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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 18.06.2021, 22:50   #1
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Standard Massenbewegung

Massenbewegung

Die Welt fließt, Sie ist am Leben.
Mancher will in ihr gern streben.
Als wäre das Leben nicht ohnehin verwegen,
hängen viele nur an Fäden.

Diese Leute haben Freude,
darum jedoch siegt oft die Meute.
Denn der Wille setzt sich durch die Leute,
als gäbs gedanklich nur ein Heute.
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Alt 19.06.2021, 00:40   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

man nennt texte dieser art MQ. Aber trotz deiner überquellenden Genialität hier einige geringfügige Korrekturen



Massenbewegung

Die Welt fließt, Sie ist am Leben.
Mancher will in ihr gern streben.
Als wäre das Leben nicht ohnehin verwegen,
hängen viele nur an Fägen.

Diese Leute haben Freude,
darum jedoch siegt oft die Meude.
Denn der Wille setzt sich durch die Leute,
als gäbs gedanklich nur ein Heute.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2021, 04:51   #3
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Danke für die Antwort! Was sind denn MQ Texte?
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2021, 14:18   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zitat von Groot Beitrag anzeigen
Danke für die Antwort! Was sind denn MQ Texte?
MAXIMUS QUARGELUS

vergleich bar mit MONTY PYTHONS "THE LIFE OF BRIAN":

SILLYUS SODUS
BIGGUS DICKUS
NAUGHTYUS MAXIMUS

etc.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2021, 19:25   #5
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

freut mich, mit so einer Genialität von Slapstick verglichen zu werden
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2021, 19:42   #6
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Hallo Groot

Lass dich von Ralf nicht entmutigen, er scheint hier sowas wie der Forentroll zu sein
ich bin noch nicht lange hier, aber man liest nur wenig hilfreiches von der Person.

Ich habe mir einige deiner Texte näher angeschaut und darunter auch diesen hier

Zitat:
Die Welt fließt, Sie ist am Leben.
Mancher will in ihr gern streben.
Als wäre das Leben nicht ohnehin verwegen,
hängen viele nur an Fäden.

Diese Leute haben Freude,
darum jedoch siegt oft die Meute.
Denn der Wille setzt sich durch die Leute,
als gäbs gedanklich nur ein Heute.
Allem Anschein nach übst du dich im metrischen schreiben. Und ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe wenn ich frage inwiefern du ein Metrum bestimmen und einhalten kannst?
Oft wirken metrische Versmaße gerne Monoton (Hallo, guten Tag)
richtig angewandt können sie aber sehr viel Gleichklang und Harmonie in eine Syntax bringen und weiterführend sogar Textstellen hervorheben, wenn man aus der Monotonie des gleichbleibenden Metrums (gewollt) ausbricht.
Dann wirken sie melodisch.

Metrische Versmaße gibt es einige, aber selten bestehen sie aus mehr als 3 Versfüßen, im täglichen gebrauch tritt oft die wellenform auf, die aus 2 wiederholenden Versfüßen besteht (ein paar Beispiele)
X - betont / x - unbetont

Xx - Trochäus (stressig, Leben, Leute) Betont zu unbetont
xX - Jambus (geduld, versuch, betrug) unbetont zu betont
Xxx - Daktylus (das Wort selbst ist ein Daktylus)
xxX - Anapäst (ebenso dieses Wort ist ein Anapäst)

Dies sind die 4 gängigsten metrischen Versfüße, da sie am natürlichsten auf den Leser wirken
Oft entscheidet sich innerhalb des Kontextes welche betonung Gewicht hat, da eine Wellenform aus 2 Silbern leichter zu erstellen ist, als eine Wellenform die auf 3 silbern beruht.
Nur Silbenzählen kann ich nicht anraten.
Schauen wir uns deinen Text mal näher an und geben ihm eine metrische Analyse, ohne auf Inhalt und das Reimschema zu achten.


Zitat:
Die Welt fließt, Sie ist am Leben.
Mancher will in ihr gern streben.
Als wäre das Leben nicht ohnehin verwegen,
hängen viele nur an Fäden.
xXX, xXxXx (hier ist ein ungewollter Spondeus entstanden, es stört den Lesefluss gleich zu beginn, die Zäsur ist auch nicht so glücklich gesetzt)
XxXxXxXx (Trochäus, Lesefluss gegeben, aber der Anfang weicht von Z1 sehr ab)
xXxxXxXxxXxXx (als Hexameter wäre das ganz hübsch, aber ich vermute eher ein Glückstreffer, bei dem Satz handelt es sich vermutlich um eine Phrase, auf die das Gedicht aufgebaut wurde)
XxXxXxXx (kurzer Trochäus, rhythmisch, einprägsam)

Das Metrum wirkt bis hierhin sehr bunt gemischt und bringt große Unruhe ins Gedicht. Es wäre Ratsam sich für ein Versmaß zu entscheiden und wenn möglich anhand dieses metrischen Wellenmusters das Gedicht aufzubauen, um dem Leser die Gangart des Lesens zu ermöglichen.
Der Trochäus böte sich an, da er bereits 2 mal in Z2 und Z4 durchgängig vorhanden ist.
Schauen wir weiter, was sagt Strophe 2.


