Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 14.12.2020, 10:06   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Geschundene Flächen


Geschundene Flächen

Steht der Einsame sinnend am Berg,
Schaut auf die Tauflächen der Wiesen herab
Und sieht so nur geschundenes Werk,
Weil Augen ihm keine Alternativen lassen?

So manches Mal erreicht die aktuellere Welt
Nicht mehr die Dankbarkeiten prallen Lebens,
Wenn sie doch nur auf Überhöhungen zählt,
Wo augenblicklich alles vergebens erscheint.

Geschunden ragen Schneebretter von den Bergen
Und nach und nach fallen Platten krachend nach unten,
Wo sich in Häusern, Schubladen und Fächern
Angstzustände häufen und längst eingefunden haben.

Ist's nicht schon wieder einmal an der Zeit
Für Klagelieder und warnende Propheten,
Die pausenlos verkünden unser Dauerleid,
Um Melodien nachzusingen der alten Veden?

Blüht uns da denn noch jenes Zutrauen,
Ein Lösungsdenken hin zu Strategien,
Wenn Verächter aus den Gräben feuern,
Abwürgend weiteres Denkbemühen?

Ja, die Natur wird sich schon trauen,
Das Unvorhersehbare weltweit einzubringen,
Doch niemals auf des Menschen Hände schauen,
Ob sie nun ruhen oder wortreich mit sich ringen.


©Hans Hartmut Karg
2020

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.12.2020, 10:59   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Was die Menschheit braucht, ist alles andere als Klagelieder und Propheten, die Angst schüren. Mit Angstneurosen und Lamento ist die Welt noch nie besser geworden. Das ständige Greinen über den geschundenen Planeten nervt ebenso wie die alleinige Schuldzuweisung an den Menschen. Tiere handeln nicht weniger rücksichtsvoll, wenn es um die obersten Prinzipien des Lebens geht: fressen und sich fortpflanzen. Elefanten reißen ganze Bäume aus, um an die obersten und saftigsten Blätter zu kommen, den Rest lassen sie liegen und ziehen weiter.

Der Mensch ist das einzige Wesen, das vernunftfähig genug ist, den Raubbau, den er anrichtet, zu erkennen und auszugleichen. Das ist Grund zur Zuversicht, nicht zum Heulen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Geschundene Flächen

Stichworte
geschundene flächen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Geschundene Seele Yoko Liebe, Romantik und Leidenschaft 2 15.09.2005 20:48


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.