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Alt 31.03.2024, 14:16   #1
weiblich giselaanita
 
Dabei seit: 04/2017
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Alter: 69
Beiträge: 19

Standard Das Lied der verlassenen Ehefrau

Das Lied der verlassenen Ehefrau

Der Wagen steht schon da, plötzlich wird es wahr,
dass Du von uns gehst, Dich nicht mal umdrehst,
Sagst mir ins Gesicht, weck die Kinder nicht.
Bald werden sie versteh´n, dass Du musstest gehen.
Die And´re wartet längst. Zu lang schon wie Du denkst.
Weil Du sicher bist, dass es Liebe ist.
Und jetzt willst Du gehn, willst für immer geht, einfach von uns gehen.

Vielleicht mit der Zeit ist es doch soweit,
dass Du es spürst, was Du verlierst,
dass Du mich noch liebst, eine Chance gibst.
Du stehst vor der Tür und ich öffne Dir.
Dann bist Du zurück, mein Leben, mein Glück es kehrt wieder ein,
denn Du bist daheim, wieder daheim, wieder daheim.

Ja, ich ließ mich gehen und wollte nicht sehn,
was Du wirklich willst, was Du wirklich fühlst.
Dass des Alltags Last, die dauernde Hast
ohne Unterlass uns´re Liebe fraß.
Ich hatte doch gewusst, wie sie schwand die Lust
und dass die Gefahr stets im Raume war,
dass Du schließlich fliehst, keinen Sinn mehr siehst und so gehen musst

Doch bleibst Du bei mir, verspreche ich Dir,
ich nörgle nicht mehr, richte mich für Dich her
Ich werd´ schlank und fit und mach alles mit,
was im Bett ein Mann sich nur wünschen kann.
Willst Du dann trotzdem die andre noch sehn,
dann werde ich das aushalten und es verstehn.
Dann musst Du nicht gehen, niemals mehr gehn, niemals mehr gehn.

Das Lied läuft dann auf der Melodie/den Harmonien von Jacques Brels
"Ne me quitte pas"
giselaanita ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2024, 07:14   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.722

Hallo giselaanita,

ein trauriges Lied einer verlassenen Ehefrau, die sich selbst die Schuld am Scheitern ihrer Ehe gibt und alles tun würde, um ihren Mann zurück zu bekommen, inklusive Selbsterniedrigung, und naiverweise glaubt, wenn sie nur alles ändert, was er ihr vorgeworfen hat, könnte sie die Ehe retten.
Es rührt einen gefühlsmäßig an, aber die Aussage tut weh. Kommt mir fast vor wie ein Spiegelbild meiner ersten Ehe. Mein Ex-Mann hatte zwar andere Prioritäten gesetzt, aber natürlich war auch ich an allem schuld.
Ich hoffe für dich, dass das Lied nicht autobiographisch angehaucht ist, auch wenn es sehr danach klingt.

Zitat:
. Sagst mir ins Gesicht, weck die Kinder nicht.
Bald werden sie versteh´n, dass Du musstest gehen.
Er hat also noch nicht mal die Eier in der Hose, es den Kindern selbst zu sagen. Kommt mir auch sehr bekannt vor.
So einen will das LI zurück?

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2024, 12:25   #3
weiblich Ilka-Maria
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Silbermöwes Kommentar schließe ich mich an: Wer will denn mit so einem labilen, offensichtlich auch feigen Schwächling zusammenleben? Ich hätte ihm alle Schlüssel abverlangt und ihm die Tür aufgehalten.

Der Text mutet altbacken an. So etwas hätte man vielleicht noch in den 60er oder 70er Jahren getextet, obwohl schon damals eher die Frauen ihre Ehemänner vor die Tür gesetzt haben. Vor der Reform der Scheidungsgesetze (in den 70ern) war es nämlich teuer für die Männer, die Familie zu verlassen - es sei denn, sie waren arbeitslos oder unauffindbar verduftet.

Ich halte es mit Cher, die singt:
'Cause I′m strong enough to live without you ...

Diese Verse lesen sich komisch:

Zitat:
Der Wagen steht schon da, plötzlich wird es wahr,
dass Du von uns gehst, Dich nicht mal umdrehst,
Sagst mir ins Gesicht, weck die Kinder nicht.
Wie sagt jemand, der von jemandem anderen weggeht und sich nicht nach ihm umdreht, etwas ins Gesicht?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2024, 23:36   #4
weiblich giselaanita
 
Dabei seit: 04/2017
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Beiträge: 19

Vielen Dank für die Kommentare.
Sie hat sich natürlich zwischen ihm und das Auto gestellt. Zum Glück ist das nicht autobiografisch, wurde aber von mir öfter in ähnlicher Art beobachtet.
giselaanita ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2024, 13:57   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
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Dann freut es mich, dass du nicht persönlich betroffen bist.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
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