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Rollenspiele und Bühnenstücke Eigene Bühnenstücke, Rollenspiele und Dialoge.

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Alt 09.04.2009, 15:34   #1
Mephistopheles
 
Dabei seit: 04/2009
Alter: 32
Beiträge: 42

Standard Auf der Suche (oder mein erster kläglicher Versuch)

Hi!

Ich habe die letzten Tage eine Einleitung eines Theaterstücks geschrieben, dass mir vor kurzem in den Kopf gekommen ist.
Bevor ich mehr dazu schreibe vielleicht 1-2 Wörtchen zu mir selbst:
Ich bin 17, besuche die 11. Klasse eines Gymnasiums in Bayern und werde nächsts Jahr das Fach Deutsch als Leistungskurs wählen, was mich zusätzlich motiviert, mich ein wenig mit Literatur usw. auseinanderzusetzen.
Literatur interessiert mich erst seit etwa einem 3/4 Jahr, seitdem auch meine Deutschnoten besser geworden sind (ca. 1.5-2.0 Durchschnitt).
Wegen meines jungen Alters wird mir wahrscheinlich noch einiges an Lebenserfahrung fehlen um ein ordentliches Bühnenstück zu verfassen, trotzdem hab ich mal all meinen Mut zusammengerafft und wenigstens angefangen.
Zum Stück selbst: Wahrscheinlich ist das ganze schon etwas zu hoch gegriffen für das erste mal, aber irgendwie hatte ich das Bedürfniss, nicht von einzelnen Person zu erzählen, sondern von der gesamten Menschheit ^.^.
Obwohl ich ja schon das ein oder andere Stück gelesen habe (zuletzt Faust 1+2, der Einfluss ist in dem Stück wahrscheinlich nicht zu übersehen.), kenne ich mich sehr wenig mit Theater usw. aus, habe also keine Ahnung ob das Stück von der Form und vom Inhalt her für die Bühne geschaffen ist...

Trotz allem wollte ich es mal Leuten präsentieren, die sich damit auskennen, die mich krtisieren können. Ich würde mich freuen wenn sich jemand die Mühe macht es sich durchzulesen und zu beurteilen!

MfG
Euer Fürst der Finsternis ^^

PS: Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet darf sie behalten ... sind wahrscheinlich noch genügend drin.


__________________________________________________ _____________




Auf der Suche
Oder der erste klägliche Versuch eines Bühnenstückes

Szene: Dunkle Bühne, plötzlich beleuchtete Stelle, auf der ein Mann sitzt.

Logik (nachdenklich, aber trotzdem klar und lebhaft):

Ich bin die Logik, alles was ist, muss Grund und Folge haben.
Es gibt nichts Übernatürliches, sofern es nicht begründet werden kann.
Warum bin ich hier? Alles muss einen Anfang haben, einen Ursprung.
Also war etwas. Da ich nicht viel über dieses weiß, kann ich nicht sagen woher es kam, aber es war da, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Dieses Etwas führte zum Urknall.
Aus dem Urknall enstanden Galaxien, Sonnensysteme, Sterne, Planeten, darunter die Erde. Auf der Erden entstand ich durch Evolution und Entwicklung. ...

(Logik setzt an weiter zu reden, wird jedoch unterbrochen: stürmisch rennt eine energiegeladene Frau auf die Bühne, Scheinwerferlicht folgt ihr und bleibt schließlich an dem Punkt stehen, auf dem auch sie stehen bleibt)

Glaube (noch im heranstürmen):

HA!! Glaubst wohl alles erklären zu können mit deinem Geschwafel von Ursache und Wirkung! Sag mir doch! Woher kam denn dieses (spöttisch) „etwas“! Hier! gib's zu! dass du an deine Grenzen stößt, Logiker! Ich dagegen kann mit Sicherheit behaupten, dass ich weiß, was am Anfang war, was am Ende sein wird und warum ich hier bin!

Logik (noch erschrocken vom plötzlichen Auftreten des Glaubens, dann aber lachend und scheinbar erhaben antwortend):

So! Du glaubst also unendliche Mysterien lösen zu können, mir Antworten auf meine ewigen Fragen, die bisher schienen für immer unbeantwortet zu bleiben, geben zu können?!
An was ihr Weiber euch doch festhaltet mit eurem erhabenen Getu' von Religion und Gott und Satan! Glaubst du wirklich du würdest, nach deinem Glauben, mit deiner Lebensweise nicht im Höllenschlund landen, dich von Cerberus bis in alle Ewigkeit zerfleischen und dich von Satan aufspiesen lassen? Im Fegefeuer leiden? Keiner kann den hohen Ansprüchen solcher irrer Sekten standhalten! Eure Lebensweise ist für die Katz'!

Glaube (die ganze Zeit mit verschränkten Armen, der Logik lauschend, lächelnd, aber nun ebenso erhaben erwiedernd):

Pah! Ich halte die rechte Lebensweise, die von Gott vorgeschriebene, ein. Mich wird er in die höchsten Sphären neben seinen Thron setzen und ich werde das unbeschreibliche oberste Glück spüren, die Welt in ihrer schöpferischen Schönheit erkannt haben und dich in der Hölle verspotten! Denn bei Satan wird dir deine Logik nicht weiterhelfen!

(Logik springt auf. Glaube und Logik fallen in ein tiefes Streitgespräch, von dem man nur einzelne Wortfetzen wie „Grund und Folge“ oder „göttlicher Wille“ direkt versteht, da beide durcheinander reden wie wild. Währenddessen tritt eine dritte Person auf die Bühne, erst im Schatten.)


Wahnsinn (Ein Mann als Frau verkleidet, oder eine Frau als Mann verkleidet, nach belieben; laut):

Ruuuuuuuhhhe !!!

Glaube und Logik (zucken zusammen, verstummen erst, dann):

Waaas?

Wahnsinn (Scheinwerferlicht auf den Wahnsinn, umherstolzierend, spricht langsam und stellt somit deren Geduld auf die Probe):

Ihr wollt wissen, wo der Anfang ist? Ihr wollt wissen, was der Sinn vom Sein ist? Ihr wollt wissen, wohin mit euch? Ihr wollt wissen, warum, wieso, weshalb, wo, wie, wann, wohin?
Habt ihr doch so viele Fragen und könnt keine einzelne mit eurer Logik oder eurem Glauben erklären? Oh wie erbärmlich! (lacht lauthals, während Glaube und Logik ihn noch geschockt anstarren, spricht nun schneller.)
Der Wahsinn ist die Antwort!!
Denn wollt ihr wissen was am Anfang war? Nichts!! Wollt ihr wissen was jetzt ist? Nichts!!
Wollt ihr wissen was sein wird? Nichts!! Wollt ihr wissen wie es enden wird? Niemals!!
Wollt ihr wissen, warum wir Menschen da sind? Für's Nichts!
vielleicht zum zerstören vom Nichts .... (schaut erschrocken nach links, rechts, oben und unten und fängt wieder an zu lachen.)

Logik (verwundert):

Sprich klar und nicht so verworren! Ich will Kausalität erkennen in deinen Worten!

