Lauf der Dinge

[Anaximandala]

Die Dinge werden selber recht
dort reinzugrätschen wäre schlecht,
das Leben, glaub mir, richtet sich
nur treibt man es, dann sträubt es sich.

Denn vorher ists ein Sinuslauf,
wir fallen und wir steigen auf,
erblicken unser großes Glück
dann stürzen wir zum Grund zurück.

Das Loszulassen lernen wir
doch bis wirs tun ergreifen wir,
was unsrem Greifen, Klammern flieht
geblieben wär, von dannen zieht

Was uns der kleine Kopf empfielt
durch Angst das große Herz bestiehlt,
was zählt denn schon, was richtig ist
wo unser Geist für sich bemisst.

Denn selbst wenn man es besser weiß
wo er es will, dreht man im Kreis,
doch wer, wo er den Fehler kennt
dann sehend in den Abgrund rennt

der scheitert mit besondrem Schmerz
denn lenken tut allein das Herz
das wenns nicht will, was der Verstand
ihm sagt, sein Wort verwischt im Sand.

Den Einklang werden wir erst finden
zur rechten Zeit aus rechten Gründen,
bis dahin zwingen wir uns nieder
und stehn wir auf, dann tun wir's wieder.