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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 31.03.2015, 18:44   #1
männlich Walter
 
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Dabei seit: 02/2012
Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 905

Standard Tage der Schlehen

Tage der Schlehen


Der Duft der Aue
erzählt das Ferne.

Erahne noch einmal
meiner Barke Gleiten
im Tal der Freude.

Von Tau benetzt
erzittert das Laub der Espe
zwischen den Schlehen.


Der Duft der Aue
erzählt das Ferne.

Lau diese Empfindung,
der keiner entgeht.


Der Duft der Aue,
ganz nah.





Hans-Walter Voigt
2015
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2015, 20:22   #2
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Lieber Walter -

ein wundervolles,wie hingehauchtes Gedicht!

man spürt, daß das Gedicht ebenso behutsam wie mit Bedacht gelesen werden will, damit die Zartheit nicht verlorengeht.
Zart wie der Blütenflor, zartbitter wie die Schlehenbeere auf der Zunge.
Lieber Walther,

Die "Barke"-Strophe ( ganz Walter!) stimmt sehr wehmütig und gefällt mir besonders gut.

Wie beruhigend, den Zeitenstrom in solche Bilder gemalt zu sehen!



Herzlichen Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2015, 22:24   #3
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Hans-Walter,

wie oft habe ich dieses Gedicht gelesen ! Immer wieder zieht es mich aufs Neue in seinen Bann, so wunderbar leise sind deine Worte, wie zarte Schleier hüllen sie mich ein, in denen ich träumen kann.

Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2015, 22:53   #4
weiblich scrabblix
 
Dabei seit: 03/2015
Ort: Mitten im Revier
Beiträge: 375

Lieber Walter,

der Duft der Aue
weht aus deinen Versen
auch ich engehe
der Empfindung nicht.

Liebe Grüße
scrabblix
scrabblix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2015, 10:27   #5
männlich Twiddyfix
 
Benutzerbild von Twiddyfix
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.797

Lieber Walter, wiedereinmal zeigst Du uns Dein größes Können, wenn es darum geht, der Lyrik den Hauch Deiner Seele einzuweben.

Ein wunderschönes Gedicht mit Nachklang.


Danke, Dein Freund ...Twiddy...
Twiddyfix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2015, 15:24   #6
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

lieber walter,

das musste ich jetzt mehrfach lesen und mit jedem lesen wurde es schöner, intensiver, genauer ...
solche kleinen schmuckstücklein, die auch dann noch, wenn man sie oft in die hand genommen hat so schön glänzen, mag ich sehr gern

alles liebe
lichtsohn
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.04.2015, 22:14   #7
weiblich shoshin
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2014
Beiträge: 1.073

Lieber Walter,
Was für ein wundervoll ätherisches Gedicht!

Ich hab das Gefühl, dass ich sogar beim leise Lesen innerlich ganz still und ruhig sein muss, damit sich diese feine Sinneseindrücke und flüchtigen Bilder nicht sofort wieder auflösen.

Ja und die Schlehe gefällt mir ganz besonders...von zarten, weißen Blütenwolken sind jetzt die Dornen verhüllt und später trägt sie sehr bittere Früchte...

Danke für dieses Gedicht, du Meister der feinsten Töne und Bilder!

Lieben Gruß
shoshin
shoshin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2015, 00:07   #8
männlich urluberlu
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Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

hallo walter voigt

du gibst uns da ein herrliches beispiel für die kraft der diphtonge.
und du kostest dieses au so richtig aus.

eigentlich ist es absurd, so zu tun, als würde der duft einer ausfallstrasse nicht die gleichen dienste tun wie deine aue hier. ebenso absurd, dass die bezeichnete empfindung "lau" sein soll.
aber eben. mit dem diphthong geht es runter wie "the medicine with a little piece of sugar".

besonders gefallen mir aber die sehr reduzierten aussagesätze, die in einem schönen gegensatz zum üppig duftendenen naturbild stehen.

gruss
urluberlu
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2015, 07:40   #9
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

und, vergass ich zu erwähnen, die sorgfältig gesetzten drei melodiebögen, welche du dezent mit zwei zusätzlichen leerzeichen unterstreichst.
u.
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2015, 10:31   #10
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.038

Da sitzt jedes Wort.

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2015, 13:38   #11
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Tage der Schlehen

Hallo Walter,

dein Gedicht ist wie ein sanfter Gruß aus meiner Heimat.

Wie komme ich denn zu solch einer Aussage?

Mein Elternhaus steht in einer Straße, die den schönen Namen trägt: An der Aue. Und da war sie dann auch gleich, die Aue, als Gegend mit einem Altarm eines mitteldeutschen Flusses, mit Weiden und mächtigen Eichen, wenigen Pappeln, Wiesen, einem kleinen Hügel, Schlangenberg genannt, einem alten Kloster, das als Strohschauer genutzt wurde und dann dem Feuer zum Opfer fiel, einem Forsthaus, ein paar Stein-, einigen Holzbrücken und allem, was einem Heranwachsenden an damals noch nicht denkbarer und heute nicht mehr zurückholbarer Romantik möglich scheint.

Es sei denn, man liest deine Zeilen!

Herzlich grüßt
Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2015, 21:30   #12
männlich Walter
 
Benutzerbild von Walter
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 905

Standard Ein herzliches Dankeschön an Euch alle!

Hallo Thing, Merith, scrabblix, Twiddy, Lichtsohn, shoshin, urluberlu, Ilka-Maria und Lewin (habe ich auch niemanden vergessen??!!!),

so spät, so spät, aber trotzdem:

Ganz herzlichen Dank an Euch alle für Eure Beiträge zu meinem Gedicht!
Ich hätte niemals gedacht, dass diese Verse solch angenehmen Gefühle ins Rollen bringen - :
Die Worte rufen bei Dir, Lewin, Erinnerungen hervor, und bei den Anderen von Euch tritt die Reduzierung der Aussagesätze (urluberlu) in den Vordergrund; oder es ist einfach die Wirkung der Worte, die Euch anspricht.

Zitat:
Wie beruhigend, den Zeitenstrom in solche Bilder gemalt zu sehen!
Wie beruhigend solche Zeilen zu lesen....!

Dafür möchte ich Euch ganz herzlich danken!


Liebe Grüße zum Wochenende -
über die Schlehen hinaus,

Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
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