Glaube (verwundert):

Du sprichst mir in Rätseln, Irres Wesen! Drück dich deutlich aus! Wie einst der Herr in der Bibel, mit seinem klaren Wort!

Wahnsinn (lacht wieder laut, immernoch herzhaft lachend):

Kausalität? Der Herr? Wollt ihr eure eintönige Weltsicht mit solchem Schwachsinn rechtfertigen? (bricht erneut in Gelächter aus, verstummt aber plötzlich und spricht ernst, monoton)
Und am Anfang war das Nichts. Und das Nichts sah, dass es gut war. Und im Nichts störte Nichts das Nichts. Und aus dem Nichts entstand Etwas. Und dieses Etwas wollte genau so perfekt sein wie das Nichts. Und es wollte sich selbst zerstören um zum Nichts zu werden. Und es erschuf... (er lacht wieder und spricht wie sonst) Jaaaaaaa was erschuf es wohl?!?

Logik (kritisch):

Das kann nicht sein! Deiner Theorie fehlt an Beweisen und vorallem an Kausalität!

Glaube (kritisch):

Wo bleibt bei deinem Geschwafel das Göttliche? Die höhere Macht die uns leitet?

Wahnsinn (noch lauter als zuvor, lachend):

Menschen !!! Es erschuf Menschen !!! Wir sind da um den Grundzustand der Nonexistenz herszustellen !!! Wir sind da um das „Etwas“ zu vernichten !!! Wir sind da um an Kausalität und an Göttern festzuhalten !!! Denn nur so können wir mit unserem niederen Geist die Welt begreifen! Wir lieben diese Welt, und genau deswegen werden wir sie zerstören! Unser Durst nach Wissen ist unstillbar, und wir werden nicht aufgeben bis unser Durst gelöscht ist, bis wir den Ursprung und damit alles vernichtet haben!

(kurze Pause)

Spürt ihr es nicht, wie sie schreien?! Die Planeten, sie schreien nach Vergeltung! Sie schreinen nach Leben! Sie schreien nach Existenz.
Die Menschen, sie schreien nach Antworten! Sie schreien nach Glück! Sie schreien nach Existenz.
Der kleine Stein, er schreit nach Aufmerksamkeit! Er schreit nach Anerkennung! Denn er hat die Existenz.
Der Ursprung, er schreit nach Zerstörung! Er erschafft das Menschliche, um zu zerstören! Er will keine Existenz.

Glaube (unerschüttert):

Irrer! Geh mir aus meinem Blickfeld! Beschuldigst uns, dass unser Glaube nichts weiter sei als ein verzweifelter Versuch, die Welt zu erklären! Nun ist dein Versuch mit deiner lächerlichen Nonexistenz und deinem Ursprung doch nichts anderes! In einem Punkt magst du recht haben: Menschen suchen nach Antworten und nach Glück. Doch die wahren Antworten und das wahre Glück finden sie im Glauben! Denn er ist uns wahrhaftig überliefert in seiner ganzen Herrlichkeit. Und weil ich weiß, dass der Ursprung bei Gott und im Paradies bei Adam und Eva liegt, und nicht im Nichts oder beim Urknall, bleibe ich stark und lasse mich durch wirres Geprappel nicht erschüttern!

Wahnsinn (erstmals nicht in totales Gelächter ausbrechend, trotzdem leicht schmunzelnd):

Glaube was du willst, ich bin doch nur ein Irrer! Nenne den Ursprung, der aus dem Nichts entstand doch Gott, Satan oder wie du willst! Wörter spielen keine Rolle! Wörter sind von Menschen gemacht! Doch die Dinge sind nicht von uns geschaffen! Wir sind nur so dreist sie zu benennen! (fängt nun wieder an zu lachen, lauter als je zuvor, man versteht Logik und Glaube im folgenden Dialog noch kaum.)

Logik (leicht aggressiv):

Bei solchen Schöpfungstheorien kann man ja alles behaupten! Ihr seid doch beide Irre! Glaube und Wahnsinn! Weicht von mir!

Glaube (sehr aggresiv):

Verloren in einer Welt von Durchgeknallten! Verschwindet ihr wiederlichen Gestalten!

[B]Logik [/B](prappelt auf Wahnsinn ein, nicht verständlich, Dinge wie „Trottel“, „Tollwut“ oder „Schweinehund“, später ähnliches zum Glauben.)

Glaube (prappelt auf Logik und Wahnsinn ein, unverständlich, Wörter wie „Hölle“, „Satan“, „Gotteslästerung“ oder „Kartoffeln“.)

Wahnsinn (Lacht die ganze Zeit über. Doch dann ... )

Vernunft (weiblich, tritt während dem Durcheinander langsam hinzu, steht eine Stufe höher als die anderen drei, versucht kurz zu lauschen, unterbricht dann jedoch den Streit):

RUHE !!! (Glaube und Logik verstummen. Wahnsinn hört auf zu lachen.) Glaube und Logik! Ihr seid ja selbst noch wahnsinniger als der Wahnisnn selbst, erkennt so wie er keinen Zusammenhang im Ganzen mehr und seid doch unfähig zu Kompromissen!
Logik, ist es nicht notwendig, Toleranz zu zeigen wenn unterschiedliche Menschen miteinander sprechen wollen?
Glaube, wird Toleranz dir nicht schon in der Bibel gelehrt?
Wahnsinn, verfügst nicht sogar du noch über einen Funken Anstand?

(kurz Schweigen, doch dann nicken sich Logik und Glaube zu. Auch Wahnsinn scheint verständnisvoll.)

Sehr schön! Lasst uns eine Schöpfungsgeschichte erzählen, die alle drei Elemente, Glaube, Logik und Wahnsinn beinhaltet... mehr eine Vereinigung als ein Kompromiss.

Wahnsinn (selbstbewusst wie immer):

Nun gut! Ich fange an: Am Anfang war Nichts.

(Die Bühne wird dunkel, man erkennt nur noch die Umrisse der Darsteller.)

Glaube (ruhiger denn je, scheint zufrieden.):

Im Nichts war Gott.

Gott (tritt auf, von links kommend, steht erst noch im Dunkeln.)

Logik (leicht gekränkt, jedoch einverstanden):

Und wo Gott ist, muss es auch das Gegenstück geben! Im Nichts war auch Satan!

Satan (tritt auf, von rechts kommend, steht erst noch im Dunkeln.)

Logik (fährt noch fort.):

Dann gab es einen Knall! Einen Urknall!

(Sterne im Hintergrund, das ewige All.)

Wahnsinn (lächelnd):

Und Gott sah, dass es schlecht war. Und er besprach sich mit Satan, etwas zu schaffen, das alles wieder vernichtet.


Glaube:


Und Gott und Satan besprachen sich über dieses Wesen und über alles Sein.

(Scheinwerferlicht auf Gott und Satan, Logik, Glaube, Wahnsinn und Vernunft bleiben nach wie vor im Dunkeln.)

Gott:

Bruder Satan! Sag mir, was hältst du von dem hier, was ist?

Satan:

Abscheulich! Diese Ewigkeit macht mich krank!

