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Alt 28.03.2012, 16:32   #1
männlich Twiddyfix
 
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Dabei seit: 02/2012
Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.797


Standard Schicksalsstunde

Steve Congstone und seine Frau Betty lebten in einer teuren Villa am Stadtrand von London. Das Grundstück war von einer hohen Mauer umgeben. Ein parkähnlicher Garten umgab das Haus welches, wie auf einen Insel, die von vielem Grün umgeben war, in einem Meer aus Büschen und Bäumen schwamm.

Von der Einfahrt her wand sich eine schmale Fahrstraße in seichten Kurven zum Haus, so dass von ihm selbst kaum etwas zu sehen war.
Bewegungsmelder in Haus und Garten, sowie eine Alarmanlage die mit der City-Police verbunden war, gaben den Bewohnern etwas Sicherheit.
Steve war ein angesehener Anwalt, seine Frau lebte vom geerbten Vermögen ihrer verstorbenen Eltern.
Die Ehe der Beiden hatte schon viele Höhen und Tiefen erlebt, eigentlich mehr Tiefen als Höhen, Steve war hinter jeden Rock her und Betty war es leid, immer die eifersüchtige Ehefrau zu sein. Sie wollte jetzt" den Spieß umdrehen" und sich selbst die Freiheit geben, die sich ihr Mann schon lange gab.
Eine Gartenparty zu Ehren von Steve's 40. Geburtstag brachte eine Wende in das Leben von Betty. Tom Webber, ein erst kürzlich zugezogener Nachbar, brachte eine Flasche uralten Scotch mit, ein Geschenk für Steve. Tom Webber war ein gut aussehender Mitvierziger, der nicht nur gut tanzen konnte, der auch ein guter Erzähler, wie auch Zuhörer, war.
Tom und Betty tanzten fast jeden Tanz, Steve, der an der provisorischen Bar stand, sah den Beiden zu, etwas ärgerlich aber auch etwas froh darüber, dass er nun nicht so oft mit Betty tanzen musste.
Er ging ins Haus zurück um in seinem Büro den PC anzuschalten, er wollte etwas über Tom Webber erfahren und was er da sah machte ihn doch etwas unruhig. Webber war als Detektiv bei der " Londoner Überwachungsstelle für Geldtransporte im Inland " tätig, das ist eine Außen- Abteilung von Scotland Yard. Alle Banken in England sind verpflichtet, ihre Geldtransporte bei dieser Überwachungsstelle anzumelden, wenn sie mehr als 5 Millionen $ transportieren. Auch im Zeitalter von Internet und Google werden Geldbeträge von großen Unternehmen und auch von Bank zu Bank, immer noch von Ort zu Ort transportiert. Er schaltete den PC wieder aus, setzte sich in einen breiten Sessel, nahm eine Zigarre aus einem Kästchen, zündete ein Streichholz an und sog den warmen, würzigen Rauch der glimmenden Zigarre ein. Er schloss die Augen, um so besser überlegen zu können.
Gerade in der letzten Zeit gab es hier, obwohl eine „bessere Gegend", immer wieder Einbrüche in Villen und Congstone's waren schon froh, ihr Haus gut abgesichert zu haben. Betty war von Natur aus sehr ängstlich und fürchtete sich wenn sie allein im Haus war.
Zwei Monate waren seit der Gartenparty vergangen, Betty und Tom hatten sich bereits öfter „rein zufällig" in der Stad getroffen, tranken zusammen Tee oder bummelten durch Museen, als sie sich zum ersten Mal in einem Hotel trafen, war es für Beide" die Stunde ihres Schicksals"!
Steve hatte nach der Gartenparty begonnen, seinen neuen Nachbarn Tom mit gelegentlichen Besuchen, wobei er den uralten Scotch mitbrachte, zu zeigen, dass er ihn mochte. Manchmal tranken sie in einem Pub ein Bier, oder Steve brachte Tom mit nach Hause zum gemeinsamen Poker- Spiel.
Betty mochte das gar nicht, denn wie leicht könnte man sich verplappern, oder durch Blicke oder Gesten auffallen.
Steve schien von dem aber nichts zu bemerken.
Eines Nachmittags rief Steve seine Frau von seinem Anwaltsbüro an um ihr mit zu teilen, dass er heute noch nach Dublin fliegen muss, ein unaufschiebbarer Termin mit einem reichen Klienten, der in Dublin ein Casino besitzt. Betty war nicht erfreut, Steve sagte ihr, dass er sie um 22.30 Uhr anruft, sie solle sich aber keine Sorgen machen.
Er verließ seine Kanzlei und fuhr zur Victoria Station, hier hatte er sich mit Tom verabredet. Die vielen Menschen die hier hin-und her hasteten verschafften ihm Sicherheit. Sie trafen sich an der großen elektronischen Anzeigetafel, hier standen viele Menschen um nach ihren Zuganschlüssen zu suchen.
