Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Lebensalltag, Natur und Universum

Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 21.11.2009, 21:15   #1
kernbusch
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 33

Standard septembermeer

dort, wo beton/holz
ewigkeit festhält,
hört man herbst
aus der see springen.

Verblühender Wind
nistet sich.

die Flut dunkelt,
mit jedem Zirrhussblick
heftet intimer Geruch
die Sicht auf ewige Naht.

Geändert von kernbusch (22.11.2009 um 01:18 Uhr)
kernbusch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2009, 15:12   #2
weiblich IsabelG
 
Benutzerbild von IsabelG
 
Dabei seit: 10/2008
Ort: eschwege
Alter: 41
Beiträge: 533

Hallo Kernbusch,

mir gefällt dein Gedicht. Die Bilder beim Lesen sind ungewöhnlich, vor allem die erste Strophe hat sich in meine Hirnwindungen gebohrt

Ich lese hier eine Duftbeschreibung der Jahrezeit aber nicht nur, natürlich spielt das Auge hier auch eine rolle. Selber habe ich schon des öfteren versucht den Duft sprachlich einzufangen aber noch nie ist es mir gelungen...da kommt glatt Neid auf.

In der letzten Strophe finde ich es etwas ungewöhnlich das Zirrhus mit zwei s geschrieben ist, stimmt das so? Dachte man schreibt es mit einem.

Sehr, sehr gerne gelesen! Hast mir eine Freude bereitet heute!

Gruß,
Isabel
IsabelG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2009, 21:13   #3
kernbusch
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 33

Hallo Isabel,

vielen Dank!

oh, da ist mir ein s zuviel aus der Tastatur gesprungen ;-)

Habe schon lange nichts mehr geschrieben aber momentan wieder Freude daran...

lg
kernbusch
kernbusch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2009, 23:51   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Duft?

Für mich strömt dieses Gedicht den Gestank des Todes aus, er läßt sich kaum mehr aus der Nase bringen.

Ich halte das Gedicht nicht für gelungen, aber für originell. Und es hallt nach. Also doch gelungen?

Zumindest verstörend.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 05:45   #5
weiblich IsabelG
 
Benutzerbild von IsabelG
 
Dabei seit: 10/2008
Ort: eschwege
Alter: 41
Beiträge: 533

Dann lass es Gestank des Herbsttodes sein Ilka-Maria das ist mir ganz gleich...doch dann muss es auch einen Gestank des Sommertodes geben sowie den restlichen Jahreszeiten.
Wäre ja schlimm wenn wir ewig Herbst hätten. Somit kann der Tod ganz so schlecht nicht sein und wenn ich bedenke wie unoriginell manchmal darüber geschrieben wird...

Und das mit dem "verstörend" ist auch eine Ansichtssache Bedenke doch wie verstörend es ist den Tod knallhart ohne umschweife in form von Selbstmordgedichten oder ähnlichem serviert zu bekommen. Dann doch lieber so unscheinbar "duftend"

@kernbusch

das mit dem länger nicht schreiben kenne ich aber umso besser wird es meistens nach längerer schreibfreien Zeit

Gruß,
Isabel
IsabelG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 07:59   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Liebe Isabel,

Zitat:
doch dann muss es auch einen Gestank des Sommertodes geben sowie den restlichen Jahreszeiten.
das ist völlig richtig - allerdings hatte ich keine Jahreszeit in meinem Kommentar thematisiert. Es ging mir lediglich darum, welchen Eindruck die Verse auf mich persönlich gemacht haben. Wie Du selbst sagst: Ansichtssache. Es gibt wohl immer verschiedene Interpretationsmöglichkeiten.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2009, 17:19   #7
kernbusch
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 33

Hallo Ilka-Maria,

mich würde eine kurze Erklärung freuen, warum Du das Gedicht für nicht gelungen hälst.

