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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 02.06.2017, 16:44   #1
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
Ort: Sachsen
Beiträge: 406

Standard Tage eines Trinkers

Dienstag spät nach 8,
kein Tag zum feiern
doch das Bier ist aus.
Noch ein guter Roter da,
wohl zu schade,
doch egal,
die Nacht wird nun zum Tage.

Die zehnte Stunde,
im Zenit
der Sammlung dieser Tage.
Rachen trocken und
verbrannt wohl die Synapsen.
Die Frage
hatte keine Chance.

Auch der nächste dieser Tage
fügte in den Gleichklang sich wohl ein,
die tote Zeit
umwand den baalschen Körper,
auch die Sätze waren fad und leer.
Die Blicke schamhaft
und Entsetzen in schwarz-weiß.

Splitter grünen Glases
säumen nun den Gang.
Der Einkauf war nicht billig,
warum nur dieser Pomp?
Verschwommen auch das Bild
im Flur, es flieht nun der Gedanke,
von Vergänglichkeit, war keine Spur.

An und aus, an und an,
die Natur versucht sich,
nur mit mäßigem Erfolg.
Der Tag weicht fast schon
Dämmerlichten,
Worte bilden, Fehlanzeige.
Ist das Unten schon erreicht?
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.06.2017, 19:09   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hallo, Stephanius -

was bin ich froh, daß ich kein Trinker bin!
Denn Dein Gedicht ist ein Albtraum in Worten - es gruselt mich.
(Die Zahl acht hätte ich ausgeschrieben).
Jede Strophe ist ein düsteres Mahnmal. Wie trostlos muß dem Dichter zumute sein!

Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2017, 15:19   #3
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
Ort: Sachsen
Beiträge: 406

Liebe Thing,
war ein wenig von Dabschi und Heinz inspiriert.
Ein Gedicht mit perfekter Metrik allerdings, wird
der Situation vielleicht nicht ganz gerecht.
Um der Dramtik einer solchen Lebenssituation noch
ein wenig mehr Rechnung zu tragen, habe ich bewusst
auf frei Rhythmen gesetzt.
Wenn es die entsprechende Wirkung gezeigt, ist es
ja vielleicht gelungen.
Ich hätte eher gedacht es hat die Wirkung
wie die Bilder auf den Zigarettenschachteln.
Aber ich bin weit davon entfernt zu moralisieren,
beobachte nur gern.
Danke Dir fürs lesen und Grüße
St.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2017, 21:48   #4
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber stephanius,
gut gebracht und die freien Rhythmen empfinde ich als passend und eindringlich. Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2017, 00:57   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von stephanius Beitrag anzeigen
Liebe Thing,
war ein wenig von Dabschi und Heinz inspiriert.
Ein Gedicht mit perfekter Metrik allerdings, wird
der Situation vielleicht nicht ganz gerecht.
Um der Dramtik einer solchen Lebenssituation noch
ein wenig mehr Rechnung zu tragen, habe ich bewusst
auf frei Rhythmen gesetzt.
Wenn es die entsprechende Wirkung gezeigt, ist es
ja vielleicht gelungen.

Ich hätte eher gedacht es hat die Wirkung
wie die Bilder auf den Zigarettenschachteln.
Aber ich bin weit davon entfernt zu moralisieren,
beobachte nur gern.
Danke Dir fürs lesen und Grüße
St.
Es hat, es hat! es ist, es ist!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2017, 06:11   #6
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
Ort: Sachsen
Beiträge: 406

Lieber Gylon,
Dank für Deine Zustimmung, bei solch einem
schwierigen Thema ist man sich nicht immer
gleich sicher ob man den Kern auch trifft.
Aber Deinen Worten entnehme ich, es ist
gelungen.
Beste Grüße Dir
Stephanius
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2017, 06:17   #7
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
Ort: Sachsen
Beiträge: 406

Liebe Thing,
Danke Dir sehr für Dein Lob
und beste Grüße
St.

PS. übrigens, das mit der 8 sollte auch
noch ein wenig mehr Dramatik rein
bringen, aber Du hast natürlich
recht, bei einstelligen Zahlen
sollte man sie besser ausschreiben,
es sieht auf jeden Fall gefälliger aus.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
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