Wolkenloser Regen

[Kapitän Essig]

Zuersteinmal möchte ich anmerken, dass ich mir der Kategorisierung dieses Textes nicht wirklich sicher war. Eigentlich sind meine Reime stets für Lieder gemacht, allerdings fehlt mir für Vertonungen momentan noch die Mittel, somit stelle ich es unter Gedichte. Aber auch des Themas an sich war ich mir selbst nicht ganz schlüssig, da es sowohl zum Denken anregen kann, als auch als eine eigene kleine Geschichte angesehen werden kann.

Genug Geschwafel, hier ist es:

Wolkenloser Regen

Im grellen Schein des Mondes, halb -
Auf grasvollem, funkelnd Feld.
Den Hügel aufsteigend in Finsternis,
Vom roten Ross ein Reiter fällt.

Im grellen Schein des Mondes, ganz -
An rauem Weg aus Pflasterstein.
Aus dunklem Haus, laut Kinderschrei,
Bis zum Tage kehrt Ruhe ein.

So nun vergeht ein jedes Jahr
Ein Tag herbstlichen Blätterfalls.
Zuwege geht weiß Mann gewahr
Breit die Narbe ziert den Hals.
Ein Leuchten, schön und weit,
Es auf die leeren Augen schallt.
Zu groß war des Lebens Leid,
Als dass er Freude widerhallt.

In grellem Schein des Mondes, ganz -
Sogleich die Zeit vorüber zieht,
Auf Feldeshang, zweier Steine Glanz,
Der Mann vor diesen niederkniet.

Im grellen Schein des Mondes, halb -
An jener Straße, ein altes Gemauer.
Eckig‘ Trümmern, grau‘ von Gestalt,
Ausgehend unsagbar Trauer.

Im schmächtig‘ Licht des Mondes, eng -
Auf grasvollem, funkelnd Feld.
Dämmerung, sie Mann samt Urnenstein erhellt.
Wolkenlos‘ Regen zur lockren Erde fällt.
___
Über Antworten und/oder Kritik würde ich mich freuen.

Gruß, der Käpt'n.