lg
kernbusch
kernbusch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2009, 16:34   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
mich würde eine kurze Erklärung freuen, warum Du das Gedicht für nicht gelungen hälst.
Weil mich einige Verse ansprechen, alle Verse zusammen aber für mich weder ein Bild noch ein Gefühl ergeben. Die gewählten Stilmittel tragen nicht zur Sinngebung bei, wie z.B. der Schrägstrich (beton/holz) und der bewußt falsche Gebrauch des rückbezüglichen Verbs "sich einnisten" (das "ein" wird einfach weggelassen; aber man hätte auch schreiben können: "Der Wind nistet.") Der Zirrhusblick mutet ebenfalls ziemlich schräg an. Obwohl ich Ausdrücke wie "verblühender Wind" oder "die Flut dunkelt" sehr schön finde, habe ich den Eindruck, daß das Gedicht in seiner Gesamtheit hauptsächlich darauf abstellt, bemüht originell zu wirken.

Das ist allerdings mein ganz persönlicher Eindruck, den ich nur deshalb wiedergebe, weil Du danach gefragt hast. Wie Du siehst, ist Isabell anderer Meinung und kann Deinem Gedicht offensichtlich eine ganze Menge abgewinnen.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2009, 19:33   #9
weiblich IsabelG
 
Benutzerbild von IsabelG
 
Dabei seit: 10/2008
Ort: eschwege
Alter: 41
Beiträge: 533

Nun an der Stelle mit Beton/Holz muss ich Ilka recht geben, allerdings hatte ich nach längerem darüber nachdenken den Schrägstrich als eine Art "und" gelesen, dies gefiel mir dann wieder weil es ohne das Wort auskommt.
Ich hatte kurz in Betracht gezogen man könnte sich auf eines beschränken, entweder nur Holz oder nur Beton allerdings fände ich es würde dem Gesamtbild schaden. Ist aber dein Gedicht, ich denke du wirst wissen wie es nun gemeint war.

Ob du es nun einfach nur Originell aussehen lassen wolltest oder du tatsächlich ein stimmiges Bild vor Augen hattest beim Schreiben kann ich schlecht beeurteilen, fakt ist manchen gibt es wohl etwas so wie mir und manchen gar nicht. So ist das eben.
Aber solltest du nur darauf aus gewesen zu sein Originell zu wirken so hast du gleichzeitig zufällig ein Bild für mich geschaffen

Ach ich weiss gar nicht warum ich hier noch was schreibe, Ilka-Maria hatte eigentlich schon alles gut formuliert

Grüße,
Isabel
IsabelG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2009, 23:21   #10
kernbusch
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 33

Es ist halt ein komplexes Bild.

(Meer)Wasser ist für mich ein Sinnbild für Ewigkeit. Es hat wie man so schön sagt keine Balken, der Mensch versucht
jedoch es in Schranken zu verweisen /

Wenn etwas unbestreitbar für mich ist, dann das ich es nicht nötig habe, bewußt originell wirken zu müssen.

Ich kenne Ilka-Maria zwar nicht, lese aber aus ihren Kommentaren heraus, dass sie eine Pädogogin i.U. sein könnte und Pädogogen haben bisweilen eine etwas andere Sicht der Dinge

lg
kernbusch
kernbusch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2009, 08:05   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Kernbusch, es ist tatsächlich nur meine Sichtweise. Du wirst Deine Gründe für Deine Wortwahl gehabt haben.

Aber ich möchte mal eine Sache klarstellen:

Eine Pädagogin bin ich (gottseidank) nicht, wie im Forum immer wieder vermutet wird. Ganz im Gegenteil: Ich halte von der Entwicklung des deutschen Bildungssystems in den letzten Jahrzehnten und von dessen Lehrerschaft herzlich wenig und bin der Meinung, daß man selten auf Lehrer trifft, die didaktisch begabt sind. Und was die Unterrichtspläne angeht, sind die Anforderungen an die Schüler mittlerweile ein Witz.

Richtig ist vielmehr, daß ich selbst immer gerne gelernt habe und der geborene Autodidaktbin, und das hat mich bislang am weitesteten gebracht, was sowohl Fachwissen wie auch Allgemeinbildung angeht.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für septembermeer




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.