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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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24.07.2021, 11:02 | #1 |
Ragnarök
Erschöpft lässt sich der Alte fallen in den Thron
der in den Runen seine Heldentaten preist Hier nennen Sie ihn Hár, den Hohen Er, der auch Übelstifter heißt Die großen Wölfe streifen seine Beine und schmiegen sich an seinen Saum Einst wird er Hangatyr, der Eine Der pfählt sich an den Weltenbaum Für einen Schluck aus Mimirs Quelle gibt er sein rechtes Auge her Er ist der Herr der letzten Schwelle der Rabengott, der Skilfingr Jetzt aber kommt er von den Frauen noch ganz zerwühlt ist seine Kluft Die ihn so voller Lust beschauten in seinem Bart hängt noch ihr Duft Zufrieden schürzt er sich die Lenden verscheucht die Raben mit dem Speer und reicht den Wölfen mit den Händen Met und Köstlichkeiten her Er selbst verachtet alle Speisen und nährt sich nur von gutem Wein Nur wenn er reimt auf alte Weisen Trinkt er den Odrörir allein Munin, um den er sich stets sorgt stößt windesschnell auf seinen Arm Der Rabe spricht das Fimbulwort so voller Harm und schlimmem Gram Da dunkelt nun die Stirn des Alten denn er erkennt: sein Schicksal naht heran! Drei Winter kommen, das Land zu kalten Wie selbst die Asen sie nie sahen Schon ruft ihn Frigg aus düstrem Sinnen Mit sorgenvoll gesenkten Augen: "Balder träumt, er fährt von hinnen! Odin! Sie werden ihn mir rauben!" Doch auch den Alten drückt ein Traum von Ohnmacht, Verrat, Einsamkeit und Frigg hört sein verstörtes Raunen und fürchtet seine Dunkelheit Aufgewühlt stürzt sie aus Asgards Hallen und fährt hinab zu jedem Ding der Welt und sie erfleht nur den Gefallen: Das keins sich gegen Balder stellt Nur einen Mistelzweig, noch klein zu jung um etwas zu verstehen der wachsen will im Sonnenschein den lässt sie ohne Schwur entgehen O große Frigg, wo war dein Sehen als Du dies jener Alten sagtest die vorgab dich gut zu verstehen Verwandelt war er ! Loki war es ! Der hat die Götter längst geneckt Balders Unverwundbarkeit zu prüfen und Balder hat sich hingestreckt dass sie ihn gut bewürfen So warf ein jeder wo er stand nichts konnte Balder schmerzen Die Weide wirft des Blinden Hand und trifft den Gott im Herzen Da taumelt unser junger Held Blut sprudelt aus der Wunde ins Nichts greift nun sein Blick, er fällt und stirbt in der Sekunde Loki hat die Hand geführt den blinden Gott betrogen und ihn verfluchend brüllt der Höd doch Loki war entflogen Und wieder stürzte Frigg hinab für ihren Sohn zu werben Sie fleht: "Weint all´ an seinem Grab dann muss mein Sohn nicht sterben" Und alle Wesen weinten wohl Nur Thökk die Riesin nicht Da klang Hels Totenschrei laut,hohl und so verlosch sein Licht (Und ein gewaltiger Sturm zog auf…) Als sie nun Loki endlich fanden (ein Fisch war er im Wassergras) und in der Atlaschlucht ihn banden beschaute Thor ihn voller Hass Sie quälten ihn, den Feuergott rissen ihm viele Wunden und oft war er so nah dem Tod und litt so viele Stunden Doch helfen konnte es nicht mehr schon torkelten die Sterne Brennend fielen sie ins Meer dann: Heulen in der Ferne ! So tief und groß wie eine Nacht um ihn Dämonenfeuer so stob der Fenriswolf mit Macht denn seine Stund´ kam heuer Und Odin stieg auf seinen Thron und rief der Alben Herrn Doch Wörlundur sprach voller Hohn: "den Asen sind wir fern" Und Loki stand am schwarzen Strand und wartete auf Naglfar Das Totenschiff aus Nagelwand brachte die ganze Dunkelschar Und Hel auf ihrem Nachtmahr ritt Loki zu begrüßen Auf Helhesten, nur noch ein Schritt und warf sich ihm zu Füßen Und als man fuhr gen Wigridfeld zur letzten großen Schlacht Erwachte Jörmungand und schnellt behende in die Nacht Reifriesen und Riesen aus Feuer aus