Gott:

Also fühlst du, was ich fühle. Wir sollten etwas wie uns erschaffen, etwas das alles wieder gut machen wird. Wir werden unserem Produkt Eigenschaften zuschreiben, die es dazu führen, alles, was ist, zu lieben und gleichzeitig zu hassen. Es wird nie begreifen können, was eigentlich ist, und so ewig suchen, bis es alles vernichtet hat, was war.

Satan:

Nun denn! Schreibe unserer Schöpfung Eigenschaften von uns beiden zu! Sage ihm: Du seist der Gute, ich sei der Böse. Gib ihm strenge Denkrichtungen, die es ihm nahezu unmöglich machen, anders als Logik-, Vernuft- oder Glaubensorientiert zu denken. Sollten sie es versuchen, werden sie dem Wahnsinn verfallen!

Gott;

Ja! Und ich werde ihm das Wort geben, wodurch es noch mehr in Verwirrungen geführt wird. Es wird sich am Wort festhalten und versuchen, alles mit dem Wort zu erklären.

Satan:

Dieses Wesen tut mir jetzt schon Leid! Nun so wollen wir anfangen zu erschaffen!

(Scheinwerferlicht wieder auf die anderen vier.)

Vernunft:

Und so nimmt alles seinen Lauf. Doch wollen wir das ganze etwas vereinfachen, damit es leichter zu begreifen ist. Nehmen wir als das Universum, die Ewigkeit einen erdengleichen Ort mit Bäumen, Wiesen, Tälern, Bergen und allen Elementen. Und die Erde selbst stellen wir durch einen breiten Felsen dar, auf dessen Spitze ein steinernes Plateau liegt, als Lebensraum für den Menschen.
(Während er redet wird allmählich das Bühnenbild sichtbar, ein breiter, großer Fels in der Mitte, drum herum ein idyllischer Ort, unserer Erde gleich. Dieser Ort ist für den Menschen nicht ohne weiteres begehbar; er ist scheinbar auf seinem Fels gefangen.)


Glaube (hektisch, während die Lichter wieder erlöschen, und nur die vier sichtbar sind.):

Doch der Anfang war im Paradies! Gott hat den Menschen am Anfang das Paradies gegeben, dass er nicht zu würdigen wusste!

Vernunft:

So sei es! Das menschliche Werden soll im Paradies beginnen!

Logik:

Die Logik ist noch nicht fertig ...

Glaube:

Der Glaube ist allgegenwärtig.

Wahnsinn (läuft weg):

Der Wahnsinn geht weiter.

(Die vier verlassen die Bühne in verschiedenen Richtungen. Das Bühnenbild wird wieder sichtbar, der Mensch ein wenig abseits des Felsens und des erdenähnlichen Ortes, im Paradies, schlafend, fast nackt.)

__________________________________________________ _______________
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Alt 13.04.2009, 12:25   #2
Mephistopheles
 
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Hmm scheint für die meisten zu viel zum lesen zu sein ...
Würde mich ja echt freuen wenn jemand seine Meinung sagen möchte
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Alt 13.04.2009, 12:34   #3
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Mephistopheles Beitrag anzeigen
fast nackt
Du schreibst:
"(Die vier verlassen die Bühne in verschiedenen Richtungen. Das Bühnenbild wird wieder sichtbar, der Mensch ein wenig abseits des Felsens und des erdenähnlichen Ortes, im Paradies, schlafend, fast nackt.)"

Was verstehst du unter Mensch? Einen Mann? Eine Frau?
Und warum "fast nackt"? Was heisst "fast nackt"? Warum nicht ganz nackt?
Warum muss immer für alles mit nackten Körpern geworben werden, Aufmerksamkeit erregt werden?
Warum nackt?

corey
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Alt 13.04.2009, 13:27   #4
Mephistopheles
 
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Schließlich wird der Mensch auf Bilder oder sonst irgendwo im Fernseher im Paradies immer als "fast nackt" dargestellt... eben mit einem Blatt um sein Geschlecht zu verdecken o.ä. ... so in der Art hab ich mir das gedacht.
Das ist aber nur der einleitende Satz für die folgende Szene die ich noch nicht geschrieben habe, deswegen dachte ich nicht dass man jetzt groß auf diesem Satz rumreiten wird. Den Mensch von dem ich hier spreche werde ich wohl männlich machen... werde ihm aber auch eine Frau geben...

Vielleicht hätte ich den Satz noch nicht dazuschreiben sollen. Ich hätte gerne mal eine Meinung zu dem, was davor alles steht... was hältst du / haltet ihr von der Geschichte etc.?

MfG
Mephisto
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Alt 13.04.2009, 13:36   #5
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Mephistopheles Beitrag anzeigen
Ich hätte gerne mal eine Meinung zu dem, was davor alles steht... was hältst du von der Geschichte etc.?
Ich weiss nicht. Mir ist das zu hoch. Ich verstehe so Sachen nicht. Daher kann ich das nicht beurteilen. Gott spricht, und die Logik und der Wahnsinn - das ist für mich zu abstrakt, unverständlich. Ich habe kein Abitur und nicht studiert. Meine Freundin sagt immer zu mir ich wäre blöd geboren und zu dumm dazuzulernen. Deshalb denke ich, ich habe nicht die Kompetenz deinen Text zu bewerten.
Ich war nur interessiert, was es mit dem nackig sein auf sich hat.

Viele Grüsse

corey
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Alt 13.04.2009, 13:43   #6
Mephistopheles
 
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Hmm ok.

Ich weiß nicht ob man das als "hoch" bezeichnen kann... Sicherlich habe ich versucht, etwas "hohes" zu schreiben, aber inwiefern mir das gelungen ist, und inwiefern es überhaupt möglich ist, so eine Menschheitsparabel zu schreiben, weiß ich nicht... Wär ja auch nur der Anfang.

Bisher haben diese Geschichte nur Mitglieder meiner Familie und meine Freundin gelesen, die jedoch auch nicht gerade mehr Ahnung als ich von so etwas haben.

Hoffe hier finden sich noch mehr Leute die sich die Mühe machen das durchzulesen und ihre Meinung zu schreiben

Danke Corazon!

MfG
Mephisto
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Alt 14.04.2009, 14:26   #7
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Mephistopheles Beitrag anzeigen
Hoffe hier finden sich noch mehr Leute die sich die Mühe machen das durchzulesen und ihre Meinung zu schreiben
Ich verstehe das auch nicht, dass hier viele nur zahlreiche Texte veröffentlichen, sich aber irgendwie zu fein sind, etwas zu kommentieren.

Na ja, vielleicht klappts ja noch
wünscht

corey
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Alt 25.04.2009, 23:44   #8
deadpoet
 
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Hi Mephistopheles,

ich muss sagen, für deinen ersten Versuch ist dir die Einleitung ziemlich gut gelungen. Die Figuren der Logik, des Glaubens, des Wahnsinns und der Vernunft, die alle 3 vereint, sind sehr gut gezeichnet, die Konflikte zwischen den drei Anschauungen sehr schön ausgeführt und die vereinte Entstehungsgeschichte der Erde mit einem gleichmäßigen Anteil aller drei Denkweisen sehr gut gestaltet!

