Fragen bei Poetry.de

verwi3 · 07.06.2011, 23:14

Fragen.
Fragen.
Fragen über Fragen.
Fragen will ich nicht.
Ich will Antworten.
Antworten bekomme ich nicht.
Antworten muss ich mir selber geben.
Keiner kann für mich entscheiden.
Das sagen sie mir immer wieder.
Innere Zerissenheit.
Ja? Nein? Ja? Nein?
Zukunft?
Ich muss entscheiden.
Darf keine Fehler machen.
Darf nicht bereuen.
Zeit drängt.
Fragen.
Fragen über Fragen.
Wer bin ich?
Selbsterkennung?
Bleibt aus.
Keine Zeit.
Was will ich?
Das kann nur ich wissen.
Das sagt man mir.
Was aber wenn ich es nicht weiß?
Innere Zerissenheit.
Kampf.
Tränen laufen.
Innerer Druck.
Was erwartet man von mir?
Dass ich etwas mache und etwas können soll?
Was wenn ich es aber nicht kann?
Ich soll es lernen?
Was aber wenn ich es nicht lernen will?
Oder nicht weiß ob ich es lernen will?
Oder nicht weiß ob ich etwas lernen will und was ich lernen will, weil ich nicht weiß was ich kann?
Was kann ich denn?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nichts.
Was bringt die Zukunft?
Was will ich?
Glücklich sein?
Was brauche ich dafür?
Fragen.
Fragen.
Ja? Nein?
Zukunft?
Wer bin ich?
Was ist los mit mir?
Was will ich?
Immer das gleiche.
Wiederholung. Wiederholung in meinem Kopf.
Immer das gleiche.
Die Fragen drehen sich, wiederholen sich weil ich keine Antwort habe.
Ewig könnte ich weiter fragen.
Denn es hört nicht auf.
Bis ich entscheide.
Doch keiner hilft mir.
"Ja was willst du denn?", höre ich.
Doch will ich diese Frage hören?
Nein.
Mein Kopf.
Alles zu viel.
Leistung, Freunde, Spaß und Freizeit.
Was will ich?
Was hat Sinn?
Innere Zerissenheit.
Fragen.
Fragen.
Fragen über Fragen.
Meine Antworten. Ich entscheide.
Bin ich bereit?
Nein aber die Zeit... Zeit läuft davon.
Jeder sagt ich hab Zeit. Doch sie alle lügen.
Ich hab nicht genügend Zeit.
Es geht mir zu schnell.
Die Zeit rast an mir vorbei.
Kind bleiben ist leichter?
Ist es das was ich will?
Nicht erwachsen werden?
Sträubt sich daher alles von mir dagegen diese Fragen nicht zu beantworten.
Doch ich muss. Die Zeit trägt mich fort.
Ich weiß nicht was ich will. Doch ich muss es wissen.
Muss ich es wissen? Oder ist das alles doch nur Schicksal?
Fragen über Fragen.
Ich verstehe nicht. Ich weiß nicht. Doch ich entscheide.
Ich entscheide.

(habe noch nie mal annähernd so etwas wie ein gedicht oder so einen text geschrieben aber das musste irgendwie raus)

Ex-Schamanski · 07.06.2011, 23:22

Und da kam meiner Ansicht nach nichts Schlechtes heraus.

Etwas lang, werden manche vielleicht einwenden, aber durchaus lesbar, mit Linie und Struktur; die Wiederholungen sind in Ordnung, denn sie stehen dafür, daß sich jemand im Kreis dreht und immer wieder an der gleichen Stelle vorbeikommt. Der Text verdeutlicht Deine Situation in sehr nachvollziehbarer Weise, finde ich.

gummibaum · 08.06.2011, 01:06

Ich schließe mich Schamanskys Urteil an.
LG gummibaum

Schmuddelkind · 08.06.2011, 11:50

Ich wäre ja gerne etwas kreativer, aber ich kann ebenfalls nur zustimmen. Ich hatte Vorurteile, bevor ich es gelesen habe, dachte, bei der Länge kann es nur aufgeblasen und nichtssagend sein. Aber spätestens bei dem zweiten "Immer das gleiche" habe ich gemerkt, wie stimmungsvoll und handwerklich gekonnt das Gedicht ist.

Wenn das dein erstes Gedicht ist, dann bin ich aber gespannt auf die hoffentlich noch folgenden!

