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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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03.04.2007, 13:26 | #1 |
Agonie
und Stille kreischt mir ins Ohr
Glassplitter drehen sich in mein Fleisch oberhalb der Debilitätsgrenze erhasche ich einen Blick auf das wahre Leben so mondsicheltot meine krampfenden Hände umklammern rostige Spinnfäden wo ich zum starrenden Opfer versage und über erblichenen Wangen aus Schattenblicken surren Zahnräder in Glaspupillen kaltgewordene Feuerbrut kriecht aus tropfenden Adern bevor mich das Achtbein der Zeit tanzend zermürbt |
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04.04.2007, 08:12 | #2 |
Gut geschrieben vor allem die letzte Strophe passt sehr gut. Bei der zweiten Strophe brauchte ich ein wenig , musste sie mehrmals lesen. Der Schluß "tanzend zermürbt" passt zu der letzten Strophe, wobei ich bei "surren Zahnräder in Glaspupillen" so meine Schwierigkeiten habe. Aber sonst gut getroffen.
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04.04.2007, 08:59 | #3 |
hi trü-pri,
also die erste strophe gefällt mir gar nicht. kreischende stille (~"stummer schrei"), glassplitter, herzblut sind schon zu alt und ausgemergelt, um neues reinzubringen. bei der neuen aufteilung der strophen (letzter vers jeder strophe bekommt mehr freiraum) bin ich mir nicht ganz sicher, was mir besser gefällt, aber jetzt im nachhinein kann man die drei verse zusammenlesen. "mondsicheltot" und die strophen 2 und 3 gefallen mir hingegen sehr. du schaffst es, mit tollen formulierungen eine dem thema angemessene bedrohlichkeit und eine trist-resignierende grundstimmung des lyr. ichs zu erreichen, wobei du noch ein wenig mehr verdichten könntest (z.b. füllwörter eliminieren) das spinnenmotiv ("spinnfäden", "achtbein der zeit", brut, "tanzend") hast du geschickt hineingewoben und erreichst damit (bei mir als spinnenantipathisant) faszination. der titel scheint mir noch zu direkt, weil ich mir als leser kaum eine eigene interpretation mache. fazit: ohne die erste strophe und sprachlich noch einen tick mehr "raffinierter" ein tolles gedicht, dass mich in seinen bann ziehen könnte. gruß max |
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04.04.2007, 11:08 | #4 |
hallo ihr beiden,
danke für eure Kommentare! @ Mario: "surren Zahnräder in Glaspupillen"- meinte ich als Bild des schwindenden Lebens des lyr. Ichs. Die langsame Automatisierung des Körpers- Einatmen Ausatmen- alles krampfhaft. Zurück bleiben Glaspupillen- leere Augen, die leblos, starr wirken und den Anschein machen als seien sie gläsern. Danke dir. @ maxim: bonjour monsieur.. ja seh ich ein. Ich wollte ein übertrieben (grausames) Bild erstellen und hab das sofort mit Blut, Herz, Glassplittern,.. in Verbindung gebracht. Dass die Metaphern zur genüge ausgelatscht sind, ist schon richtig, aber es wird mir schwerfallen etwas ähnlich ausdrucksstarkes zu finden. An der "kreischenden Stille" häng ich ein bisschen, weil sie für mich eine eigene Bedeutung hat. Ich bin nahezu Spinnenphobiker. Als ich kleiner war, dachte ich immer, die würden das Herz der Menschen fressen (es gibt wirklich eine derartige Geschichte- hab wohl n Trauma..). Danke für die guten Ratschläge, werde sehen was ich noch verbessern kann. Man liest sich, liebe Grüße & Lächeln, anie |
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04.04.2007, 12:21 | #5 |
ich denke es wird zum Schluss hin immer besser. Wie exmaex schon sagte die erste Strophe sollte irgendwie geändert werden. Ist alles schon so abgegriffen. ja, ich weiß man kann nicht andauernd neue Wortkreationen erfinden... aber die restlichen Strophen zeigen dass du es besser kannst
EDIT: das ist doch ein dresden dolls ava! 8) lg, oasis. |
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06.04.2007, 14:37 | #6 |
@oasis:
dankö, ich weiß selber dass ich es besser kann, klappt nur manchmal nicht richtig (ist wie im wahren Leben). heyhey-yeah! ja genau, die dresden dolls Ich hab die einfach lieb, ich mag schräge Mukke. Hübsch, dass du die auch kennst. Man liest sich, rock n' roll (& Lächeln), anie |
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