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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.04.2012, 18:51 | #1 |
Das Erbe
Nichts werde ich euch hinterlassen
außer, die ausgegrabenen Wörter aus meinem Gehör, die wie der Schatz aus dem Brunnen und wie die geerbten von der Flöte des Windes sind, an dem Ort, wo die Schwerter geschmiedet werden. Wörter, die vom Schnabel des Vogels entrissen wurden, der über die Wolken fliegt. Wörter, die auf dem Feld geflochten sind, welches das Geheimnis des Sturmes und des Feuers in sich birgt. Die von den Blicken des Stummen gelesen wurden und aus der Brust des Menschen wie eine Arie verhallen. Wörter, die Kinder beim ersten Erblicken der Sonne aussprechen. Die, die nach dem ersten Kuss, wie Gordische Knoten im Hals stecken bleiben. Nichts werde ich euch hinterlassen außer, nur Gedichte die mit Strophen beschlagen sind, wie ein Urinsekt mit Bernstein. Nach mir wird kein Tropfen Blut in anderen Adern fließen, weder meine Knochen wachsen, noch mein Herz, wäre es auch so klein wie das eines Kanarienvogels. LG Erman |
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06.04.2012, 18:59 | #2 |
abgemeldet
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Du nimmst Dir sehr viel vor. Schreiben kannst Du.
"Die ausgegrabenen Wörter aus meinem Gehör" ...... Das berührt jetzt und hinterlässt in mir Spuren. Texte gehören der Welt ........ nicht Dir. Was Deine Seele bewirkt, kannst Du nicht als Verweigerung in Dein Testament schreiben. |
06.04.2012, 19:06 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Erman -
ich mußte eine Weile über Deinem Gedicht grübeln, obwohl die Botschaft sehr klar ist. Manche Wendungen sind wieder nicht so ganz in Ordnung, aber ich kann ja nicht dauernd an Deinen Texten herumwerkeln. LG Thing |
06.04.2012, 19:07 | #4 |
Lieber Gamma, danke!!
Zitat:''Texte gehören der Welt ........ nicht Dir.'' Stimmt genau, lieber Gamma...das Testament, ist nur eine Metapher. Die Poesie wird jeder Schreiben. Die Wahrheit wird in allen Wörtern innewohnen, an den stellen, wo das Lied am schönsten ist. Der der sie als Erster singt wird sich zurückziehen, er wir das Lied anderen überlassen. LG Erman |
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06.04.2012, 19:12 | #5 |
Lieber Thing,
Mir könnte in diesem Forum nichts Besseres ereilen als, dass Du mir bei meinen Zeilen hilfst. Ich bin immer glücklich, wenn Du mir dabei hilfst. Falls Zeit und Freude, nur zu. Lieben Gruß Erman |
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06.04.2012, 19:16 | #6 |
R.I.P.
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Dann, mein Lieber, selbstverständlich.
Aber nicht gerade in diesem Moment. Hast Du ein wenig Geduld? LG Thing |
06.04.2012, 19:19 | #7 |
Ich habe für Dich immer geduld.
Es eilt nicht. LG Erman |
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06.04.2012, 19:21 | #8 |
abgemeldet
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Lieber Erman
Ich weiß nicht, was Poesie wirklich ist. Ein Lied kann nicht jedermann Schreiben. Vielmehr denke ich wird ein wahrer Sänger von "innen" geschrieben. So kommt es mir bei Dir vor. Die Wörter sind totes Material aus Buchstaben. Das Lied muss nicht schön sein, wenn es aus der Seele klingt, wird es beim Leser schöner als alles, was es sonst noch gibt. Der Sänger, ein guter Sänger ist in der Pflicht, von etwas was nicht begreifbar gemacht werden kann. Er hat das "Lied" nicht gemacht. Es kam ihm zu, und wenn er gut daran arbeitet, wird es zum Gesang für andere. Er muss es zuerst singen, ja, aber es gibt vielleicht noch schönere Stimmen. Er muss es teilen können nicht überlassen und sich davonmachen, oder sich deswegen auf das Podest stellen. lgGamma |
06.04.2012, 19:39 | #9 |
Lieber Gamma,
Ich gebe dir hier bei allem Recht, außer bei; davonmachen. Mit überlassen meinte ich : Wie ein ungeschliffenes Werk, welches immer noch verfeinert werden kann, von anderen verfeinert. Jeder findet seinen Meister ...irgendwann...Ich fand noch keinen, denn ich bin noch nicht mit meiner Poesie fertig. Ich übe, lieber Gamma ich übe noch..derweilen...und mache noch keinen unterschied zwischen Lied und Gedicht. Denn es gib den unterschied nicht. Alles ist Poesie..... Ich finde alle meine Werke auf sehr wackeligen Füßen, doch was solls ich freu mich wie ein Kind, welches die Sonne zum ersten Mal sieht, wenn ich schreibe. Ich entdecke eine neue Welt die LEBT ja lebendiger ist als dieser verfluchter Planet. Wir alle streben danach uns Mittzuteilen, doch das meiste davon verhallt leer in die Welt, Weill es kein Ohr fand...oder nicht findet. Ich nehme es entgegen, den großen Einfall zukünftiger Poeten, ein unglücklicher kann kein Poet sein. Ich nehme es auf mich, das Urteil über den von mir bereits Gesungenen: Haufen. Wer ein Lied nicht zu hören vermag, so vermag er das Anhören des Gewitters. Aber: Wird die Freiheit singen können? Genau so wie die Gefangenen, Sklaven, von der Freiheit singen? LG Erman |
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06.04.2012, 20:55 | #10 |
Dichtung ist...Leben
Dichtung ist...Freiheit Dichtung ist...Erlösung Erman, riecht man an deinem Mund, nimmt man eindeutig den Geruch orientalischer Poesie auf. Die letzte Strophe gefällt mir am besten. |
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08.04.2012, 18:38 | #11 |
R.I.P.