Logik, Glaube und Wahnsinn sowie die Vernunft sind sehr gut gestaltet, allerdings bleibt dir bei diesem Stoff im weiteren, sofern du es denn weiterschreiben willst, keine Möglichkeit, eine Wandlung des Figurencharakters vorzunehmen, da du dich wahrscheinlich sehr nah an der Geschichte halten willst und dort Logik, Glaube und Wahnsinn sich in all der Zeit, in der Menschen existierten, kaum geändert haben, und auch wahrscheinlich nicht ändern werden.

Wenn du diesen Pfad, den du bisher in der Einleitung gewählt hast, weitergehst, kann das ganze ein gutes Stück werden, für die Tatsache, dass es dein erstes ist, ein sehr gutes.

mfG
deadpoet
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Alt 26.04.2009, 11:20   #9
Mephistopheles
 
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Hi!

Danke für deine Meinung! Es motiviert mich sehr, wenn jemand mein Geschriebenes gut findet.
Im weiteren Stück wollte ich die Geschichte nicht mit den "Personen" der Einleitung fortführen. Der Hauptteil handelt vom Menschen selbst, während in ihm die Charakterzüge von Logik, Glaube, Wahnsinn und Vernunft immer wieder deutlich werden. Hab da schon so manche Ideen...
Sobald ich wieder Zeit finde werde ichs wohl weiterschreiben .

MfG
Mephisto
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Alt 10.05.2009, 11:34   #10
weiblich Athariel
 
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Jetzt möchte ich aber auch noch mal was dazu sagen...
Ich finde die Idee sehr gut und dafür, dass du erst 17 bist ist es sehr philisophisch
Die einzelnen Figuren sind toll dargestellt und ich glaube im Großen und Ganzen ist es dir sehr gut gelungen, die gesammte Menschheit darzustellen
Also wenn ich nicht wüsste, wer es geschrieben hat, würde mein einseitiger Verstand es durchaus den bekannteren Dichtern dund Denkern zuordnen ;D
Lg
Athariel
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Alt 10.05.2009, 20:09   #11
Mephistopheles
 
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Hi Athariel! Und danke für deinen Kommentar!

Ich glaube, ich sollte es wirklich mal weiterschreiben
Würde mich auch freuen, wenn einer mal was dazu schreibt, dem es nicht gefällt, und warum. Aber so jemand wird es vielleicht gar nicht erst weit lesen und deshalb nichts kommentieren ...
Jedenfalls motiviert mich auch dein post sehr, weiterzuschreiben. Danke

MfG
Mephisto
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2009, 23:29   #12
männlich Schattenfuchs
 
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Guten Abend der Herr,

Also: Ich finde den Anfang der Einleitung überaus gelungen und auch lesenswert und ich würde mir wünschen, noch etwas mehr davon zubekommen. Dennoch ein paar Fragen:

1.) [...]Religion und Gott und Satan![...]
Ist dieses Polysyndeton gewollt oder Zufall? Ich finde es etwas unpassen undholprig, es erweckt eine vielleicht ungewollte Herabstufung dieser drei Begriffe oder ist gerade das der Sinn dahinter?

2.)[...]Glaubst du wirklich du würdest, nach deinem Glauben, mit deiner Lebensweise nicht im Höllenschlund landen, dich von Cerberus bis in alle Ewigkeit zerfleischen und dich von Satan aufspiesen lassen? Im Fegefeuer leiden? Keiner kann den hohen Ansprüchen solcher irrer Sekten standhalten! Eure Lebensweise ist für die Katz'![...]
Mir persönlich wird hier viel zu viel durcheinander geschleudert ohne wirklichen Sinn. Du nimmst Bezug auf den Katholizismus(Fegefeuer), auf den Satan(also eine sehr negative Gestalt)und dann auf die griechische Mythologie(der Höllenhund) und dann in einer unglaublichen Atemlosigkeit... ich würde Cerberus rausnehmen, aber das ist wohl eine Geschmackssache.

3.)[...]Du sprichst mir in Rätseln, Irres Wesen! Drück dich deutlich aus! Wie einst der Herr in der Bibel, mit seinem klaren Wort![...]
Die Unterstellung, dass die Bibel deutlich sei oder gar von Gott finde ich etwas weitgreifend. Gerade die Bibel ist wohl eines der meist gedeuteten Bücher, weshalb ich diese Aussage einfach als falsch empfinde.

4.)[...]Verloren in einer Welt von Durchgeknallten![...]
Tu mir bitte den Gefallen und ergänze "Durchgeknallten", es passt so gar nicht in die sonst so schöne Wortwahl.

5.)[...]Und wo Gott ist, muss es auch das Gegenstück geben! Im Nichts war auch Satan![...]
Ich denke, dass das im Gegensatz zu deiner späteren Aussage steht. Gott und der Teufel treten sich doch recht neutral gegenüber, oder? Wie können sie dann Gegensätze sein? Die gibt hier ja eine Polarität vor, welche du mit:

[...]Du seist der Gute, ich sei der Böse. [...] Irgendwie, meinem Verständnis nach widerlegst.

Waren jetzt die Dinge, die mir auffielen. Ich meine es nicht mal wirklich unbedingt als Kritik, viel eher stellen meine Fragen Verständnisprobleme meinerseits auf.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn du es weiterschreiben würdest.

Schönes Ding

SF
Schattenfuchs ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2009, 12:22   #13
Mephistopheles
 
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Hallo Schattenfuchs.
Und erst einmal "danke", dass du dir die Mühe gemacht hast, dir meine Einleitung durchzulesen und auch Fragen dazuzustellen bzw. zu kritisieren (wenn ich es so nennen darf)

Ich beantworte deine Fragen gerne und freue mich darüber, dass du konkrete Textstellen erwähnt hast, die ich vielleicht verbessern werde.


Zitat:
Zitat von Schattenfuchs Beitrag anzeigen
1.) [...]Religion und Gott und Satan![...]
Ist dieses Polysyndeton gewollt oder Zufall? Ich finde es etwas unpassen undholprig, es erweckt eine vielleicht ungewollte Herabstufung dieser drei Begriffe oder ist gerade das der Sinn dahinter?

Ich weiß nicht mehr, ob es volle Absicht war... aber ich glaube, wenn du da eine Abstufung der drei aneinandergereihten Begriffe erkennst, ist das genau das, was ich wollte. Denn schließlich spricht hier der Logiker, der von diesen Begriffen nichts hält. Dem vielleicht auch die Kenntnis und das Verständnis für "Religion und Gott und Satan!" fehlen. Es ist ja nicht immer meine Meinung, oder die totale Wahrheit die hier gezeigt wird, sondern die Meinungen der einzelnen Personen. Vermutlich werde ich diese Stelle so stehen lassen.

