Badewetter bei Poetry.de

Caliban · 05.06.2010, 11:24

Drommetenrot glüht die
Sommermorgensonne, ein Menetekel über
den gefährlich nah am Wasser gebauten
Anwesen der Freibadanrainer.

Aufgerieben zwischen
Unterwäschendämonen und bademodenexzessierenden
Babygöttinnen,
wahlweise jene oder Bierflaschen
an Hand und Mund
treibe ich behaglich gen Oberfläche
und will dich vergessen.

Anm.:
Das Wort "Babygöttin" habe ich mir bei Ralfchen dankend ausgeliehen, mir fiel auch bei längerem Nachdenken kein geeigneteres ein.

Ex-phönixe · 05.06.2010, 21:32

Hallo Caliban,
Drommetenrot? Muss ich das jetzt als "Farbehörenkönnen" übersetzen?
Und hier finde ich bademodenexzessierenden, als zu gewollt übertreibend
Unterwäsche und Bademoden Dämon, finde ich, hätten gereicht.

lg phönixe

Caliban · 06.06.2010, 23:41

Die Farbe Drommetenrot ist ein fiktives Element aus Leo Perutz' Roman "Der Meister des jüngsten Tages". Die Farbe der Sonne am Tag des jüngsten Gerichts, deren Anblick unerträglich ist, weil siedem Betrachter das Ausmaß der Verdammnis begreiflich macht. Die Farbe ist gleichzeitig Sinnbild für Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, wie für den Quell künstlerischer Inspiration.
Sie steht als Bild für die Konfrontation des Menschen mit seinen inneren Dämonen, seinen Ängsten und Abgründen, inneren Zwiespalten und Wünschen.
Hier drückt sie eine den inneren und häuslichen Frieden gefährdende geradezu hungrige und gierige Lüsternheit aus.
Das zu Recht als gewollt übertrieben Empfundene ist entsprechend gewollt, wenn es jedoch seine Wirkung verfehlt hat, überlege ich mir was anderes, werde mal drüber nachdenken.

Danke fürs Lesen und kommentieren,
LG,
der Unhold vom Freibad.

05.06.2010, 11:24	#1
Caliban Dabei seit: 02/2007 Ort: Zuhause in jeder guten Bar Beiträge: 555 Meine Gedichte Meine Favoriten	Badewetter Drommetenrot glüht die Sommermorgensonne, ein Menetekel über den gefährlich nah am Wasser gebauten Anwesen der Freibadanrainer. Aufgerieben zwischen Unterwäschendämonen und bademodenexzessierenden Babygöttinnen, wahlweise jene oder Bierflaschen an Hand und Mund treibe ich behaglich gen Oberfläche und will dich vergessen. Anm.: Das Wort "Babygöttin" habe ich mir bei Ralfchen dankend ausgeliehen, mir fiel auch bei längerem Nachdenken kein geeigneteres ein.

05.06.2010, 21:32	#2
Ex-phönixe abgemeldet Dabei seit: 08/2007 Beiträge: 401 Meine Gedichte	Hallo Caliban, Drommetenrot? Muss ich das jetzt als "Farbehörenkönnen" übersetzen? Und hier finde ich bademodenexzessierenden, als zu gewollt übertreibend Unterwäsche und Bademoden Dämon, finde ich, hätten gereicht. lg phönixe

06.06.2010, 23:41	#3
Caliban Dabei seit: 02/2007 Ort: Zuhause in jeder guten Bar Beiträge: 555 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Farbe Drommetenrot ist ein fiktives Element aus Leo Perutz' Roman "Der Meister des jüngsten Tages". Die Farbe der Sonne am Tag des jüngsten Gerichts, deren Anblick unerträglich ist, weil siedem Betrachter das Ausmaß der Verdammnis begreiflich macht. Die Farbe ist gleichzeitig Sinnbild für Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, wie für den Quell künstlerischer Inspiration. Sie steht als Bild für die Konfrontation des Menschen mit seinen inneren Dämonen, seinen Ängsten und Abgründen, inneren Zwiespalten und Wünschen. Hier drückt sie eine den inneren und häuslichen Frieden gefährdende geradezu hungrige und gierige Lüsternheit aus. Das zu Recht als gewollt übertrieben Empfundene ist entsprechend gewollt, wenn es jedoch seine Wirkung verfehlt hat, überlege ich mir was anderes, werde mal drüber nachdenken. Danke fürs Lesen und kommentieren, LG, der Unhold vom Freibad.