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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 21.09.2012, 15:11   #1
männlich Phönix-GEZ-frei
 
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Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722

Standard bis zum Überdruss


Nun ist es wieder
Mal soweit,
Der alte Schwerenöter
In seinem dickem Wams
Schleicht davon

In seinem Nacken der kühle Hauch,
Von Tag zu Tag seine Glieder steifer,
Durchdringt von kaltem Feucht

Da latscht er durch das Fallende,
Am Boden liegende Blättermeer,
Das sich in seinen Augen bricht
Orangegelb, braunrotes Gemisch

Grün, seine Kinder rennen hinter
Ihm her, spotten ihm ängstlich hin

Sein Haupt geneigt,
Wohl wissend
Was ihn erwartet.

Der Henker steht bereit,
mit seiner Eisaxt,
Ihm den Kopf vom Leib zu trennen,
Den von Völlerei, aufgeblähten Fetten
Hin, dem Blocke zu zuschlagen

Angekommen, auf dem Schafott,
Steht stolz erhaben er
Streift ab, den nun, all zu dünnen Mantel
Allen Schmuck

Es tobt die Menge, schreit,
„Richtet ihn“. Doch lässt Gericht
Ihm Worte sprechen, bevor das Beil fällt.


„Nun hört, meine Kinder“,
So spricht fast leicht amüsiert
Gedeihens Wonne
„Ich komme wieder, seid bereit,
Vergeben eurer Undank!
Feiern wir demnächst
Das satte Leben, wenn in meine,
Gleich, blutleeren Adern
Wieder, dann zur Zeit,
Strömt das heiße Verlangen
In Ihnen, mir und euch.“



Phönix-GEZ-frei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2012, 15:24   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Jawohl!
Das nenne ich mir ein wildes Loblied auf meinen geliebten Herbst!
Wunderschön und wortmächtig gestaltet, ganz nach meinem Gusto!
Mögen die Henker wirken, wie sie wollen, mit ihren froststarren Händen - sterben und verderben wird Regent Saturn niemals.

Großes Lob, lieber Phönix,


von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 21:59   #3
männlich Phönix-GEZ-frei
 
Benutzerbild von Phönix-GEZ-frei
 
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722

lieber Thing,

was ist es doch, eine freude, mit worten zu gestalten und nebst einen jedem universum des du, du und neben mir und dir und miteinander sterne zu gebären, wie nach der UR-mutter unser aller und uns nun die stiefmutter SONNE nährt! HERRLICH

Wie Götter ohne Blätter, aber mit Worten auf Zungen


Ganz lieben Gruß und bitte um Verständnis für so späte Rückmeldung;


Es ist Dichterschmerz
Phönix-GEZ-frei ist offline   Mit Zitat antworten
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