Hi Steve - hi Tom - Tom sah ihn forschend an," es muss ja schon etwas sehr Wichtiges sein, dass Du mich hierher bestellst"? Sie gingen zu einer Bank und setzten sich, Steve hatte einen Metallkoffer dabei, den er unter die Bank schob.
Steve sah Tom durchdringend an," Hör jetzt einmal gut zu"!
Ich weiß, dass Du schon seit geraumer Zeit mit meiner Frau schläfst, ich weiß aber auch, dass Du in großen Schwierigkeiten steckst"! Tom war blass geworden, er wollte Steve unterbrechen, aber der winkte ab und sagte:" Was ich Dir jetzt sage, muss unbedingt unter uns bleiben, zu keinem ein Sterbenswörtchen"! Tom nickte nur und sagte: "Alles was wir hier besprechen bleibt hier verborgen"! Dabei tippte er auf seine Brust.
Steve sah ihn scharf an und sagte:" Ich verlass mich auf Dich. Also pass auf! Ich fliege heute noch nach Dublin, komme erst Morgen Mittag zurück. Betty ist allein zu Hause. Heute Abend genau um 22.30 Uhr rufe ich sie an, Sie geht ans Telefon und steht beim Telefonieren mit dem Rücken zur Haustür in der Diele. Du musst genau um diese Zeit vor unserer Tür sein. Hier gebe ich Dir den Haustürschlüssel, wenn Du die Tür öffnest, musst Du gleichzeitig die Türglocke betätigen, damit wird der Alarm gestoppt und nicht ausgelöst, die Türglocke wird dabei nicht läuten. Du gehst dann vorsichtig ins Haus und zum Telefon, meine Frau wird dort stehen und mit mir telefonieren. Du tötest sie und verlässt sofort das Haus, den Schlüssel steckst Du in die große Keramikvase an der Treppe vor der Haustür.
Tom sah ihn entgeistert an, „ich, ich soll Deine Frau töten"?
Steve sah ihn kalt an, „ja das wirst Du tun"! Er nahm den Schlüssel aus seiner Tasche und gab ihn Tom, dabei sagte er:" Du bekommst von mir 250.000$, anschließend verschwindest Du aus der Gegend und tauchst irgendwo unter, mit dem Geld wird es Dir ja gelingen"!
Tom schluckte, er war völlig durcheinander. Steve bückte sich und zog den Metallkoffer hervor. Hier ist das Geld drin, genau 250.000$. Halte Dich ganz genau an meine Anweisungen, fass im Haus nichts an, leg den Schlüssel in die Vase und verschwinde"! Damit drehte er sich um und tauchte im Gewühl der Menschen unter.
Steve fuhr zuerst ziellos durch London, gegen 20.00 betrat er das Clubhaus in der Oxford Street. Der Piano-Player nickte ihm zu und Steve bestellte sich eine Flasche Scotch – nein, nicht einen so alten, wie er ihn von Tom bekommen hatte. Steve trank kaum etwas, der Club füllte sich und Gerry, Barny und Walter gesellten sich zu ihm. Meist spielten sie zusammen Golf, trafen sich oft an den Wochenenden und waren gute Freunde.
Kurz vor 22.30 Uhr sagte Tom, ich werde mal Betty anrufen und ihr sagen, dass es doch etwas später wird, sie brauchte nicht auf mich zu warten.
Er ging zum Telefon und wählte seine eigene Nummer, jetzt spürte er doch wie sein Herz klopfte, er bekam feuchte Hände. ...Tut...Tut...Tut..." Ja"?" Hallo Betty, ich bin's Steve"! Ein furchtbares Röcheln klang ihm plötzlich entgegen, er hörte wie seine Frau nach Luft schnappte, etwas fiel polternd zu Boden, eine Männerstimme fluchte...! Steve legte den Hörer auf die Gabel.
Er ging zurück an den Tisch und sagte: "Vielleicht sollte ich doch nach Hause fahren, es ist ja auch schon ziemlich spät"!
Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr zur Villa, das große Tor stand weit offen, er stoppte vor der Treppe und griff in die Vase... kein Schlüssel!
Die Eingangstür war nur angelehnt, vorsichtig betrat er das Haus, das Telefon war herausgerissen worden und hing baumelnd herunter, ein Stuhl lag am Boden und aus der Küche hörte er ein Stöhnen. Als er die Küche betrat sah er seine Frau am Boden liegen, sie war Blutüberströmt, neben ihr lag ein Mann mit einer Maske über dem Gesicht, überall war Blut, viel Blut.
Steve bückte sich zu seiner Frau, sie sah ihn verängstigt an...i ch... ich bin überfallen worden, sie stöhnte und begann plötzlich zu weinen. Steve nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten:" Sag mir, was ist geschehen"?
Betty versuchte nach Worte zu ringen:" Als das Telefon läutete ging ich hin und nahm den Hörer ab, ich hörte Dich sprechen, bekam aber gleichzeitig einen Schlag auf den Kopf und jemand versuchte mich zu erwürgen. Ich wehrte mich verzweifelt, konnte dem Kerl in die Hand beißen und in die Küche flüchten, hier packte er mich und drückte mich auf den Tisch". Sie machte eine kleine Pause und sprach danach weiter! „Voller Verzweiflung griff ich um mich und konnte den Griff eines Messers packen, ich drückte es in seine Seite, er stöhnte und sah mich entsetzt an, dann fiel er vom Tisch und ich wurde Ohnmächtig".
