letzter halt, sicht

[vulcanus_rubin]

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ein großes danke an evilsuperbitch

[Neruda]

Hey Ruby,

ein toller Text, gefällt mir wirklich sehr.
Wie gesagt kannst du einen ordentlichen Verriß von mir nicht erwarten, aber ich schreib dir trotzdem mal ein paar Zeilen dazu.
Ich finde es sehr schön, wie der Titel in den Text übergeht, dadurch wird der Leser sozusagen fließend in den Text gebracht.
Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, dass ich mir den Text nicht richtig erschließen kann, er gefällt mir aber trotzdem weil er unglaublich schöne Bilder enthält und dadurch einfach eine schöne Stimmung entsteht. Am Besten finde ich "niemand, der dir herztöne
in den rhythmus tanzt".
Was ich nicht verstehe ist das "kleine malkovich". Hat der Name einen besonderen Bezug?
Tut mir Leid, dass mir nicht viel mehr einfällt.
Gern gelesen,
Kim

[vulcanus_rubin]

hallo kim,

ich danke dir für den kommentar.
es freut mich, dass dir der übergang zwischen titel & text sowie die bilder gefallen. lustig, dass dir das bild, das ich für recht kitschig befinde, am besten gefällt. was die kleine malkovich angeht: es ist bezogen auf den film "being john malkovich", der generell empfehlenswert ist. dennoch überlege ich, ob dieses bild den text überhaupt voranbringt... evtl streiche ich den vers und ändere es so:

...vielmehr
fährst du mit in menschen
hirnen, handbeben unerkannt
wie seile im sand.

danke für deine worte dazu.

liebe grüße,

rubin.

Wie, du kannst doch jetzt nicht einfach Malcovich streichen, nachdem ich endlich eine Interpretation gefunden hatte, die ich völlig schlüssig fand!

(Der, der die Rundfunkgebühren zahlt, zahlt ja auch den Kopfkinof ilm.)

Na gut, auch ohne Johnny M. gefällt mir dein Text.

letzter halt, sicht

schwindet unter lidern
dein meer & ein tauchen &
niemand, der dir herztöne
in den rhythmus tanzt,
...vielmehr

du fährst mit in menschen
hirnen, handbeben unerkannt
wie seile im sand.

mehr nicht, liebste, dein
taxameter steht
auf ende & ich zahl
dir den stich

Die "&" lassen alles so schön wirtschaftlich aussehen, erinnern an Geschäftsbeziehungen, an Anrechnungen, an Firmennahmen, bei denen nach einer Fusion mit einem anderen Geschäftspartner der frühere Compagnion aus dem Ladenschild gestrichen wird - oder an ein schönes, altes, oft poliertes Kupferaushängeschild, auf dem nach dem Ableben des Firmengründers das "& Sun" rausgefeilt wird, weil letzterer jetzt alleiniger Firmeninhaber und Namensträger ist.

Mir gefällt auch das Zeilenübergreifende, wie die Sicht unter den Lidern, also die Betrachtungsweise sich ändert, wenn man ab der nächsten Zeile liest dann, wie sich die Erinnerung verändert.

Vielleicht ein bisschen bitter, aber durchaus einleuchtend, dass hier das lyrische Ich meint, das LyrDu keiner echten Gefühle fähig sei

niemand, der dir herztöne
in den rhythmus tanzt,
...vielmehr

du fährst mit in menschen
hirnen,

und dass dieses LD für andere, für Fühlende eine Art Stolperfalle darstellt, in etwa, wie ein heimtückisch gelegte Stoplerdraht in einem Kriegsfilm -

handbeben unerkannt
wie seile im sand.

und sonst nichts, zu mehr sei das LD nicht fähig, würde nicht mal zittrige Finger kriegen.

mehr nicht, liebste, dein
taxameter steht
auf ende

Das LyrI muss (zumindest aus seiner Sicht und eine andere kennen wir ja nicht) den Preis für die gute Zeit allein zahlen.

& ich zahl
dir den stich

Nun ja, meine Interpretation, bei der Mr. Malcovich noch mitspielen durfte war da etwas weniger schmerzhaft. Da hätte sich nur ein Kerl bei seiner Freundin beschwert, dass er - indem er die Rundfunkgebühren zahlt - auch noch ihre feuchten Träume finanziert.

LG, Wortbrecherin

[santa_fu]

hi, lady rubinho!

auch mir gefällt dein text - der titel, der in den inhalt übergeht . . . das ist ein stilmittel, das mir gefällt. mir gefallen stellen wie "unter lidern / dein mehr & ein tauchen" und neologismen wie "handbeben". die herztöne, d.h. die kitschigste stelle, die lässt sich ertragen, das ist postmoderner "geht echt noch klar"-kitsch, gerade wenn man das restliche gedicht betrachtet.

"meine kleine malkovich" ist wirklich ein sehr lustiger kosename, wenn man die stelle im film bedenkt, wo alle leute aussehen wie er (auch die frauen) und andauernd nur "malkovich" sagen.

der reim "unerkannt" auf "sand" haut mich nicht um, doch ich mag es, dass du einen reim untergejubelt hast. ich würde das auch nicht ändern (also bspw. einen neologismus auf -sand bilden), denn dann wäre diese stelle überladen. immerhin: diese dezente, unberechenbare art der reimerei hat stil, finde ich.

achja: nach "meine kleine malkovich" kannst du besser einen strich ("-") setzen, kein komma. so hast du eine klare trennstelle. eine längere pause an der stelle würde mir gut gefallen.

fazit: ich mag dein gedicht und habe wenig zu meckern.

grüße an die füße
fu

ps: aber dein profilfoto mag ich voll nicht!

[vulcanus_rubin]

hallo wortbrecherin,

Wie, du kannst doch jetzt nicht einfach Malcovich streichen, nachdem ich endlich eine Interpretation gefunden hatte, die ich völlig schlüssig fand!

nunja, noch habe ich den malkovich-vers ja nicht gestrichen und sollten nicht noch argumente gegen den vers kommen, bleibt er natürlich bestehen (ich mag ihn auch ).

Nun ja, meine Interpretation, bei der Mr. Malcovich noch mitspielen durfte war da etwas weniger schmerzhaft. Da hätte sich nur ein Kerl bei seiner Freundin beschwert, dass er - indem er die Rundfunkgebühren zahlt - auch noch ihre feuchten Träume finanziert

8o ehrlich? daran hatte ich bisher gar nicht gedacht. danke für deine interessante lesart, du hast mir einige neue aspekte am text aufgezeigt.

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hallo santa,

so oft das wort gefallen in einem kommentar...welche ehre. =)

die herztöne, d.h. die kitschigste stelle, die lässt sich ertragen, das ist postmoderner "geht echt noch klar"-kitsch, gerade wenn man das restliche gedicht betrachtet.

ja...das kitschige daran macht mir auch sorgen. dabei dachte ich eigentlich eher an das unangenehme piepen dieser herzüberwachungsdinger im krankenhaus (mir fällt das wort nicht ein, entschuldige). nunja, "geht noch klar"- damit kann (und muss) ich an der stelle wohl leben.

achja: nach "meine kleine malkovich" kannst du besser einen strich ("-") setzen, kein komma. so hast du eine klare trennstelle. eine längere pause an der stelle würde mir gut gefallen.

hm, eine längere pause gefällt mir an der stelle auch, aber der strich ist mir doch zu hart, reißt es das nicht zu sehr auseinander? ich überlege noch (und suche alternativen).

fazit: ich mag dein gedicht und habe wenig zu meckern.

vielen dank fürs mögen und kritisieren.

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grüße an euch,
rubin.