Niflheim und Muspelheim Ihr Licht so hell und ungeheuer stob vom Flammenschwerterschein Der Regenbogenbrückenwächter der auf Bifrösts Höhen wacht Heimdall, der hohe Riesenschlächter hat jetzt das Gjallahorn entfacht (Und laut steigen die Töne Ragnarök ruft seine Söhne !) Asgard brennt, selbst Ygdrassil Surtung verbrennt den Weltenbaum und Odin gürtet sich zum Ziel denn wahr wird nun sein dunkler Traum Er ruft mit einem Wort der Macht Einerherjar und Walküren und stürzt mit ihnen in die Schlacht die Götter anzuführen (und kein Gott hält mehr Wache Odin trägt die Runen der Rache!) Bitter kämpfen sie so als ein Schrei die Heere spaltet und Surtung spaltet Freyrs Hals im Schrei der Gott erkaltet Und Garm der schlimme Höllenhund springt Odin voller Wucht entgegen Doch Tyr schlägt in des Hundes Schlund und Garm stirbt in den Schlägen Freyra rächte den toten Bruder Sie spaltet Surtung mit dem Schwert Der Riese seufzt, hernieder fährt er verbrennt im eignen Flammenherd In Asgard steht nun Frigg zur Wand als Fenrir höhnisch sie umwirbt Sie dolcht sich selbst mit starker Hand und bleibt so unbefleckt und stirbt (und Fenrir sträubt die schwarze Mähne Und bleckt die geifernden Zähne Sie hat sich ihm gestohlen nun wird er Odin holen) Im Lärmen auf dem Wigridfeld verläßt das Glück die Götterschar Gott um Gott nun stirbt und fällt nur Nacht, wo einst ihr Leuchten war Dann endlich bohrt sich Heimdalls Speer durch Lokis Brust ganz im Verrat Denn Ungesehen flog er her hatte sich niemand offenbart In Seehunde verwandeln sich die beiden Kämpfenden sofort Der eine lässt vom anderen nicht so trägt der Tod sie beide fort Thor nun erwartet Jörmungand Er schleudert Mjölnir voller Wut doch beißt die Schlange ihm die Hand ihr Gift dringt in sein heißes Blut Zertrümmert liegt die Schlange bald dem Donnergott zur Zier Der lächelt noch, dann wird ihm kalt fällt selbst tot auf das tote Tier (voller Schmerz erschlägt Odin Riesen und Zwerge Spaltet den Himmel und sprengt Schluchten und Berge) Dann aber steht ihm Schicksal bevor und der Fenriswolf reißt auf den Schlund Da nickt still der Alte und reckt sich empor und fährt in des Wolfrachens Grund Und so endet die Welt des Alten doch aus der Asche wächst ein neuer Baum und eine neue Welt wird sich entfalten die alsdann neue Menschen schauen Denn das Leben selbst steht über allen über Menschen und Göttern und allem Getier wir Neuen, wir wollen es selber gestalten Und wir gestalten: jetzt und hier ! |
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24.07.2021, 20:15 | #2 |
Bei Odins Bart!
Lieber Dio,
wie lange bist du daran gesessen, bis es fertig war? Das ist ja unglaublich! Allein schon die Namen einzubauen, und dann auch noch im Zusammenhang wer wen, wie und wann abmurkst, ist eine Kunst für sich. An manchen Stellen läuft der Lesefluss nicht ganz harmonisch, was sehr schade ist, weil es zum wiederholten Lesen zwingt (also mich zumindest), um den Takt wieder zu finden. Aber bei 44 Strophen ist das auch kein Wunder 😉 Wirklich klasse gemacht! Liebe Grüße |
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24.07.2021, 21:14 | #3 |
Liebe Mohrel
ich freue mich sehr, dass es Dir gefällt! Es ist in der Tat an manchen Stellen etwas holprig. Ich muss es noch aushärten lassen und mich dann noch einmal zum Feinschliff daran begeben.
Ich habe etwa vier Abende daran gebastelt mit meinem Lieblingsmerlot, einem 2008er Chateau Martet und immer in treuer Begleitung von Wagner und mit der Snorra-Edda auf den Knien Also in diesem Sinne, liebe Mohrel, grüße ich Dich stilecht mit der Lieder-Edda in Deinen Abend: "Gesund seist Du und guten Sinnes. Möge Thor Dich annehmen. Möge Odin Dich zu eigen machen" mes compliments Dio |
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