Das Duett

[Samael]

Das Duett


Philos:
Geträumt von dir, gar Nacht um Nacht,
hab ich an deiner Seit' gewacht.
Und war ich noch so müd' und schwach -

Sophelia:
Verschone mich mit deinem Krach!
Als Tyche mir das Glück gebahr,
da schenktest du mir nur Gefahr.
Das Feuer glühte lange Zeit,
in der sich Notstand nun einreiht!

Philos:
Welch Rätsel sollt ich wieder lösen?

Sophelia:
Hast du gen Himmel nun gegriffen?
Siehst du die Worte nicht im Bösen?
Ich habe es doch nur geschliffen!

Philos:
Magst mir zwar Böses wieder malen,
doch du versteckst dich hinter Zahlen.
Schmeisst du mich vor den knurrend' Hunden?
Bin ich das Salz in deinen Wunden?

Sophelia:
Das Schiff stach lange schon in See.
Steh auf! - Verschlaf nicht meine Worte!
Ich war einst eine gute Fee,
ich leb' an einem andren Orte!

Philos:
So dunkel zeigt sich dein Gemüt,
wo unsre Rose hat geblüht.
Hat unser Gärtner uns entsagt?

Sophelia:
Hat dich nicht Zeus schon mal gefragt?
Du zeigtest dich in Hades' Gärten
und wolltest Venus gar abwerten.
Hat Themis sich denn nicht beklagt?

Philos:
Oh Hera, Göttin aller Güte!

Sophelia:
Die Wut, die viel zu spät aufglüte!

Philos:
Und mögest du auch für mich sprechen?

Sophelia:
Bedarf es, dass man sich was baut?

Philos:
So wäre es denn ein Verbrechen?

Sophelia:
Ja, denn es wär' erneut Unkraut.