LG

P.S.: Was raus muss, muss raus!

07.06.2011, 23:14	#1
verwi3 Dabei seit: 06/2011 Alter: 28 Beiträge: 12 Meine Gedichte	Fragen Fragen. Fragen. Fragen über Fragen. Fragen will ich nicht. Ich will Antworten. Antworten bekomme ich nicht. Antworten muss ich mir selber geben. Keiner kann für mich entscheiden. Das sagen sie mir immer wieder. Innere Zerissenheit. Ja? Nein? Ja? Nein? Zukunft? Ich muss entscheiden. Darf keine Fehler machen. Darf nicht bereuen. Zeit drängt. Fragen. Fragen über Fragen. Wer bin ich? Selbsterkennung? Bleibt aus. Keine Zeit. Was will ich? Das kann nur ich wissen. Das sagt man mir. Was aber wenn ich es nicht weiß? Innere Zerissenheit. Kampf. Tränen laufen. Innerer Druck. Was erwartet man von mir? Dass ich etwas mache und etwas können soll? Was wenn ich es aber nicht kann? Ich soll es lernen? Was aber wenn ich es nicht lernen will? Oder nicht weiß ob ich es lernen will? Oder nicht weiß ob ich etwas lernen will und was ich lernen will, weil ich nicht weiß was ich kann? Was kann ich denn? Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts. Was bringt die Zukunft? Was will ich? Glücklich sein? Was brauche ich dafür? Fragen. Fragen. Ja? Nein? Zukunft? Wer bin ich? Was ist los mit mir? Was will ich? Immer das gleiche. Wiederholung. Wiederholung in meinem Kopf. Immer das gleiche. Die Fragen drehen sich, wiederholen sich weil ich keine Antwort habe. Ewig könnte ich weiter fragen. Denn es hört nicht auf. Bis ich entscheide. Doch keiner hilft mir. "Ja was willst du denn?", höre ich. Doch will ich diese Frage hören? Nein. Mein Kopf. Alles zu viel. Leistung, Freunde, Spaß und Freizeit. Was will ich? Was hat Sinn? Innere Zerissenheit. Fragen. Fragen. Fragen über Fragen. Meine Antworten. Ich entscheide. Bin ich bereit? Nein aber die Zeit... Zeit läuft davon. Jeder sagt ich hab Zeit. Doch sie alle lügen. Ich hab nicht genügend Zeit. Es geht mir zu schnell. Die Zeit rast an mir vorbei. Kind bleiben ist leichter? Ist es das was ich will? Nicht erwachsen werden? Sträubt sich daher alles von mir dagegen diese Fragen nicht zu beantworten. Doch ich muss. Die Zeit trägt mich fort. Ich weiß nicht was ich will. Doch ich muss es wissen. Muss ich es wissen? Oder ist das alles doch nur Schicksal? Fragen über Fragen. Ich verstehe nicht. Ich weiß nicht. Doch ich entscheide. Ich entscheide. (habe noch nie mal annähernd so etwas wie ein gedicht oder so einen text geschrieben aber das musste irgendwie raus)

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07.06.2011, 23:22	#2
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Und da kam meiner Ansicht nach nichts Schlechtes heraus. Etwas lang, werden manche vielleicht einwenden, aber durchaus lesbar, mit Linie und Struktur; die Wiederholungen sind in Ordnung, denn sie stehen dafür, daß sich jemand im Kreis dreht und immer wieder an der gleichen Stelle vorbeikommt. Der Text verdeutlicht Deine Situation in sehr nachvollziehbarer Weise, finde ich.

08.06.2011, 01:06	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Ich schließe mich Schamanskys Urteil an. LG gummibaum

08.06.2011, 11:50	#4
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich wäre ja gerne etwas kreativer, aber ich kann ebenfalls nur zustimmen. Ich hatte Vorurteile, bevor ich es gelesen habe, dachte, bei der Länge kann es nur aufgeblasen und nichtssagend sein. Aber spätestens bei dem zweiten "Immer das gleiche" habe ich gemerkt, wie stimmungsvoll und handwerklich gekonnt das Gedicht ist. Wenn das dein erstes Gedicht ist, dann bin ich aber gespannt auf die hoffentlich noch folgenden! LG P.S.: Was raus muss, muss raus!