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Alt 04.03.2007, 16:40   #1
Schattenwolf
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 62


Standard Bis zum Ende

Zu der Geschichte gibts nicht viel zu sagen, sie ist letztens in einem meiner "Mitternachts-Schaffenstriebe" entstanden. Daher hab ich nicht sehr lange daran gesessen und habe keine Ahnung, obs Mist ist oder nicht. Lest einfach.



Bis zum Ende

“Ich dämmere dahin. Die Schmerzen, mein Blick, mein Gehör, alles ist wie verschleiert.
Der schreckliche, dröhnende Lärm des Kämpfens, Tötens, Blutvergießens ist längst verklungen.
Ich liege da und sterbe.
An meinem linken Oberschenkel spüre ich den Schmerz eines hineingebohrten Pfeils, in meine Seite ist ein Speer gerammt, dessen Schaft abgebrochen und zersplittert neben mir liegt, den letzten Feind habe ich damit erschlagen. Mein Kettenhemd ist an der linken Schulter aufgerissen, eine Axt hat mich gestreift, ich habe kein Gefühl in dem Arm, kann ihn nicht bewegen.
Irgendwie habe ich mir das Sterben anders vorgestellt, doch es dauert, ich hätte nicht gedacht, dass ein Mensch all diese Wunden überlebt.
Mir läuft Blut ins Gesicht, irgendetwas muss mich im Kampf am Kopf getroffen haben, doch ich spüre nichts.
Aber ich höre, höre, wie sich jemand bewegt, das Rascheln von Kleidung, das Schaben auf dem Boden, wenn jemand versucht aufzustehen.
Es ist noch nicht vorbei...”

Garm drehte sich auf die Seite, versuchte mit dem rechten Arm und dem rechten Bein aufzustehen. Er kam bis auf die Knie, der Pfeil im linken Bein ließ ihn dieses nur mitschleifen. Seine Finger fanden den Schaft einer Lanze, die neben ihm in den Boden gerammt war. Während er sich hoch zog, durchfuhr seine Seite ein irrsinniger Schmerz, der ihn keuchen ließ. Zu mehr war er nicht mehr fähig.
Stolpernd und schwankend stand er und erkannte, dass sich eine andere Gestalt ebenfalls erhoben hatte. Dann verklebte das Blut seine Wimpern und er sah fast nichts mehr.
Seine unverletzte, rechte Hand tastete nach dem kleinen Messer in seinem Gürtel, mit dem er sonst seinen Proviant in mundgerechte Stücke zerteilte.
Durch einen Schleier aus aus Blut und Schweiß sah er schemenhaft den anderen eine ähnliche Bewegung machen.
Eine Hand griff kraftlos nach seiner Schulter, etwas verfing sich am Bauch des Kettenhemds und verzog es. Schmerzhaft scheuerten die Ringe über die Wunde an seiner Schulter.
Mühsam holte Garm aus und stach zu.
Etwas warmes und klebriges besprenkelte seine Hand, die das Messer hielt.
Der andere brach stöhnend zusammen.
Garm wand sich um und warf einen letzten Blick auf die Lichtung.
Das Gras war bedeckt mit Erschlagenen, zwischen ihnen ein kleiner, loser Wald aus Speer- und Pfeilschäften.
Es war das letzte was er sah, bevor er in die nächste Welt hinüberging.
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Alt 08.03.2007, 19:10   #2
Katha
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 140


hmmm... find ich gut. sehr gut beschrieben du hast das einfach drauf mit den kriegsszenen

lg, katha
Katha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2007, 20:41   #3
männlich Roan Eck
 
Dabei seit: 01/2007
Ort: München
Beiträge: 168


Als ich den Text sah dachte ch mir: "Ohh nö, ich will jetztnet so viel lesen!"
Trotzdem hab ich es getan (gut nur weil ich nach den ersten paar Zeilen nicht mehr aufhören konnte) und war ratz fatz beim Ende. Es hat sich gelohnt den text zu lesen. und ich mus Katha recht geben solcheszenen hast du einfach drauf
mach weiter. ich freu mich schon auf neues von dir.
gruß roan
Roan Eck ist offline   Mit Zitat antworten
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