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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 23.04.2012, 01:59   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Letzte Gedanken

Ich habe, Hermann, deinen guten Geist
sogleich so wunderbar empfunden,
dass ich schon in den ersten Stunden
vergaß die vielen harten Jahre, weißt

du eigentlich, wie du mich reich gemacht
und wie ich dann doch Angst bekam,
weil ich erlebte, wie es fort mich nahm
von mir, wie ich in Unruh kam zur Nacht,

ein Sehnen mich befiel nach dir und immer dir
und weil du doch nicht fest warst in dem einen Glauben,
so hat ich Sorge, dass ein Zufall mir könnt rauben
unser Glück. Und ach, dein Freund, wie graute mir,

wie konntest du nur stets mit dem zusammen sein?
Und dennoch, alle Angst, ich schickte sie weit fort,
gab Mutter von den Tropfen, hörte schon dein Wort
und ließ dich ein und ein und wieder nur mich herein.

Ach, Hermann, schwer ist nun mein letzter Gang,
mein Kind, das unser war, ist tot.
Ich hör sie kommen, flieh - wie Blut, das Morgenrot -
So kalt das Beil - und doch so warm - von fern ein Klang -
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2012, 11:00   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Ich habe, Heinrich, deinen guten Geist
sogleich so wunderbar empfunden,
dass ich schon in den ersten Stunden
vergaß die vielen harten Jahre, weißt

du eigentlich, wie du mich reich gemacht
und wie ich doch dann Angst bekam,
weil ich erlebte, wie es fort mich nahm
von mir, wie ich in Unruh lag zur Nacht,

ein Sehnen mich befiel nach dir und immer dir
und dann, weil du nicht fest warst in dem einen Glauben,
so hatt ich Sorge, dass ein Zufall könnt mir rauben
unser Glück. Und ach, dein Freund, wie grauste mir,

wie konntest du mit diesem nur zusammen sein?
Und dennoch, alle Angst, ich schickte sie weit fort,
gab Mutter von den Tropfen, hörte schon dein Wort
und ließ dich ein und ein und wieder nur mich herein.

Ach, Heinrich, schwer ist nun mein letzter Gang,
mein Kind, das unser Kind war, tot.
Ich hör sie kommen, flieh - Blut ist das Morgenrot.
So kalt das Beil - und doch jetzt warm - von fern ein Klang -
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2012, 11:20   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, gummibaum -

ich bin verwirrt.
Heinrich oder Hermann?
Katte?
Halb Ballade, halb Moritat, halb authentisch (?), halb Fiktion -
ich werde nicht klug aus dem Text, der, nach der letzten Strophe zu schließen, aus weiblicher Position heraus geschrieben wurde.
An Haarmann dachte ich auch, an Mord sowieso. Und Todesstrafe.

Gut gestaltet. Was sonst?
Lediglich V4S4 ließ mich gehörig stolpern.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2012, 11:34   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo, Thing. Gretchen spricht. Kerkerszene. Nach 4 Strophen innerem Monolog redet sie in der 5. laut. V4S4 ist überfrachtet.

Danke erstmal. LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2012, 11:48   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Ganz ehrlich:

Darauf wäre ich trotz "Heinrich!" nicht gekommen.

Auch des festen Glaubens wegen nicht, denn sie fragte ja
"Wie hältst Du's mit der Religion?".
Aber dadurch, daß Du es mir aufgezeigt hast, wird das Bild deutlich.
Lediglich der Wahnsinn kommt nicht so ganz klar durch - für mich.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2012, 12:12   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Nein, sie ist hier nicht wahnsinnig und weniger von Heinrich entfremdet.

Die Ansprüche an den Glauben hab ich abgemildert und die Sorge um Verlust des ewigen Seelenheils durch eine ersetzt, die diesseitige Gefährdung mindern will.

(und dann, weil du nicht fest warst in dem einen Glauben,
so hatt ich Sorge, dass ein Zufall könnt mir rauben
unser Glück)

Danke, lieber Thing.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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