Zitat:
Zitat von Schattenfuchs Beitrag anzeigen
2.)[...]Glaubst du wirklich du würdest, nach deinem Glauben, mit deiner Lebensweise nicht im Höllenschlund landen, dich von Cerberus bis in alle Ewigkeit zerfleischen und dich von Satan aufspiesen lassen? Im Fegefeuer leiden? Keiner kann den hohen Ansprüchen solcher irrer Sekten standhalten! Eure Lebensweise ist für die Katz'![...]
Mir persönlich wird hier viel zu viel durcheinander geschleudert ohne wirklichen Sinn. Du nimmst Bezug auf den Katholizismus(Fegefeuer), auf den Satan(also eine sehr negative Gestalt)und dann auf die griechische Mythologie(der Höllenhund) und dann in einer unglaublichen Atemlosigkeit... ich würde Cerberus rausnehmen, aber das ist wohl eine Geschmackssache.
Danke, über diese Stelle habe ich mir auch schon Gedanken gemacht ob man es so stehen lassen kann. Und ich bin mir immer noch nicht sicher.
Es ist volle Absicht gewesen, dass hier Begriffe aus verschiedenen Religionen etc. etc. durcheinandergebracht werden, was wieder verdeutlichen soll, wie wenig Ahnung der Logiker eigentlich vom Glauben hat. Er kritisiert hier den Glauben, da dieser seinen eigenen idealen Ansprüchen nicht im geringsten gerecht werden kann. Für mich hat dieser Abschnitt sehr wohl einen Sinn. Trotzdem klingt es vielleicht bisschen komisch. Ich werde mir Gedanken machen, ob ich diesen Abschnitt ändere.

Zitat:
Zitat von Schattenfuchs Beitrag anzeigen
3.)[...]Du sprichst mir in Rätseln, Irres Wesen! Drück dich deutlich aus! Wie einst der Herr in der Bibel, mit seinem klaren Wort![...]
Die Unterstellung, dass die Bibel deutlich sei oder gar von Gott finde ich etwas weitgreifend. Gerade die Bibel ist wohl eines der meist gedeuteten Bücher, weshalb ich diese Aussage einfach als falsch empfinde.
Auch hier ist es, wie ich es schon bei 1.) geschrieben habe. In den einzelnen Personen des Stückes soll nicht immer die "Wahrheit" wiedergegeben werden (weil du "diese Aussage einfach als falsch empfinde[st]."). Die Person, die den Glauben darstellen soll ist davon überzeugt, dass die Bibel das Wort Gottes ist und ist sich selbst gegenüber kaum kritisch. Dies soll !keine! Verallgemeinerung sein, dass jeder, der glaubt, nicht selbstkritisch sein kann, sondern soll verdeutlichen, wie ignorant man mit einer so extremen Denkrichtung sein kann, die einem selbst als plausibel erscheint.

Zitat:
Zitat von Schattenfuchs Beitrag anzeigen
4.)[...]Verloren in einer Welt von Durchgeknallten![...]
Tu mir bitte den Gefallen und ergänze "Durchgeknallten", es passt so gar nicht in die sonst so schöne Wortwahl.
Ok, es freut mich sehr, dass du meine Wortwahl als "schön" bezeichnest. Daher werde ich das Wort oder den Satz auch ändern. Ich überleg mir was.

Zitat:
Zitat von Schattenfuchs Beitrag anzeigen
5.)[...]Und wo Gott ist, muss es auch das Gegenstück geben! Im Nichts war auch Satan![...]
Ich denke, dass das im Gegensatz zu deiner späteren Aussage steht. Gott und der Teufel treten sich doch recht neutral gegenüber, oder? Wie können sie dann Gegensätze sein? Die gibt hier ja eine Polarität vor, welche du mit:
[...]Du seist der Gute, ich sei der Böse. [...] Irgendwie, meinem Verständnis nach widerlegst.
Das soll sich auf die Grundaussage der Einleitung beziehen: Gut und Böse ist relativ, jeder empfindet es anders etc. etc. ...
Gut und Böse sind eindeutig Gegensätze, die jeder für sich selbst einheitlich empfinden kann. Aber im Ganzen gesehen gibt es sie möglicherweise gar nicht.
Deswegen sieht der Logiker (1. Zitat) die beiden als Gegensätze, weil es (in der Geschichte) den Menschen von Gott und Satan gegeben wurde, sie so zu empfinden. Und die 4 Personen der Einleitung sollen schließlich Menschen mit verschiedenen Denkrichtungen wiedergeben.
Ob die beiden nun wirklich Gegensätze sind, ist relativ, denn das liegt auserhalb der Erkenntnismöglichkeiten des Menschen. Gott und Teufel treten sich zwar neutral gegenüber, was aber nicht heißen muss, dass sie nicht gegensätzlich sein müssen. Hier spielt es keine Rolle, wer "wirklich" "gut" oder "böse" ist.


Ich danke dir vielmals für deine Meinung! Es freut mich sehr, wenn sich jemand das Stück so genau anschaut.
Vor kurzem habe ich ein wenig weitergeschrieben. Und ich weiß jetzt auch wie das Stück aufgebaut sein wird. Aber ich bin noch nicht ganz zufrieden, mit dem was ich geschrieben habe und es wird noch dauern, bis ich hier vielleicht wieder ein bisschen was veröffentliche.

Mit freundlichen Grüßen

Mephisto
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2009, 15:41   #14
männlich Schattenfuchs
 
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Es grüßt der Fuchs!

Wann geht es denn mal weiter?
Ich guck was täglich rein, aber da kommt nichts!

SF
Schattenfuchs ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2009, 17:23   #15
Mephistopheles
 
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Huhu!

Ich habe momentan nicht viel Zeit, und schreibe auch nur, wenn ich wirklich Lust dazu habe, sonst wird das eh nix . Also kanns noch n Weilchen dauern ...
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2009, 11:24   #16
männlich Schattenfuchs
 
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lass es net schleifen

SF
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Alt 22.07.2009, 22:07   #17
Mephistopheles
 
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Standard Endlich gehts weiter ;)

So, hier mal der erste Teil vom 1. Akt, der so weit relativ lückenfrei fertig ist.

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Akt 1: Das Paradies

1. Szene: Das Erwachen


(Das Bühnenbild wird wieder sichtbar, der Mensch und Eva ein wenig abseits des Felsens und des erdenähnlichen Ortes, im Paradies, unter dem Baum der Erkenntnis, schlafend, fast nackt. Es sind noch weitere Bäume im Garten vorhanden. Den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis kann man jedoch optisch nicht voneinander unterscheiden.)

Gott tritt hinzu.

Gott (die Menschen betrachtend):

Erwache! Meine Schöpfung. Ich gebe dir die Sprache!

Mensch (erwachend, irritiert um sich blickend):

Wer bin ich?

Eva (ebenso):

Warum bin ich?

Mensch und Eva zusammen:

Wo sind wir?


Gott:

Ihr seid im Garten in Eden und seid die Krone meines Schaffens. Ich habe euch alles gegeben. Ihr dürft essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollt ihr nicht essen, denn an dem Tag, da ihr von ihm esst, müsst ihr des Todes sterben.
So werdet hier im Garten in Eden und erfreut euch am Sein! Ich werde in dieser Zeit das präparieren, was notwendig sein wird.
(Er geht zu dem Felsen und scheint an den Säulen herumzuwerkeln.)

