Die Spatzenfamilie bei Poetry.de

Shhiva · 25.04.2014, 04:30

Ein Spatzenpärchen, sehr verliebt,
weiß, dass es bald Nachwuchs gibt.
Dann, nach ein paar Frühlingstagen,
hört man sie rufen, mit leerem Magen.

Babyspatzen, kugelrund vom Flaum,
leben jetzt auch am Apfelbaum.
Haben die Schnäbel weit aufgerissen
und warten auf die Leckerbissen.

Mamaspatz, sehr tüchtig und brav,
holt den ganzen Spatzenfraß.
Jungen piepsen, doch egal wie sehr,
irgendwann kam sie nicht mehr.

Und was ist das Ende der Geschicht'?
Mamaspatz sah die Scheibe nicht...

Bitte die Fenster vogelsicher machen, damit das nicht eure Scheibe ist!

gummibaum · 25.04.2014, 12:04

Hallo Shhiva,

die Geschichte, so traurig sie auch endet, gefällt mir.

LG gummibaum

krato · 25.04.2014, 12:24

Hallo Shiva, wenn du gereimte Vierzeiler schreibst, dann folgst du einer jahrhundertelangen Tradition. Zu dieser Tradition gehört ein einheitliches Metrum. Bei dir wechseln z.B. die Zeilenanfänge von unbetont zu betont und wieder zurück. Auch ein paar andere metrische Hakeligkeiten sind drin. Sicher kann man auch ohne Metrum glücklich dichten, aber mit ist es schöner: Die Zeilen werden klangvoller, die Sprache gelenkiger und - man steht nicht auf ewig wie ein Anfänger da. Also probier mal, bei den nächsten Texten stärker drauf zu achten. Das ist anfangs nicht leicht, aber wenn man mal über den Berg ist, rollt es von alleine. Mach's gut, krato

Shhiva · 25.04.2014, 17:22

Lieber Gummibaum, das freut mich wirklich sehr!

Lieber Krato, danke für deine ausführliche Antwort! Du hast recht, ich halte mich nicht wirklich an ein einheitliches Metrum oder irgendwelche anderen Vorgaben.Wenn ich ehrlich bin, macht es mir ab und zu einfach riesen Spaß, so zu dichten, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ohne mich an bestimmte Muster halten zu müssen

Vielleicht, weil es sich für mich immer so anfühlt, als würden mich vorgefertigte Muster auf eine gewisse Art einschränken und meine Gedichte zu sehr "bestimmen" bzw. sie lenken und so an Freiheit und Leichtigkeit verlieren. Aber wie du schon geschreiben hast, gibt es viele positive Eigenschaften, die Gedichte dadurch gewinnen können. Ich werde mich mal näher damit befassen und versuchen, dies beim Aufbau meines nächsten Gedichtes zu berücksichtigen.

Liebe Grüße!

25.04.2014, 04:30	#1
Shhiva Dabei seit: 04/2014 Ort: zwischen wilden Silben Alter: 33 Beiträge: 27 Meine Gedichte	Die Spatzenfamilie Ein Spatzenpärchen, sehr verliebt, weiß, dass es bald Nachwuchs gibt. Dann, nach ein paar Frühlingstagen, hört man sie rufen, mit leerem Magen. Babyspatzen, kugelrund vom Flaum, leben jetzt auch am Apfelbaum. Haben die Schnäbel weit aufgerissen und warten auf die Leckerbissen. Mamaspatz, sehr tüchtig und brav, holt den ganzen Spatzenfraß. Jungen piepsen, doch egal wie sehr, irgendwann kam sie nicht mehr. Und was ist das Ende der Geschicht'? Mamaspatz sah die Scheibe nicht... Bitte die Fenster vogelsicher machen, damit das nicht eure Scheibe ist!

25.04.2014, 12:04	#2
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo Shhiva, die Geschichte, so traurig sie auch endet, gefällt mir. LG gummibaum

25.04.2014, 12:24	#3
krato abgemeldet Dabei seit: 12/2013 Beiträge: 39 Meine Gedichte	Hallo Shiva, wenn du gereimte Vierzeiler schreibst, dann folgst du einer jahrhundertelangen Tradition. Zu dieser Tradition gehört ein einheitliches Metrum. Bei dir wechseln z.B. die Zeilenanfänge von unbetont zu betont und wieder zurück. Auch ein paar andere metrische Hakeligkeiten sind drin. Sicher kann man auch ohne Metrum glücklich dichten, aber mit ist es schöner: Die Zeilen werden klangvoller, die Sprache gelenkiger und - man steht nicht auf ewig wie ein Anfänger da. Also probier mal, bei den nächsten Texten stärker drauf zu achten. Das ist anfangs nicht leicht, aber wenn man mal über den Berg ist, rollt es von alleine. Mach's gut, krato

25.04.2014, 17:22	#4
Shhiva Dabei seit: 04/2014 Ort: zwischen wilden Silben Alter: 33 Beiträge: 27 Meine Gedichte	Lieber Gummibaum, das freut mich wirklich sehr! Lieber Krato, danke für deine ausführliche Antwort! Du hast recht, ich halte mich nicht wirklich an ein einheitliches Metrum oder irgendwelche anderen Vorgaben.Wenn ich ehrlich bin, macht es mir ab und zu einfach riesen Spaß, so zu dichten, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ohne mich an bestimmte Muster halten zu müssen Vielleicht, weil es sich für mich immer so anfühlt, als würden mich vorgefertigte Muster auf eine gewisse Art einschränken und meine Gedichte zu sehr "bestimmen" bzw. sie lenken und so an Freiheit und Leichtigkeit verlieren. Aber wie du schon geschreiben hast, gibt es viele positive Eigenschaften, die Gedichte dadurch gewinnen können. Ich werde mich mal näher damit befassen und versuchen, dies beim Aufbau meines nächsten Gedichtes zu berücksichtigen. Liebe Grüße!