„Oh Steve, wie konnte so etwas passieren"?
Steve bückte sich jetzt und zog dem Toten die Maske vom Gesicht...er blickte in das Gesicht eines Fremden! In seiner Tasche befand sich der Haustürschlüssel, Steve nahm ihn unbemerkt an sich.
„Wir müssen die Polizei benachrichtigen und Du musst in ein Krankenhaus"!
Betty wollte widersprechen, aber Steve hatte schon Telefoniert. Es dauerte nicht lange und in der Villa wimmelte es von Polizisten, Betty wurde befragt und auch Steve sagte alles was er zu sagen hatte.
Ein Krankenwagen brachte Betty ins Hospital. Der leitende Kommissar stellte Steve noch ein paar Fragen..."Sagen Sie Mr. Congstone, wie könnte der Täter in Ihr Haus gelangt sein, wir fanden keinerlei Einbruchsspuren und die Alarmanlage hat nicht funktioniert"? Steve zuckte mit den Schultern, „Das kann ich mir auch nicht erklären"! Kommisssar Brixton nickte mit dem Kopf, „nun ja, wir werden es noch heraus finden". Steve fuhr, nachdem Polizei und Leichenwagen das Grundstück verlassen hatten, zum Heathrow-Airport.
Er hatte zuvor im Internet recherchiert, das ein Mr. Tom Webber, einen Flug nach Toronto gebucht hatte, Abflug war um 2.00 in der Nacht.
In der großen Halle war um diese Zeit nicht viel Betrieb, Steve ging zum Auskunftsschalter und bat die freundliche Dame, einen Mr. Tom Webber auszurufen, um ihm einen Briefumschlag zu geben.
Den Umschlag gab er ihr und ging danach zur Herrentoilette. Es dauerte nicht lange und Tom kam herein, den Metallkoffer hatte er noch bei sich, als er Steve sah wollte er sofort umkehren, aber Steve zog ihn herein.
„Los, sag mir was schief gelaufen ist, wer ist der fremde Kerl gewesen und warum hast Du den Auftrag nicht selbst ausgeführt"?
Tom war blass geworden, er versuchte stotternd etwas zu erklären," es war ein Fremder, dem ich 10.000$ für den Mord bezahlte, der Kerl brauchte unbedingt Geld". Als er sah dass Steve einen Revolver aus der Tasche zog streckte es seine Hände weit von sich...nein...bitte nicht". Den Schuss hörte er nicht mehr, der Schalldämpfer tat seine Arbeit!
Steve durchsuchte seine Taschen und fand einen Einzahlungsbeleg mit dem Vermerk, dass es sich hierbei um ein aufgezeichnetes Gespräch zwischen Tom und Steve Congstone handelte, der ihm den Auftrag für einen Mord gab. Tom hatte den Tonträger an die Polizei geschickt.
Er nahm den Metallkoffer an sich, dazu das Flugtikket und den Reisepass von Tom.
Der Flug nach Toronto verlief ohne Zwischenfälle.
Als Steve die Halle verlassen wollte, wurde er bereits von Zivil- Beamte der Canadian- Police erwartet.
Der Reisepass von Tom Webber, den er für den Flug benutzt hatte war gefälscht.
Tom hatte in London einen Geldtransporter der Bank of London ausrauben lassen und eine Spur zu Steve Congstone gelegt, so wäre er den Ehemann von Betty problemlos los geworden.
Steve bekam Lebenslänglich und Betty begann zu trinken, sie lebt seit einiger Zeit in einem Sanatorium für Alkoholkranke.
Ein Täter darf sich keine Fehler erlauben.
Twiddyfix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2012, 17:32   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


t'wichsy du hast heute 4 text eingestellt. das ist gegen die regel des forums und unfair. damit nimmst anderen usern die chance gelesen zu werden. sei doch lieb und fair - hm?


ps.: stadtrand von london Twichsy? kennst du london? ich schon. hatte dort jahrelang ein studio. du kannst ebenso wie durch L.A. rund 35 km fahren und bist schon in den wäldern und es iss noch imma london.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2012, 18:44   #3
männlich Twiddyfix
 
Benutzerbild von Twiddyfix
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.797


Standard oh mein Gott

Ralfi, so ist es wenn ich mal so richtig am Schreiben bin...kein Überblick mehr.

Ja, ich war schon in London, zwar nur für fünf Tage, aber die waren -Super-.
Eine wunderschöne Stadt, bin nur mit großen Augen herum gewandert, schöne Häuser, tolle Fassaden, schlechter Kaffee und noch schlechtere Wurstsorten..
Aber ich war trotzdem begeistert.

Gruß von alten Londoner
Twiddyfix ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
alarmanlage, blut, geldtransporte

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