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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 19.07.2016, 14:48   #1
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Standard Im Fluss der hundert Türen

Meine Tanzschritte verblassen
die mich immer in den Kreis der Steine führten
in dem ich wußte mit wem ich tanzen konnte
irgendwann konnte ich mich
nicht mehr erinnern an all diese Schritte
denn die Stimmen hatten mich
zu lange nicht mehr gerufen

so fahre ich
mit dem nächsten weißen Zug
in das Schloss - fahre
zwischen die Herzschläge
zwischen das Seelenhäuten
zwischen das Sterben
zwischen die Zeiten
ich schwebe in das Schloss
der hundert Türen

mitten drin ein Flur - eigentlich ein Fluss
dessen Fließen marmorblau
unter meinen Füssen schaukelt und so
wellenmurmelweich ist.

Hier höre und sehe ich mit meinen Lippen
fühle mit meinen Blicken und es tastet sich aus
meinen Fingern aus meiner Zunge
es lacht aus meinen Füssen
und sprüht mir aus dem Herzen
ich sehe - aus den Häuten meiner Seele.

Trippelndes Treiben
zwischen dem Schlagen
Öffnen und Schließen

vergessene Eile – Verschrittenes

Verdachtes UND doch wie Silbermonde

klirren geschliffene Glasscheiben

als ein Windspiel so sehnsuchtstiefe

weit verlorene Melodien



spazieren mit mir auf jede der Türen zu

hinter denen sich pulsierendes
Atmen verbirgt


ich klopfe auch an

Türen deren Traurigkeiten

an mir entlang perlen

wie Regen - stehe ich nun davor

weiß ich es wieder - ich weiß es nun genau

ich suche nach dir.



Hinter welcher Tür bist du?



Ich schwebe fort

und fort und fort

an Nebeltüren vorbei

hinter denen Angst - Warten

Verzweifeln - der Tod wohnen

dass ich mich aufbäume

weiß da gehe ich nicht

da gehe ich jetzt niemals hinein



vorbei - weiter - vorbei

auf die bunten Glastüren zu

hinter denen Schatten tanzen

und Stimmen fröhlich rufen

doch sie rufen nicht nach mir



Türen aus geflochtenen Ästen

aus blank poliertem Stein

ich setze mich auf eine freundliche Uhr

am Ufer des Flussflures

mitten in den weichen Wellenwolken

und mir bleibt nichts als traurig zu sein

denn ich kann dich nicht finden



es ist wohl Hier wie Dort

wehende Lippen – Abschiedsgesterbe

Zeitgegossenes hinter all diesen Türen

Seelenschmeckendes doch
 mein Warten kann nicht bleiben

kann nicht - meine Sehnsucht trägt mich

erneut

 - hinter welcher Tür bist du?


C. Mara Krovecs / 2004 / leicht überarbeitet 2016
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2016, 15:41   #2
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

zu unverknoteter Knoten.
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2016, 00:19   #3
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Zitat:
zu unverknoteter Knoten.
… ein langes Tuch … und Seidenmalfarben … ohne Gürtel ...
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2016, 02:28   #4
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

Eben deswegen!
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
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