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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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02.05.2023, 11:23 | #1 |
versuch die zeit festzuhalten
manchmal wenn mein blick durchs zimmer streift
verharrt er beim an die wand gemalten stammbaum in dessen ausladender krone familienfotos hängen am stamm das elternpaar und an den ästen die kinder in den sprießenden blättern mitwachsende bilder von enkeln die hoffentlich samen für neue bäume streuen schaue ich in den spiegel des lebens laufen filme ab mit flimmernden schauplätzen und momenten beim versuch sie festzuhalten verblassen sie immer mehr |
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02.05.2023, 17:05 | #2 |
Da schwingt für mich ein bisschen Melancholie mit, was mir gut gefällt, genau wie das Gedicht an sich.
LG Faber |
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02.05.2023, 21:57 | #3 |
Hallo Faber,
Melancholie wegen des näherkommenden Abschieds aber auch Hoffnung, dass
das Leben weitergeht. Danke fürs positive Feedback und LG Perry |
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02.05.2023, 22:50 | #4 |
Forumsleitung
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Da bringst du etwas auf den Punkt, Perry. Vor einem Jahr habe ich mir auch meine "Ahnengalerie" aufgehängt, aber als Collage aus lauter Fotos. Einen Stammbaum habe ich schon vor vielen Jahren angelegt, aber nicht wie in einem Baum verästelt, sondern in einem eigenen Design. Die Äste des Baums hätten nicht ausgereicht.
Zu meiner Überraschung hat die Tochter meines Cousins angefangen, Familienforschung zu betreiben, und dabei hat sich herausgestellt, dass ich wohl die letzte der "alten" Generationen bin, die noch über die Familiengeschichte einigermaßen verlässlich berichten kann. Inzwischen ist alles aufgeschrieben und weitergegeben, und die junge Frau wird unsere Geschichte hoffentlich weitertragen. Es war schön zu lesen, dass auch dich die Wurzeln deines Daseins berühren. Liebe Grüße Ilka |
03.05.2023, 00:46 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Perry,
der Sinngehalt des Gedichts richtig zu verstehen, dürfte uns Älteren leichter fallen als den Jungen. Ich lese Gedichte immer laut und beim Lautlesen habe ich mir manchmal die Zunge verknotet und auch gemerkt, dass uns das Gehirn Fortsetzungswörter anbietet, die da aber gar nicht kommen. Ich habe beim Versuch, Dein Gedicht flüssig zu lesen meine Schwierigkeiten und weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich muss mich "durchkämpfen" und so ein fieser Kobold auf meiner Schulter schreibt mir vor Dir zu sagen: Perry, altes Haus, das kannst Du besser. Liebe Grüße, Heinz |
03.05.2023, 03:01 | #6 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467
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klingt spannend, ein bisschen wie sich auf die Abreise vorbereiten oder das langsame Ende eines Urlaubs.
Erinnerungen an Urlaub machen einen ja meistens auch nicht glücklich. Kommt man denn irgendwann in eine Phase, wo alles so bisschen unwichtig wird. Is ja dann eigentlich gut, dass das Lyrik Ego sich nicht ärgert etwas nicht gemacht zu haben. Sondern eher das Gefühl hat die Kontrolle abzugeben an die Anderen. Aber ist es die Kontrolle über die Welt. Die hat man ja nie, im winzig kleinen Ausschnitt den man so sieht. Wir sitzen im Wald der Familienstammbäume. |
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