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Das Erbe
Nichts werde ich euch hinterlassen außer, die ausgegrabenen Wörter aus meinem Gehör, die wie der Schatz aus dem Brunnen und wie die geerbten von der Flöte des Windes sind, an dem Ort, wo die Schwerter geschmiedet werden. Wörter, die vom Schnabel des Vogels entrissen wurden, der über die Wolken fliegt. Wörter, die auf dem Feld geflochten sind, welches das Geheimnis des Sturmes und des Feuers in sich birgt. Die von den Blicken des Stummen gelesen wurden und aus der Brust des Menschen wie eine Arie verhallen. Wörter, die Kinder beim ersten Erblicken der Sonne aussprechen. Die, die nach dem ersten Kuss, wie Gordische Knoten im Hals stecken bleiben. Nichts werde ich euch hinterlassen außer, nur Gedichte die mit Strophen beschlagen sind, wie ein Urinsekt mit Bernstein. Nach mir wird kein Tropfen Blut in anderen Adern fließen, weder meine Knochen wachsen, noch mein Herz, wäre es auch so klein wie das eines Kanarienvogels. *** Nichts werde ich Euch hinterlassen außer den ausgegrabenen Worten in meinen Ohren, die wie ein Schatz aus meinem Brunnen, wie die ererbten Melodien der Flöte im Wind sind an d e m Ort, an dem auch Schwerter geschmiedet werden. Wörter, die dem Schnabel des Vogels abgelauscht wurden, des Vogels, der über die Wolken fliegt. Wörter, die auf dem Acker geflochten wurden, der das Geheimnis des Sturmes und des Feuers in sich birgt. Stumme werden sie lesen, Blinde sie hören - Arien, die in keiner Brust je verhallen. Verse, die selbst Kinder im Sonnenlicht erahnen: Die, die nach dem ersten Kuß die Kehle verengen. Nichts werde ich Euch hinterlassen außer Gedichte und Strophen als Lebendes im Bernstein; Eingegossen. Nach mir wird kein Tropfen Blut in fremden Adern fließen. Mein Herz, sei es auch das kleinste, wird meine Worte tragen. *** Ich habe sehr frei gewaltet. Wenn es Dir nicht gefällt, ist es nicht schlimm. Ich habe Dein Gedicht jetzt so oft gelesen, dass ich beinahe hineingekrochen bin. LG! Thing |
08.04.2012, 19:04 | #12 |
Lieber Thing,
Hab vielen dank, für deine Hilfe, Du verstehst meine Gedichte sehr Gut, hier bist Du vom Inhalt her nicht sehr abgewichen, es liest sich zu dem noch flüssiger als die Rohfassung. Noch einmal vielen dank, für die Korrektur. Lieben Gruß Erman. |
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08.04.2012, 19:07 | #13 |
R.I.P.
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Lieber Erman,
sprich bitte nie von Korrektur! Ich korrigiere nicht, ich versuche lediglich, Deine Sprache in die meinige zu übertragen. Ich will das Muster des Gewobenen für Deutschsprachige erkennbarer machen. LG! Thing |
08.04.2012, 19:19 | #14 |
Lieber Thing,
Ich habe dich verstanden, ''Korrektur'' kommt nicht wieder vor. War nur über die sprachliche Verfeinerung meines Gedichtes von dir, sehr froh und begeistert, daher mein überstürztes........ Du verstehst es wie immer, meinen Strophen den fehlenden Schliff zu geben, und daraus lerne ich sehr viel... Ich übe mich noch in die Ausdruckskraft der deutschen Sprache ... Du gibst mir Mut weiter zu schreiben. Lieben Gruß Erman |
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08.04.2012, 19:25 | #15 |
R.I.P.
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Schreib, lieber Erman, schreib!
Ich hatte in meiner "Übertragung" selbst einen Tippfehler, aber ich habe das korrigiert. LG! Thing |
08.04.2012, 19:35 | #16 |
Schreib, lieber Erman, schreib!
Lieber Thing, Danke! LG Erman |
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08.04.2012, 19:43 | #17 |
Erman, deine Gedichte verbinden immer wieder Bereiche zu sehr erlesenen Bildern und in die Tiefe dringenden Vorstellungen. In der Bearbeitung von Thing wird das noch viel deutlicher.
LG gummibaum |
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08.04.2012, 19:52 | #18 |
R.I.P.
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Lieber gummibaum,
darf ich mich h i e r für das Kompliment bedanken? (Ich gebe mir auch viel Mühe, die Schönheit seiner Gedichte hervorzuheben). Thing |
08.04.2012, 19:54 | #19 |
Hallo gummibaum,
Vielen dank für die lobenden Worte, du machst mir eine Freude damit. Wenn ich solche positive Resonanzen lese, dann kriege ich noch mehr lust zum Schreiben. Dank Thing. Lieben Gruß Erman |
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08.04.2012, 20:00 | #20 |
Hallo Saaya,
Vielen dank für das Kompliment. Doch sparsam damit, sonst kriege ich sehr große Flügel und schreib nichts mehr. Lieben Gruß Erman |
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