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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 05.07.2007, 22:52   #1
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Standard Eine Gärtnerin bestehlen

Der Himmel ist so blau gespült
geworden.
Es ziehen ahnungslose Wolken hinter
Fliegerlärm umher.
Am Fluß entzündet sich das Holz,
auf dem wir sitzen,
und Raben sagen Stengel retten Kinder.

Ich seh dich an, die Lunte in der Hand,
mit der ich dich zu fest umarme.

Ich seh dich an, und Liebe liegt
in deinem Schoss in meinen Augen,

die ich leiden muss.

Ich seh dir an, die Mutter hat dein
flauschiges Verhalten
durch ein rares Spinngerät geführt,

dass Vorbildnahme
Wesenszüge glänzen lässt.

Kommt nicht die Nacht zu spät den Tag
besuchen,
wie jeder schlimme Traum
das Wetterleuchten deuten kann,

beschweren Sterne sich,
die Monde anzufallen.

Kommt nicht der pflichtbewußte Kuss
am Anfang eines absehbaren Abschieds,
erwarte keine Morgenröte.
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Alt 12.07.2007, 12:59   #2
Yve
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 756

Alles in Allem ein sehr schwerer Text. Oder zumindest hab ich mich damit schwer getan. Irgendwie ist er zu verworren um im ersten Moment wirklich etwas dazu sagen zu können. Ich werde ihn mir noch das ein oder andere Mal zu Gemüt führen und dann mal sehen ob ich einen wertvolleren Kom. als diesen hier dazu schreiben kann.

Was mir bisher auffiel, klingt es sehr...nach Shakespeare. Stiltechnisch gesehen. Gefällt mir aber.

Die beiden Zeilen mit dem Mond und den Sternen ist dir sehr gut gelungen. Gefällt mir.

Yve
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Alt 13.07.2007, 12:18   #3
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Hi Yve! Danke für deinen Comment. Dachte schon, es kommt keiner mehr.

Ich selbst bin mit dem Text sehr unzufrieden. Am schlimmsten ist für mich die Wortwahl. Inhaltlich mag er schon nicht so schlecht sein.

Ja, und schwer ist er auch. Ich denke, an manchen Stellen (Spinnrad) zu schwer. Als ich ihn geschrieben hab, gefiel mir relativ komplexen Satzkonstruktionen im letzten Drittel, also die Sache mit kommt und so.
Aber im nach hinein, ist das zu unverständlich für mich.

Den nächsten Text will ich wieder nach zumindest 1980 bringen.

Lieber Gruß Inline
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Alt 17.07.2007, 09:37   #4
Ex-Bambustherapie
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 85

Hi, ich finde den Text gut.
Habe allerdings wie so oft einige Fragen zur Deutung.
Mit "und Raben sagen Stengel retten Kinder." weiss ich nichts anzufangen. Könntest du es mir erläutern?
Das mit dem Spinnrad ist nicht all zu schwer. Der Erzähler kennt die Person recht gut, kennt gar die Mutter/Vergangenheit und sieht deren absichtlichen Einfluss dem Verhaltten der Gärtnerin deutlich an. Betrachtet sie also z.T. als Produkt irgendeiner Art von Sozialisierung.
Dein bester ist es nicht, aber er hat so was bitteres, das mir gefällt.
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Alt 17.07.2007, 22:14   #5
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Hi Bambus,

also das "und Raben sagen Stengel retten Kinder" ist wohl zu weit hergeholt.

Es steckt eigentlich recht viel in dem Satz, vor allem, die Meinung dass ein dichtes, großes, hohes Nest die Vogelkinder beschützt. Das "Sagen" ist ein melancholischer Wunsch, dass der, der sonst immer schweigt, endlich die entscheidende Empfehlung gibt. Dazu kommt, dass der Rabe eigentlich recht negativ besetzt ist, und so z.B nachplappern kann. Für mich klingt der Ausdruck furchtbar traurig.

Auch weil mir die Silbenfolge gefiel, hab ich s so geschrieben.

Danke und Gruß

Inline
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Alt 20.07.2007, 00:22   #6
Ex-Bambustherapie
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 85

Aaaaaah ! *erleuchtet* Das ist clever. Aber tatsächlich etwas weit hergeholt. Da hat mich das Wörtchen Stengel abgelengt. Es ist für so vieles und gar nichts bezeichnend. Mir fällt aber auch gerade kein Wort ein das eher auf den Nestbau hinweist. Inhaltlich ist die Metapher ne 1. Man müsste nur eine bessere Form/Ausdrucksweise finden. Würde sich lohnen.
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Alt 20.07.2007, 21:36   #7
weiblich Jeremy
 
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Dabei seit: 05/2006
Ort: NRW
Alter: 47
Beiträge: 278

Hallo Wolfgang!

Hatte Deine Zeilen bereits heute Nachmittag gelesen. Schwierig. Unzugänglich. Stolpersteine lesenstechnisch. Das zweite Lesen soeben, war ohne beinahme der Kommentare plötzlich einfach und vollkommen schlüssig. Alles Stocken vollkommen fern. Erst kamen mir die Metaphern so weit hergeholt vor. War so froh, als mich Deine Antworten auf andere Statements bestätigten.
Was soll ich sagen...gern gelesen ist so fürchterlich stupide...

Ja...und da sagst Du, jetzt, wo Du mehr überlegst, seien Deine Texte schlechter geworden...

GLG
Mani
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Alt 22.07.2007, 18:57   #8
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Danke Tanja, es ist nett, dass du das sagst...

Ich bin halt immer so ehrgeizig, und denk mir, dass es doch auch besser gehen muss. Manchmal bin ich vielleicht auch etwas nostalgisch...

Das neue ist halt komplex. Am liebsten würde so schreiben, dass immer eine einfache und eine komplexe Ebene besteht, und beide auf ihre Weise reizvoll sind. Das ist aber recht schwierig... Grade bei atmosphärischen Texten.

Freut mich immer, was von Dir zu hören!

Lieber Gruß Wolfgang
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