
Den Titel kann ich nicht so recht verstehen. Was will die Dichterin: Lieber Nacht oder "heut schon morgen"? Der Rest gefällt mir. Deshalb kurz was dazu: Das zweifache „nach“ in der ersten Strophe finde ich sehr unglücklich gewählt, weil in dieser Darstellung die zweite Zeile wie ein weiteres Objekt von „mir ist nach“ daherkommt. Retten kann man es mit Doppelpunkt „nach“ Ilka-Maria oder einfach mit Punkt. Nach „Ich frag mich“ muss dann aber ein Doppelpunkt stehen. Ich würde bei deiner Version bleiben, weil bei „Ich frage mich“ das „mich“ auf einen Heber im iambus zu stehen kommt und dadurch eine rätselhafte Überbetonung erhält. (Kann es sein, dass du deshalb deine Lösung gewählt hattest?) Ein gleiches oder ähnliches Problem bietet sich in Strophe 2 Zeile 4. Man könnte hier für einmal die in der Lyrikheute verpönte, aber früher beliebte „Inversion“ zu Hilfe holen, umso eher, als der nicht allzu moderne Stil des ganzen Gedichts (vgl. die Genitivstellung bei „der Träume Sinn“) eigentlich schon fast dazu einlädt. Die Zeile hiesse dann vielleicht: „dass mondennah sie fast erklingen“ Bis bald Url |
13.08.2014, 06:03 | #4 |
Liebe Ilka-Maria, lieber URL,
Vielen Dank für eure Anmerkungen. Nachtdichten Mir ist nach ein paar stillen Zeilen. an einem wild gewordnen Tag will ich in Abendruhe weilen, will weder hier noch dorthin eilen, genieß das Dichten ganz gemach. Ich frage mich, wird's mir gelingen, den Zeilen Schweigen abzuringen, sie weich und warm so darzubringen, dass fast sie mondennah erklingen? So geb ich mich dem Frieden hin der Nacht, dem Dunkel dieser Erde, und wenn ich ruhig müde bin und denke an der Träume Sinn, dann ist's, als ob heut morgen werde. Ich habe die Anregungen so aufgenommen und das Gedicht verändert. Liebe Grüße und einen guten Tag Anna |
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13.08.2014, 20:16 | #5 |
R.I.P.
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Hallo Anna
Ich denke, die Änderungen bringen was. Aber die Zeile mit dem "fast" ist irgendwie in jeder möglichen Fassung schief. Ich vermute, es hängt an dem "fast": In eine Senkung passt es nicht, weil es zu sperrig und zu bedeutungsvoll ist. Platziert man es auf einer Hebung, hat man eine unschöne Inversion. Aber das nur noch als Erklärung hintennach... Mach dein Gedicht so, dass du selber zufrieden bist. Url |
13.08.2014, 20:56 | #6 |
Lieber Url,
Ich denke darüber nach... Jetzt hab ich's : dass sie - dem Monde nah - erklingen. Danke Und mondennahes Ännchen |
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