Mensch:

Hier stehe ich nun und sollte mich erfreuen an dem, was ist. Denn Gott hat es mir so gesagt. Ja, es ist wahr: Die Schöpfung ist einzigartig und wunderschön. Doch mein Geist mag sich auf Dauer nicht hierher gewöhnen. Wie soll ich eins werden mit der Welt? Wie soll ich ohne Sünde sein? Wie soll ich ich selbst sein?
Gott hat mir alles gegeben. Was hat er mir gegeben? Er hat mir ein Leben gegeben. Er hat mich zu einem Teil des Ganzen gemacht. Gott ist wirklich gnädig. Doch verbietet er mir vom Baum der Erkenntnis zu essen! Wieso? Wieso sollte ich nicht erkennen, was er erkennt? Wieso ist er so grausam zu mir?

Eva:

Mensch, sei nicht so vorschnell mit deinen Urteilen! Gott wird seine Gründe haben. Wir sollten abwarten, bevor wir handeln. Ich gebe zu: Die Früchte des Baumes sind sehr verlockend. Doch welcher beider Bäume ist der Baum der Erkenntnis? Es ist uns gestattet, vom Baum des Lebens zu essen, aber wir können es nicht riskieren, von einem der beiden zu essen.

Mensch:

Noch lebe ich nicht lange hier, doch das Risiko lockt mich. Mag sein, dass es nicht richtig wäre, von diesem Baum zu essen, aber woher will Gott es wissen? Vielleicht hat er nur Angst davor, dass wir erkennen, was er erkennt und wir uns so gegen ihn auflehnen werden!

Eva:

Ich warne dich, Mensch, vor vorschnellen Handlungen! So lange wir nicht genau wissen, was es mit diesem Ort auf sich hat, sollten wir nur tun, was Gott uns erlaubt hat, und uns vor dem hüten, was er uns verboten hat.
Lass uns diesen Ort näher kennen lernen!
Lass uns uns näher kennen lernen!
Wir sollen uns lieben und achten, so wie wir unsere Umwelt lieben und achten sollen, denn dazu wurden wir geschaffen.

Mensch:

Ja, Eva, wenn ich dich so erblicke, meine ich, du hast Recht! Deine wunderschöne Haut gepaart mit den glänzenden Augen, die wie Sternenglanz auf mich herabfunkeln, und deinem langen Haar, das mich fast erblinden lässt vor lauter Pracht! Ja, ich liebe dich wahrhaftig!
Und ja! Auch die Welt um mich! Schau dir nur die Bäume an, mit ihrem Grün wie aus Kindes Sommertagen! Der Himmel, so wunderschön und doch so angsteinflößend durch die scheinbare Ungewissheit und Ewigkeit!

Eva:

Ach mein Mann! Gottes Werk ist wahrlich einzigartig! Auch mein Liebster ist ihm gelungen, der doch all dies zu schätzen weiß! (Sie fällt ihm in den Arm.)

Mensch (sie an sich drückend):

Ja wirklich prächtig! Doch wird Gott es sicher nicht als Blasphemie verurteilen, wenn ich ein wenig kritisch bin seinem Werk gegenüber! Mir fehlt einfach die Erkenntnis um seine Genialität zu erkennen. (blickt sehnsüchtig zu den beiden Bäumen, die sich ähnlich sehen und unter denen sich der Baum der Erkenntnis befindet)

Eva:

Ach mein Schatz, du wirst einmal zu großer Weisheit gelangen! Manchmal ist ein skeptischer Blick vielleicht wirklich von Nöten ...

2. Szene: Die Kräfte

(Der Mensch und das Eva gehen im Garten herum, essen von den Bäumen und sprechen mit den Tieren, während Gott hinter dem Vorhang verschwindet und anschließend wieder zwischen den ersten beiden Säulen von links hervortritt.)

Gott:

Ich bin die erste Kraft, die den Menschen zurechtgewiesen hat. Nun werde ich meine Nachfolger erschaffen, die ihn dort hinlenken sollen, wo ich ihn haben will!

Ich rufe dich, Kosmos, zweite Kraft! Gib du dem Menschen den Drang zur geordneten Unordnung und leite ihn zur Vorstellung der Perfektion.

Kosmos, eine Frau von Größe, Eleganz, Schönheit und Stil, tritt durch den zweiten Zwischenraum von links.

Kosmos:

Der Mensch wird durch mich jene Dinge erkennen, die er nutzen kann, um besser zu leben. Ich werde ihm die Systematik geben!

Gott:

Und ich rufe die dritte Kraft: Tritt hervor oh Thot, alter Gott des Wissens!

Thot, ein Mann, einem ägyptischen Pharao gleich, tritt durch die nächsten Säulen.


Thot:

Ein Ende werden seine Fragen haben! Die Antworten wird er im Studium finden!

Gott:

Die vierte Kraft ist ein nur allzu natürlicher Teil: Thales von Milet, ich entreiße deinen Geist aus der menschlichen Seele. Gib ihr ihn zurück, wenn die Zeit gekommen ist!

Thales von Milet, ein Mann in griechischen Gewändern, tritt durch die nächsten Säulen.

Thales von Milet:

Wie alles aus dem Wasser geschaffen wurde, so enstand auch der Mensch daraus! Durch mich wird er nachdenken!

Gott:

Einen weiteren Teil entreiße ich dem Menschen: der Teil, der für ihn immer unbekannt bleiben wird: trete vor!

Die Unbekannte tritt hervor.

Die Unbekannte:

Was? Wie? Wo war noch gleich meine Aufgabe? Ahhh, ja ich werde ihn lenken!

Gott:

Geister der Veränderung! Ihr werdet danach von Nöten sein! Kommt zu mir, ihr Eisheiligen!

Die Eisheiligen (Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie) treten durch die nächsten Säulen.

Mamertus:

Ich, Mamertus zeige dem Menschen erneut die Wunder des Glaubens! Wie er den Flammen durch sein Gebet Einhalt gebieten kann! Denn was vergessen ward, muss erneuert werden!

Pankratius:


Kampfgeist und Stil werden den Menschen näher zum Vergessenen bringen!

Servatius:

Eure Leiden werden hinweggefegt! Die Ratten werde ich euch hinausjagen!

Bonifatius:

Lehren werde ich euch Gottes Wort! Hört auf und erkennt seine Weißheit!

Sophie:

Fröste geht fort! Lasst den Frühling durch und die Früchte gedeihen! Der Mensch ist hungrig nach so vielen Nöten!

Die Eisheiligen (zusammen):

Veränderung wird kommen!

Gott:

Die siebte Kraft wird erneut Anstoß zum Denken geben: Komm herbei und bereite dich darauf vor, den Menschen etwas mitzuteilen, Lessing!

Lessing tritt durch die nächsten Säulen.

Lessing:

Gute Männer sind wie gute Bäume: Zu nah gepflanzt zerschlagen sie sich nur die Äste!

