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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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08.09.2015, 18:24 | #1 |
Aber meistens fehlt uns der Mut
Wir wollen den Menschen, die wir lieben,
sagen, dass wir sie lieben. Wollen sie umarmen, küssen, ihnen sagen, wie wichtig sie sind. Aber meistens fehlt uns der Mut. Wir wollen sein, so wie wir sind. So ehrlich, so idiotisch wie wir nun mal sind, so fehlerhaft, wie wir sein können. So glanzlos, wie wir meistens sind. Aber stattdessen glänzen wir mit falschen Gesichtern und meistens fehlt uns der Mut. Wir wollen die Gedanken aussprechen, die uns am meisten bewegen. Die Geschichte erzählen, die wir am spannendsten finden. Die Angst aussprechen, die uns den Atmen raubt. Aber meistens fehlt uns der Mut. Deswegen erzählen wir von Menschen, die einen Skiunfall hatten, anstatt von Menschen, die uns das Herz brechen könnten. Wir wollen schreien und das alles nicht mehr länger mit uns machen lassen. Rebellieren. Gegen das System arbeiten. Die Dinge so machen, wie wir uns das vorstellen. Die Dinge so machen, wie sie unserer Meinung nach am besten für alle Beteiligten sind. Wollen aufrüsten, zum Gegenschlag aufrufen. Aber meistens fehlt uns der Mut. Wir wollen jemanden finden, der so denkt wie wir es tun. Der dieses hohle Gelaber durch Sinn und Geborgenheit füllt. Jemand, der dich so gedeihen lässt, wie du es willst. Jemand, der deine Gedanken mit frischem Weisheitswasser gießt. Jemand, in dessen Arme man sterben kann ohne Angst zu haben. Wir wollen Fallschirm springen, Bäume umarmen, nach Thailand mit dem Rucksack, den Oberarm tätowieren lassen, ein Traumhaus kaufen, auf den Tischen tanzen, Lachen bis wir keine Luft mehr bekommen, Vertrauen schenken, auf das Gute im Menschen hoffen, nichts erwarten und doch alles bekommen. Aber meistens fehlt uns der Mut. A.H.S. |
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08.09.2015, 19:37 | #2 |
gesperrt
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Der dieses hohle Gelaber durch Sinn und Geborgenheit füllt.
Ja, so ist es. Jemand, der in all dem Blödsinn, in all den überflüssigen, alltäglichen Worten die wirklich gemeinten Worte hören kann, ohne dass man sie aussprechen muss. Wir wollen der sein, den der Andere sich wünscht und dabei bleiben, wie wir sind. Den größten Mut braucht man, so zu bleiben, wie man ist, und der Andere braucht den Mut, ihn so zu lassen und dennoch zu lieben. Obwohl du in der „Wir-Form“ schreibst, wirkt es nicht belehrend oder „aufklärend“. Mir haben deine Gedanken sehr zugesagt, ein guter, nachdenklich machender Text. Jeronimo |
10.09.2015, 14:59 | #3 |
Lieber Jeronimo,
danke für deine Rückmeldung! Es wirkt wahrscheinlich deswegen nicht belehrend oder "aufklärend" weil ich mich selbst vor Augen hatte, als ich über all die Situationen schrieb, in denen "uns" meist der Mut fehlt. Liebe Grüße A.H.S. |
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