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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 14.07.2018, 09:15   #1
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Standard Der Stadtfrosch

Ein Stadtfrosch saß im Dorf auf einer Brücke
und sah hinab durch die Geländerlücke.
Seerosen blühten anmutsvoll und bleich
im grünen Wasser unter ihm im Teich.
In Schwärmen tanzten Mücken dort und Fliegen,
er fragte sich, wie sind die nur zu kriegen?

Da sprang behend auf eins der runden Blätter
vom Stadtfrosch ein ganz weit entfernter Vetter.
Den Fang im Blick mit routiniertem Schwunge
entrollte dieser blitzschnell seine Zunge
und fuhr sie reich bestückt zurück ins Maul
und wirkte dabei so relaxt und faul.

Da staunte sehr der Stadtfrosch auf der Brücke,
zu Hause gab es Fliege oder Mücke
nur tiefgefror'n und konserviert in Dosen,
dass einer auf dem Blatte von den Rosen
auf diese Art sich eine Fliege fing,
war wahrlich ein bemerkenswertes Ding.
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 14:50   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Liebe Schnulle,

schöner Vergleich und eine wirklich hübsche Szene.

Ja, naturfernes Leben lässt manche Fähigkeiten verkümmern, und eine Wiederbegegnung mit ihnen zeigt dem Kultivierten, dass nicht nur seine Nahrung, sondern er selbst in einer Dose steckt.

Sehr gern gelesen.

Quaak und LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 16:19   #3
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Lieber Gummibaum,
ich freue mich sehr über deine Interpretation. Ganz genau das sollte das kleine Stück aussagen. Besser hätte ich es nicht formulieren können.
Ein fröhliches Quaak zurück
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 18:35   #4
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Malzeit.

Eine Fliege mit Pommes bitte, aber medium.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 18:51   #5
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Malzeit.
Du isst deine Pommes offensichtlich mit dem Malerpinsel, Frankie .

Hübsches Gedicht, Schnulle Köhn - obwohl ein Vetter nicht wirklich fern verwandt, sondern ziemlich nah verwandt ist. Aber die Anspielung auf unsere modernen Essengewohnheiten - tiefgefroren aus der Bofrost-Schachtel frisch auf den Tisch - gefällt.

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 21:58   #6
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Ich esse nur auf Kartoffelschalen gemalte Pommes.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 22:23   #7
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Da quakt der Stadtfrosch nah am Wasser
Und wird vor Futterneid nur blasser.

Mir hat dein Geschriebnes viel Freude bereitet.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 22:25   #8
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Hallo dr. Frankenstein,
Fliege medium wollte ich schon immer mal essen.
Wohl bekomms!

Hallo Ilka,
wärst du so nett und machst aus dem "fern verwandten Vetter"
wenigsten einen "weit entfernten Vetter" ?
Stimmt zwar auch nicht ganz, aber kommt mir besser vor. Bei dem Vetter bin ich übrigens von einer veralteten Bezeichnung für einen entfernten Verwandten ausgegangen.
Ich danke dir für den Hinweis.

Hab mich sehr gefreut über eure Kommentare. Vielen Dank und noch ein schönes Wochenende.
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2018, 22:36   #9
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Ach, die weise Unar hat inzwischen auch noch was Nettes geschrieben.
Ja, da sitzt der Frosch mitten im Überfluss und hat in der Moderne verlernt, dass er sich locker selbst eine Fliege fangen könnte.
Ich danke dir für dein Reimeleim, hab mich gefreut.
Dir auch noch ein schönes Wochenende
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2018, 09:13   #10
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Liebe Ilka,
vielen Dank für die Änderung.
Aber ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt.
Die Zeile muss heißen:

vom Stadtfrosch ein ganz weit entfernter Vetter

Ich bitte dich um nochmalige Änderung. Vielen Dank im Voraus.

Schönen Sonntag
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2018, 16:29   #11
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Ein sehr munteres Gedicht, liebe Schnulle und so schön übertragbar.

Ich hab es gern und schmunzelnd gelesen.

Ein liebes "quak" von Letreo
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2018, 17:02   #12
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Quak, quak,
danke liebe Letreo, ich freue mich.
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2018, 07:24   #13
männlich Pit Bull
 
Benutzerbild von Pit Bull
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: Berlin
Alter: 57
Beiträge: 1.878

Liebe Schnulle,

eine schöne kleine Geschichte erzählst du hier, gut gemacht.

Allerdings fehlt hier ggf. ein "er":

Zitat:
Zitat von Schnulle Köhn Beitrag anzeigen
Da sprang er behend auf eins der runden Blätter
vom Stadtfrosch ein ganz weit entfernter Vetter.
Den Fang im Blick mit routiniertem Schwunge
entrollte dieser blitzschnell seine Zunge
und fuhr sie reich bestückt zurück ins Maul
und wirkte dabei so relaxt und faul.
VG Pitti
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2018, 19:30   #14
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Hallo Pitti,
vielen Dank für dein Lob. Es freut mich.

Anders gesagt:
Ein vom Stadtfrosch ganz weit entfernter Vetter sprang behend auf eins der runden Blätter.

Nach deinem Vorschlag würde es heißen:
Ein vom Stadtfrosch ganz weit entfernter Vetter sprang er behend auf eins der runden Blätter.
Da ist dann ein "er" zuviel.

Die komplizierter Satzstellung ist dem Reim und dem Metrum geschuldet. Ist aber alles drin.

Aber vielen Dank fürs Mitdenken.

Ein schönes Wochenende wünscht dir
Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
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