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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 15.10.2016, 19:55   #1
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2014
Beiträge: 1.503

Standard Nicht mehr weit

Nicht mehr weit

Keine Silbe ist des Schmerzes würdig,
kein Ton entrinnt jemals deiner Lippen
selbst wenn die Uhr nicht mehr tickt
und keine Hand mehr in ner andren liegt.

Alles, was man als Verknüpfung namierte,
was niemals auszusterben doch schien
oder der sanften Versuchung widersprach,
das hat es einst noch gegeben – bis es erlosch.

Wer die Tage genaustens auch zählt
erhält sie so nicht mehr wieder,
denn zwischen all dem Überleben
steckt ein „langsam begraben“ anbei.

Ob es Liebe ist, vielleicht auch Hass?
Du weißt es nicht, vielleicht auch nimmermehr.
Selbst wenn Spatzen nicht mehr frech sind
und die Hunde nicht mehr bellen.

Ja, wenn die Menschen nicht mehr eins sind,
sondern vergraun von Tag zu Tag,
dann kann Laub nicht tiefer fallen,
dann kann der Schmerz nicht länger ruhen.

Und du rennst, ohne den Weg zu kennen,
ohne dich dem Ziel nur etwas zu bekennen.
Wenn Flammen erlischen und Gluten gefrieren,
dann ist der Herbst nicht mehr weit.

26.09.2016
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 21:32   #2
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

Hallo MEW
Du legst hier einen Text vor, in welchem du ganz deinen eigenen Anforderungen an Inhalt und Form folgst und sogar extrem exotische Wörter wie "namieren" mit grösster Selbstverständlichkeit einbaust.
Das beeindruckt. Und es zeigt, wie sehr du dich vom Jahr 2014 entfernt hast (und nicht das forum hat sich, wie du anderswo meinst, verändert).
Dein Text ist ziemlich allgemein gehalten, zeigt aber doch eine sehr spezielle Sicht der Welt oder des "Geworfenseins in die Welt" eines Individuums. Ob er beim Leser "ankommt", hängt deshalb wohl ausschliesslich davon ab, ob du viele Leser findest, welche diesen "Appell" an die Welt so unterschreiben würden. Denn formal bietet er sehr wenig abgesehen von der spürbaren Lösung von Konventionen und Regeln (was zum Inhalt je nach Leser besonders gut passen mag).
In Zeile 2 sollte ein Dativ stehen: "deinen Lippen"
Am Schluss sollte es heissen: "Flammen erlöschen"

Das ist nicht "MEW" von 2014. Aber nicht weniger interessant.
LG Url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 19:36   #3
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2014
Beiträge: 1.503

Zitat:
Zitat von urluberlu Beitrag anzeigen
In Zeile 2 sollte ein Dativ stehen: "deinen Lippen"
Am Schluss sollte es heissen: "Flammen erlöschen"
Danke Dir recht herzlich, die Flammen kamen mir schon so seltsam vor.

Merci auch für Deine Gedanken dazu - interessant.

Liebe Grüße
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 20:49   #4
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

Tiefsten verknotet. Bitte kuesschen .
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
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