Gott:

Arius, auch wenns der Mensch danach nicht gerne hören wird: Auch deine Schöpfung war notwendig, um das herbeizuführen, was kommen wird. Du achte Kraft, Arius, tritt herbei und zeig dem Menschen dein Ideal!

Arius, ein Mann in brauner Uniform tritt durch die nächsten Säulen.

Arius:

Dem reinen Volk zum Wohl! Den Schädlingen zum Graus!

Gott:

Rübezahl! Herr der Berge! Hüter der Natur! Ich rufe dich uralten Geist, um den Menschen zu bewahren, Wende wird nötig sein!

Rübezahl, ein rotbärtiger großer Mann in zerlumpten Kleidern tritt durch die nächsten Säulen.


Rübezahl:

Ich werde ihn lehren an mich zu glauben! Mein Kosename zeugt von ihrer Respektlosigkeit! Aus meinem Reich vertreibt mich niemand!

Gott:

Darf es nicht sprechen, werd' es nicht tun! Hab' schon zu viel gesagt!

Doch sehr wohl darf ich von der elften Kraft sprechen, die doch so bewunderns- und gleichzeitig bemitleidenswert ist: Du Mensch, du Doktor, Faustus, tritt herbei und zeig dem Menschen was er kann oder nicht kann! Bewahre den Menschen vor seinem zu frühen Ende, gib ihm Alternative!

Doktor Faustus tritt durch die übernächsten Säulen.

Doktor Faustus:

Ha! Und ich sehe, dass wir nichts wissen können! Wahrheit kommt und geht!

Gott:

Oh und nun, oh zwölfte Kraft, zeige dem Menschen, was er so lange gesucht, Tom Bombadil!

Tom Bombadil, ein einfach gekleideter Mann, tänzelt durch die nächsten Säulen.

Tom Bombadil (singend):

Ach wie schön ist diese Welt!
Auch wenn man nicht viel von ihr hält!
Ach wie schön ist dieser Preis!
Den ich nicht zahlen muss.
Weil ich einfach nichts mehr weiß!
Verschwinde ich mit einem Kuss!

3. Szene: Der Betrogene

Gott:

Die letzte, alles entscheidende Tat überlasse ich dir, Bruder. So wie ich der Anfang war, wirst du das Ende sein. Führe den Menschen zu einem Ziel, das uns beiden als korrekt erscheint. Beende alles Sein!

Satan stolpert, sichtlich gereizt, durch die letzten Säulen, worauf die anderen 11 (12) Kräfte die Bühne vorerst wieder durch ihre „Portale“ verlassen. Er tritt nah an Gott heran und plustert sich auf.


Satan (voller Zorn, die Brust Gottes mit dem Zeigefinger durchbohrend):

DU! DU hast mich betrogen! Meine Macht über den Menschen wurde durch dich vernichtet! Nur in unserem Zusammenwirken kann das Sein ein Ende haben! Aber du erschaffst die Kräfte alleine und machst dem Menschen nach deinem Bilde!

Gott (zurückweichend):

Halt mein Bruder! ........

[Streitgespräch zwischen Gott und Satan so wie Überleitung zurück zum Paradies]

__________________________________________________ _______________

Also am Schluss fehlt noch das, was in [] steht ...
Auch die nächsten beiden Szenen habe ich angefangen. Sie enthalten jedoch noch zu viele Lücken.

Wie gefällt es euch / gefällt es euch nicht?
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2009, 22:16   #18
weiblich Sonja
 
Benutzerbild von Sonja
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: In meiner eigenen Welt...
Alter: 33
Beiträge: 1.157

Eine echt geniale und originelle Fassung von Adam und Eva.
Einfach spitze, was du so zustande bringst!
Sonja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2009, 02:09   #19
deadpoet
 
Dabei seit: 04/2009
Ort: Premnitz
Alter: 31
Beiträge: 13

Kann ich mich Sonja nur anschließen
Adam und Eva mal anders, sehr gute Fassung, bitte mehr davon.
Würds ja auch gern mal aufgeführt sehen
deadpoet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2009, 12:40   #20
Mephistopheles
 
Dabei seit: 04/2009
Alter: 32
Beiträge: 42

Danke für eure lobenden Worte. Ich freue mich weiter auf Anmerkungen, Anregungen, Meinungen und Kritik!
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2010, 15:16   #21
männlich movfaltin
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Glei newwa da Elegdrisch
Alter: 42
Beiträge: 130

Hi,

um gleich Deiner Frage zu begegnen:

Was mir gut gefällt:
- die Sprache insgesamt. Etwas altbacken, aber recht lyrisch.
- die Anspielungen (wenngleich es etwas mehr sein könnten).
- das Thema und die Umsetzung im Groben, also etwa die auftretenden Charaktere.

Was mir weniger gut gefällt:
- die Dramaturgie: Ich finde kaum welche. Mag am fehlenden Ende liegen.
- die Sprache im Kleinen: "des Todes sterben" etwa klingt nur gewollt und nicht gekonnt.
- die Form: Die großen Dramatiker haben jeweils mit klarem, mehr oder minder durchgängigen Metrum gearbeitet (meinetwegen in "Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein andrer Weg nach Küssnacht" [xXxXxXxXxXx, xXxXxXxXx] oder auch "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor" [xXxXxXxXxXxXxXxX] oder "The lady doth protest too much, methinks" [xXxXxXxXxX], um drei überaus bekannte Passagen von Schiller, Goethe und Shakespeare zu zitieren). Du leider nicht - wahrscheinlich, weil die metrische Anpassung unheimlich aufwändig ist. Das Lied jenes Tom ist überdies formal sehr dürftig, weil variabel. Entweder würde ich mich also formal auf die traditionelle Art besinnen, mit klarem Metrum, großer Form, oder aber moderne, formlosere Sprache anwenden. Ob die Mixtur aus beiden funktioniert so wie in Deinem Text - das wage ich zu bezweifeln.

Cheers
movfaltin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2010, 16:48   #22
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Ich habe das erste Viertel des Stücks gelesen und finde die Idee grundsätzlich gut. Ich hätte das Thema aber nicht so ernst angepackt. Religiöse und philosophische Themen, die durch ein Medium der Unterhaltung dargeboten werden (Bühne), wirken durch zuviel Ernsthaftigkeit schnell schwer und ermüdend. Hier gehört eine gute Portion Humor und/oder Zynismus hinein. Es ist nichts dabei, daß Satan dem Herrgott mal auf die Schulter klopft oder anders herum dieser vom höchsten Wesen auf den Bocksfuß getreten bekommt. Ein bißchen mehr Leichtigkeit würde dem Stoff durchaus guttun - gerade wegen seiner Tiefsinnigkeit.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2010, 17:48   #23
weiblich FeelLetter
 
Dabei seit: 08/2010
Ort: zwischen Grashalm und Teer
Beiträge: 278

Ich will unbedingt mehr lesen!
ich hab jetzt nicht wirklich den Nerv dazu, dich ausreichend zu loben, kritisieren oder zu verbessern, ich habe aber festgestellt, dass du seit längerer Zeit nichts mehr von dir hören lässt. Ich hoffe, das heißt nicht, dass du dein Projekt aufgegeben hast! Das fände ich einfach zu schade!

