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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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04.04.2013, 00:48 | #1 |
Wie lange noch?
Ein Manager hat sich gestern Millionen eingestrichen,
Der Aufsichtsrat ist nicht von seiner Seite gewichen. Weil lange noch? Ein Opfer – fünfzig Jahre alt – kehrt ohne Arbeit heim, Dem Vater vierer Kinder geht das Leben aus dem Leim. Wie lange noch? Der Manager hat sich ein junges Mädchen gekauft, während er beim Missbrauch heftig schnauft. Wie lange noch? Er ist gewohnt, dass man für Geld alles kaufen kann, So etwas braucht ein Manager halt dann und wann. Wie lange noch? Das junge Mädchen verkauft sich, weil es leben muss, Hofft auf irgendwann, denn irgendwann sei damit Schluss. Wie lange noch? Sie hat in einem alten Buch gelesen, es gäbe Glück, Doch für sie gibt es nur Abscheu, Ekel und kein Zurück. Wie lange noch? Sonntags geht der Manager zur Jagd, erschießt Tiere, Damit die Strecke seinen Ruhm nach Kräften ziere. Wie lange noch? Drei Jahre hat die Bache ihre Ferkel aufgezogen, in Not, Zehn Minuten brauchen die Jäger – der ganze Wurf ist tot. Wie lange noch? Nach Hause fährt der Manager im Porsche, richtig schnell, Liefert sich mit seinen Mitbewerbern ein PS-Duell. Wie lange noch? Das Kind auf dem Fahrrädchen haben alle zu spät geseh’n, Es flog durch die Luft, wird in seinem Leben nie mehr geh’n. Wie lange noch? Der Manager, fuhr ein Kind zu Schanden, steht vor Gericht, Der Richter, sein guter Jagdgeselle, verurteilt ihn aber nicht. Wie lange noch? Die Familie des Kindes steht auf verlorenem Posten, Verliert und trägt für den Prozess zur Strafe alle Kosten. Wie lange noch? Jahre später wird der Manager für sein Lebenswerk beschenkt, Das Bundesverdienstkreuz ihm offiziell und feierlich angehängt. Wie lange noch? Der Laudator rühmt ihn als Ehrenmann, nichts sei er minder, Habe Millionen gespendet für Arme, die Natur und Kinder. Wie lange noch? |
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04.04.2013, 01:20 | #2 |
Ein sehr gelungenes Gedicht, wie ich finde, es verdeutlicht die Ungerechtigkeit in der Welt und das auch noch auf lyrische Weise, wie gesagt, gefällt mir sehr gut!
Liebe Grüße Ajay |
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04.04.2013, 01:26 | #3 |
Ein Träumer,
ich schließe mich Ajays Meinung an, zudem finde ich, dass Du durch das ständige Wiederholen des Verses "Wie lange noch?" die Leser in den Bann Deiner Worte ziehst. Liebe Grüße, Jana |
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04.04.2013, 01:37 | #4 |
Forumsleitung
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Das ist nichts weiter als eine Aufzählung von Klischees, aufgereiht wie Glasperlen auf dünnen Faden!
Wer íst denn "der Manager", der mit seinem Porsche durch die Gegend rast? Ich sehe in meiner Straße in der Tempo-30-Zone alle möglichen Fahrzeugtypen mit stinknormalen Durchschnittsbürgern am Steuer, denen es völllig schnuppe ist, ob sie ein Kind totfahren könnten, wenn sie mit Tempo 70 auf die bereits auf Gelb umgeschlagene Ampel zurasen. Einem Manager der Millionengehaltsklasse kann das nicht passieren, denn der hat einen Chauffeur, damit er die Fahrzeit zum Arbeiten nutzen kann. Und was den 50jährigen angeht, der plötzlich arbeitslos wird: Bei schlechter Auftragslage fliegen zuerst die jungen Arbeitnehmer raus, vorzugsweise diejenigen ohne Familie und solche, die noch nicht lange im Unternehmen sind. Die älteren Arbeitskräfte rauszuschmeißen wird nämlich wesentlich teurer, ohne Sozialplan und Abfindungen geht das meistens nicht, je nachdem, wie lange ein Arbeitnehmer bereits im Unternehmen ist und ob er Familie hat und auch, wie stark die Arbeitnehmervertreter sich engagieren. Auf die anderen Punkte will ich gar nicht eingehen, die sind mir allesamt zu oberflächlich und vorurteilsbesetzt. |
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