Juni 2004 bei Poetry.de

uninvited guest · 22.05.2006, 11:00

Während
die Sonne
ihren alltäglichen Suizid
zelebriert
und sich
ein weiteres Mal
müde
im Ozean ertränkt,
betrachten wir
gelangweilt
das Welken des Tages

Vor uns
die nicht erfassbaren,
alles verschlingenden,
Wellenfluten

Hinter uns
unsere glorreiche Zukunft,
die tonnenschwer
auf uns lastete

Über uns
das gewaltige Sternbild des Orion,
dessen Bewohner einst,
lange bevor Gott
sich am Regenbogen
erhängte,
in einem barbarischen Akt
der außerirdischen
Massenvergewaltigung
die Menschheit erschufen

Um uns herum
nichts weiter
als unwirkliche Traumschwaden,
die uns
alles Wissen
vergessen lassen

Gestern ist tot

Benebelt
wenden wir uns ab,
erschaffen uns
unseren eigenen Ozean
aus Säure und Rausch,
und genießen
die weichen Farben
der ewigen Tiefe

Ex ferdi · 22.05.2006, 11:39

Worte um der Worte, Bilder um der Bilder, Effekte um der Effekte willen - aber trotzdem, auf eine eigene Art ganz amüsant

22.05.2006, 11:00	#1
uninvited guest Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 481 Meine Gedichte	Juni 2004 Während die Sonne ihren alltäglichen Suizid zelebriert und sich ein weiteres Mal müde im Ozean ertränkt, betrachten wir gelangweilt das Welken des Tages Vor uns die nicht erfassbaren, alles verschlingenden, Wellenfluten Hinter uns unsere glorreiche Zukunft, die tonnenschwer auf uns lastete Über uns das gewaltige Sternbild des Orion, dessen Bewohner einst, lange bevor Gott sich am Regenbogen erhängte, in einem barbarischen Akt der außerirdischen Massenvergewaltigung die Menschheit erschufen Um uns herum nichts weiter als unwirkliche Traumschwaden, die uns alles Wissen vergessen lassen Gestern ist tot Benebelt wenden wir uns ab, erschaffen uns unseren eigenen Ozean aus Säure und Rausch, und genießen die weichen Farben der ewigen Tiefe

22.05.2006, 11:39	#2
Ex ferdi abgemeldet Dabei seit: 04/2006 Beiträge: 70 Meine Gedichte	Worte um der Worte, Bilder um der Bilder, Effekte um der Effekte willen - aber trotzdem, auf eine eigene Art ganz amüsant