Zitat:
Diese Leute haben Freude,
darum jedoch siegt oft die Meute.
Denn der Wille setzt sich durch die Leute,
als gäbs gedanklich nur ein Heute.
XxXxXxXx (Trochäus, kurz und gut)
xXxXxXxXx (Jambus, der zwar durchgängig ist, aber sehr im phonetischen Gegensatz steht, was eher störend wirkt ohne festes vorangehendes Metrum)
XxXxXxXxXx (abermals Trochäus)
xXxXxXxXx (Jambus)

Zum Schluss hin geriet wohl jemand in den Strudel des Endreimes wie es scheint. Was tatsächlich nichts konkret negatives ist.
Der Lesefluss beruht sich auf den fast gleichen Reimendungen.
Eventuell wären gleiche, oder gleichlaute Reime eine gute Findungsmethode um sich einen metrischen Sprechgesang zu erstellen, denn es scheint mir, dass es in der Strophe 2 wesentlich leichter fiel relativ gleichbleibende metrische Muster zu erzeugen, auch wenn diese im Kreuzreim Sinnvoller gewesen wären und nicht im Stabreim "Meute-Leute-Heute" abgehandelt worden wären.
Das Wort "Freude" betrachtet man diesbezüglich im danach kommenden Stabreim dann eher als unsauberen Reim, oder schlichtweg eine unpassende Assonanz, die nicht besonders gelungen wirkt.

Zum Inhaltlichen Aspekt

Zitat:
Die Welt fließt, Sie ist am Leben.
Mancher will in ihr gern streben.
Als wäre das Leben nicht ohnehin verwegen,
hängen viele nur an Fäden.
Es wird viel gesagt, aber wenig verdeutlicht.
fließende Welt - diese ist am Leben, in dieser Welt will man streben.
Wonach will man streben in der fließenden Welt und wie fließt etwas das als gegenständlich Betitelt wird, bzw. als Objekt visualisiert wird?
Mir fehlt hier tatsächlich ein Grund nach dem es sich zu streben lohnen würde.
Das Leben welches in der (Welt?) fließt ist verwegen und hängt an Fäden?
Da gibt es sicher ein schöneres metaphorisches Sinnbild für eine Welt voller Marionetten. Die Erste Strophe ist nicht sehr Substanzbehaftet und durch den Sprachgebrauch leider etwas über dramatisiert.
Manchmal ist es besser wenig um den heißen Brei herum zu reden
Es geht um eine Welt die Fremdgesteuert ist? Dann benenne es doch als solches.
Manchmal ist es nicht nötig allzu poetisch zu klingen, denn zu viel davon kann auch unglaubwürdig erscheinen. Vor allem dann, wenn es sich um viele Inhaltlich unterstützende Worte handelt.



Zitat:
Diese Leute haben Freude,
darum jedoch siegt oft die Meute.
Denn der Wille setzt sich durch die Leute,
als gäbs gedanklich nur ein Heute.
Wo kommen jetzt die Leute her? Ich dachte es ginge um das Leben als solches. Die Meute nimmt Bezug auf den Titel "Massenbewegung" aber es ging in Strophe 1 ausschließlich um das fließen der Welt, nicht um dessen möchtegern-Individuellen Bewohner, welche doch nur der Masse folgen.

Sei mir nicht böse aber der Epilog, dass sich der Wille wie ein Tagesflüchtiger Gedanke durch die Leute zieht, hat mich nicht sehr überzeugt.
Mich lässt der Gesamttext eher etwas Leer zurück.

Deinem Text würde etwas mehr Roter Gedanklicher Leitfaden sehr gut tun.
Etwas dass sich wie eine Abhandlung von Anfang bis Ende durch den Text zieht.
Ich sage nicht, dass dieser rote Faden nicht vorhanden ist, ich sage nur, dass er klarer sein könnte und etwas besser Nachvollziehbar.

LG Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2021, 21:54   #7
männlich Groot
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 46

Hi Monoton,

ach Ralfchen darf sich gerne belustigt fühlen, stört nich wirklich :P

Danke dir für das ausführliche Feedback. Ein bisschen Gedichttheorie ist wohl wirklich nicht verkehrt, auch wenn ich gerne bzw. lieber drauf los schreibe und naive Lyrik produziere.

Wieso ist die Welt dadurch gegenständlich? Dadurch dass sie explizit angesprochen wird?

Es geht eher darum, dass die Menschen halt den instrumentellen Routinen folgen, statt um absolute Fremdgesteuertheit.

Das Leben war sozial verstanden, wir Menschen als Zivilisation. Darum die Leute, weil es nicht um sämtliches biologisches geht.
Groot ist offline   Mit Zitat antworten
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