Ich wollte eigentlich nur zeigen, dass es Leute gibt, die auf ein fertiges Stück warten, ob hier im Forum, anderswo oder einfach bei dir zu Hause, auf Papier oder als abgespeicherte Datei. Gib es nicht auf!

Wer weiß, vielleicht ist es ja schon fertig...
Lass von dir hören, wie's dir geht.

Lg FeelLetter
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Alt 08.12.2010, 19:56   #24
Mephistopheles
 
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Beiträge: 42

Huhu!

Ja, vielleicht sollte ich hier mal wieder von mir hören lassen
Erst mal ein Dankeschön an alle die es gelesen haben, ein besonderes Dankeschön an alle die sich darüber Gedanken machen, und ein ganz besonderes Dankeschön an alle, die mir geantwortet und das Stück aus ihrem Eindruck heraus beurteilt haben!

Um es kurz zu machen: Das Theaterstück hat keine großen Fortschritte gemacht und wird auch so schnell keine machen. Es hat vielmehr Rückschritte gemacht: Szenen, mit denen ich heute kaum noch zufrieden bin habe ich gelöscht (v.a. vom 2. Teil, den ich gepostet habe ist nur noch wenig übrig) oder ein wenig überarbeitet (aber mit der Überarbeitung bin ich auch nicht ganz zufrieden ^^). Ansonsten fesselt mich der Stoff von damals auch nicht mehr so gewaltig, sodass die Aussichten schlecht sind, dass das Stück jemals fertig wird.

Nach wie vor finde ich selbst aber v.a. das Vorspiel gelungen, das so nen netten Text von mir darstellt, der ein wenig zum Nachdenken anregen soll.

Grüße
Mephisto
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.12.2010, 10:45   #25
weiblich LadyLenn
 
Benutzerbild von LadyLenn
 
Dabei seit: 08/2007
Ort: tiefer Südwesten
Beiträge: 31

Hallo,

ist jetzt wohl etwas zu spät, aber ich habs eben erst entdeckt.
Mir gefällt deine Ausführung ganz gut. Nur finde ich es schade, dass du dich so sehr an den alten Meister ( ^^) anlehnst.
Die Kritik mit den beiden Gegenpolen würde ic h so nciht unterstützen, denn ohne das Böse kann es das Gute nicht geben und so ist Satan (oder Maphisto) ein Teil Gottes, der eine kann nicht ohne den anderen.
Ich fände es wirklich schade, wenn du dein Werk aufgeben würdest, eine Überarbeitung ist bestimmt angebracht ( vor allem mit ein wenig Humor zur Auflockerung) hast du denn schon eine Vorstellung von der ganzen Geschichte, oder schreibst du bloß drauf los?
LadyLenn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.12.2010, 19:27   #26
Mephistopheles
 
Dabei seit: 04/2009
Alter: 32
Beiträge: 42

Hallo LadyLenn!

Schön, dass dir meine Ausführung gefällt.

Zitat:
Zitat von LadyLenn
Die Kritik mit den beiden Gegenpolen würde ic h so nciht unterstützen, denn ohne das Böse kann es das Gute nicht geben und so ist Satan (oder Maphisto) ein Teil Gottes, der eine kann nicht ohne den anderen.
Nagut, das mag deine Meinung sein.
Das Theaterstück (bzw. die Einleitung) soll aber vorallem dieses "Gut-Böse-Denken" sprengen. Woher nimmt sich der Mensch, egal ob Gläubiger einer Religion oder Anhänger der menschlichen Logik (d.h. er glaubt mit Hilfe des Denkens eindeutige "Wahrheit" erkennen zu können), das Recht, darüber zu urteilen, welches Verhalten richtig oder falsch, gut oder böse ist? Sind "gut" und "böse" nicht nur ideale Hilfswerkzeuge unseres Denkens, um sich das Chaos der Welt verständlich zu machen und zu ordnen und dabei die Welt zu einem schwarz-weiß Bild zu vereinfachen? Lässt sich eine Tat etwa nicht nur aus rein subjektiver Perspektive verurteilen bzw. loben? Wie kann dann einem Wesen die Eigenschaft "gut" (Gott) oder "böse" (Satan) objektiv zugeschrieben werden? Schließt der Mensch nicht einfach vorschnell vom Denken auf die Wirklichkeit, wenn er glaubt, etwas als gut oder böse erkannt zu haben?
Im Theaterstück sind es nur die Menschen (Logik und Glaube), die Gott als gut und Satan als böse erkannt zu haben glauben. Von Gott oder Satan selbst kommt keine Aussage in diese Richtung, sie scheinen sich viel mehr sogar sehr ähnlich zu sein.

Zitat:
Zitat von LadyLenn
Ich fände es wirklich schade, wenn du dein Werk aufgeben würdest, eine Überarbeitung ist bestimmt angebracht ( vor allem mit ein wenig Humor zur Auflockerung) hast du denn schon eine Vorstellung von der ganzen Geschichte, oder schreibst du bloß drauf los?
Momentan habe ich jedenfalls nicht vor, mich weiter damit zu befassen. Mir fehlt auch ein wenig Zeit und Lust dazu. Gerade bei so einem Stoff ist es denke ich wichtig, eine Vorstellung davon zu haben, was man schreibt. Die hatte ich auch, sonst hätte ich damit nie angefangen. Ich spoilere jetzt n bisschen, da das Stück ja sowieso nicht fertig wird

Akt 1 sollte vom Menschen im Paradies, seiner Überheblichkeit, seiner Fehler, die ihm schon mit der Schöpfung gegeben wurden, und von seiner Verbannung aus dem Paradies bzw. seinem "Hineingeworfenwerden" in die Welt erzählen.
Im 2. Akt sollte sich der Mensch in der Welt befinden, dort ziemlich orientierungs los umherirren, die Geistesgeschichte der Menschheit im eigenen inneren Nachleben und somit von einem Weltbild ins nächste fallen, jeweils angetrieben von den Mächten, die Gott geschaffen hat.
Der 3. Akt sollte von der Apokalypse erzählen, vom Ende der Welt und vom Ende des Menschen. Nachdem der Mensch gegen Ende des 2. Aktes endlich ein Weltbild gefunden zu haben glaubt, mit dem er trotz allem Leid in der Welt glücklich werden kann, wird er vom Untergang der Welt erneut erschüttert. Dort sollte er u.a. erfahren, dass er eigentlich nur ein (Fehl-)Versuch Gottes und Satans war, bei dem sie ein bewusst erlebendes Lebewesen erschaffen wollten, das sich aber als unfähig dazu herausstellte, den Willen seiner Schöpfer - die Zerstörung allen Seins - zu erfüllen und deshalb schon lange von ihnen verlassen wurde und der Mensch damit schon seit der Verbannung nur sich selbst überlassen war.

Bin ein bisschen ausgeschweift, aber ich hoffe doch, dass dein Beitrag halbwegs beantwortet wurde.

Danke für dein Interesse an meinem unfertigen Stück!

Grüße
Mephisto
Mephistopheles ist offline   Mit Zitat antworten
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