Das Orakel der Vorstadt bei Poetry.de

Nocturnal · 21.04.2005, 06:21

Hinter Pflasterwüsten und Laternenwäldern
jenseits öder Betongebirge der Vorstadt,
am Fluss,begradigt,vergiftet und entrechtet,
wo Gefangene des Alltags Träume vergessen,

zwischen Stacheldrahtzäunen und Verbotsschildern,
verfällt ein altes,leeres Haus,so grau und matt.
Von sauberen Nachbarn gehasst und geächtet
ist es von sterbenden Mächten doch noch besessen.

Es lockt zu sich die Ausgestossenen der Stadt,
verkündet ihnen ihr Schicksal in dunklen Worten.
Ein Suchender des Glücks fand es einst in stiller Nacht
und fragte es in Not um seinen weisen Rat:

"Der Mensch,im Sturm der Welt nur ein weh`ndes Blatt
suche in sich selbst und nicht an verborgenen Orten
die Antworten seiner Fragen,denn des Schicksals Macht
endet an des Selbsterkennenden mut`ger Tat."

21.04.2005, 06:21	#1
Nocturnal Dabei seit: 04/2005 Beiträge: 5 Meine Gedichte	Das Orakel der Vorstadt Hinter Pflasterwüsten und Laternenwäldern jenseits öder Betongebirge der Vorstadt, am Fluss,begradigt,vergiftet und entrechtet, wo Gefangene des Alltags Träume vergessen, zwischen Stacheldrahtzäunen und Verbotsschildern, verfällt ein altes,leeres Haus,so grau und matt. Von sauberen Nachbarn gehasst und geächtet ist es von sterbenden Mächten doch noch besessen. Es lockt zu sich die Ausgestossenen der Stadt, verkündet ihnen ihr Schicksal in dunklen Worten. Ein Suchender des Glücks fand es einst in stiller Nacht und fragte es in Not um seinen weisen Rat: "Der Mensch,im Sturm der Welt nur ein weh`ndes Blatt suche in sich selbst und nicht an verborgenen Orten die Antworten seiner Fragen,denn des Schicksals Macht endet an des Selbsterkennenden mut`ger Tat."