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Alt 13.05.2009, 23:37   #1
Tizgar
 
Dabei seit: 05/2009
Alter: 32
Beiträge: 1

Standard Dunkle Nacht-->Eure Meinung

Dunkle
Nacht

Prolog

Dunkle Nacht. Wie schützend du deine schattigen Arme um mich legst. Eine düstere Umarmung wie nur du sie mir geben kannst. So lass auch heute die Sterne verdecken und gib mir kein Licht auf meinem Wege. Die kalte Strasse breitet sich vor ihm aus. Die Allee des Todes. Nicht zu Unrecht hat man ihr diesen Namen gegeben.
Die nebligen Küsse feuchten mich an. Hauchende Versprechungen wehen mir um den Kopf. Meine schallenden Schritte wecken schlafende Dämonen und mein Herz weint so bitterlich weil es nicht flüchten kann. Meine Seele schon lange getötet von den dunklen Gestalten der schwarzen Nacht.
Ein Meer aus Gefühlen übermannte ihn und drohte ihn unter sich zu erdrücken.
Die Biegung rechts, durch die kleine Lücke im Zaun. Meine Füsse berühren den nassen, matschigen Boden und schon sehe ich sie. In schwarzen Stoff gehüllt stehen sie im Kreise. Wartend. Auf mich…
Schon lange hab ich es aufgegeben ihnen zu entfliehen. Einmal in ihrem Bann man nie mehr davon los. Wie oft hab ich es versucht. Und doch immer wieder gefunden…
Der Vollmond verschwand hinter unsichtbaren Schwaden und hörte auf seine Umgebung zu erhellen. Wie auf Knopfdruck schaltete der ganze Himmel seine Lichter aus als ob nicht mal überirdisch Zeuge der Taten werden sollte. Nichts Gutes. Nichts Schönes. Ich verabscheue diese Augenblicke des Hasses.
Dunkle Köpfe blicken in meine Richtung. Ich kenne jeden so gut wie mich selbst. Doch hab ich schon lange vergessen wie ich heisse.
Keine Begrüssung, keine freundlichen Blicke, keine Gesten der Freundschaft. Nur ein Kreis und in der Mitte ein Fass. Suchend blicke ich mich um. Und ernte nur Ignoration.
Ein einzelner Arm streckt sich zu mir aus. Ein kleiner Hoffungsschimmer flammt in mir auf. Und wird sogleich erstickt. Ein alter Dolch. Mit tausenden von Kerben übersäht und doch ist er immer noch so tödlich wie als er vor Jahrhunderten geschmiedet wurde. Er fühlt sich gut an, wie für mich geschaffen. Blickend suchten meine Augen den Inhalt des Fasses. Was es zu sehen vermag liess mich die Galle im Munde schmecken. Trockenes Blut klebte an der grausigen rostigen Wand. Und noch etwas war darin. Etwas Zärtliches. Etwas Lebendiges.

Der Kreis ging nach der lateinischen Monotonie auseinander und verschmolz mit der Nacht.
Nur noch jemand sass auf dem Rasen des Hinterhofs. Knieend hockte es auf dem Boden. Eine einzelne Träne bahnte sich seinen Weg durch die Unebenheiten seiner frisch rasierten Wange. Sie fiel und fiel, und fiel, und fiel. Genau wie seine verkrüppelte Seele prallte sie auf den Boden.
Und das Lebendige war nicht länger lebendig…












Kapitel I

Mit leerem Blicke betrat er an diesem regnerischen Tag das Schulgelände des Gymnasiums. Ein grosser Komplex aus drei Gebäuden, vielen Sitzgelegenheiten und einer steinernen Arena in der Mitte des Grundstücks. Intelligent und komisch musste man sein. Dann war man am rechten Ort. Er war sehr komisch und sehr schlau. Doch wollte er schon lange nicht mehr an diesem Flecke bleiben. Sein Herz trieb ihn fort. Ob vor der Prüfung oder etwas anderem. Er zog den Kragen seiner Jacke hoch und rieb die kalten Hände aneinander. Der Wintereinbruch kam letzte Nacht. Wie als Antwort auf seine kalten Taten kam nur das kühle Wetter um es allen zu sagen was er getan hatte.
Und es kam so überraschend wie vorhersehbar. Da stand sie. Die schönste Frau der Welt. Der einzige Grund, warum er nicht schon lange gegangen ist und er würde all diese Qualen Jahrtausende lang ertragen nur um sie eine Sekunde lang betrachten zu können.

Ich sah dich und es war geschehen,
diese Augen, dieses Lächeln, alles an Dir.
Wünschte, Du würdest verstehen,
und mit mir ins Reich der Träume gehen.

Doch mein Wunsch wird sich nicht erfüllen,
nie wirst Du mir deine Seele enthüllen.
Denn du ahnst nicht, was ich für dich empfinde,
wie auch, mit meiner auferlegten Binde?

Des Nachts zähle ich die Sterne in deinen Augen.
Soll ich an eine gemeinsame Zukunft glauben?
Am Morgen frage ich mich, was das alles soll,
doch dann denke ich an meinen Traum,
der war so wundervoll…

Träume sind leider nicht real.
Es wäre an uns sie zu erfüllen.
Doch ist es mir eine zu grosse Qual,
Dir meine Gefühle und Gedanken zu enthüllen.

Die Sehnsucht in mir brennt so tief,
doch ich kann es Dir nicht sagen,
Auch wenn ich schon so oft neben dir lief
wieso kann ich es einfach nicht wagen?

Du wirst eine unerfüllte Liebe bleiben,
und die Sehnsucht nach Dir wird mich in den Wahnsinn treiben,
doch eines weiss ich ganz gewiss,
Traum meiner schlaflosen Nächte, ich liebe Dich.

Und schon war sie verschwunden. Die Augenblicke des Glückes schon wieder vergangen. Ganz allein stand er nun wieder und wusste nicht, wie er die ewige Leere überstehen sollte. Er war schrecklich, niemand mochte ihn, und die letzte Nacht festigte seine Überzeugung nur noch. Seine Schultern hatten sich schon wieder gesenkt als er zusah wie sie sich entfernte und er wieder in der Mitte von allem stand und doch nicht bewundert wurde. Er wiederstand dem Drang welcher sein Herz in seine Beine schickte, atmete tief aus und machte sich auf den Weg.

Der trockene Unterricht berührte ihn wenig, wie auch seine schlechten Noten. Schule war sinnlos. Früher begeisterter Zuhörer und Interessent hatte es sich zum Negativen gewandt. Er wollte nicht mehr. Doch Aufgeben lag nicht in seiner Natur. Aber es brachte schlussendlich keinen Unterschied.
Wie schon die Kreuzzüge. Die heiligen Kriege. Genau so sinnlos wie erfolglos. Kam nicht auch bei Mohammed der Erzengel? Wieso sollte der allmächtige Gott den zwei Religionen erschaffen? Zu seiner Belustigung wie die edlen Kreuzfahrer gen Osten ins heilige Reich ziehn um es von den Ungläubigen zu säubern? Oder sind beide Seiten auf der gleichen Seite? Gibt es gar keine Unterschiede zwischen Ihnen? Haben sie sich nur falsch entwickelt? Die Konvertierung zum Bösen? Doch wer ist dann Gut? Verfolgen nicht beide die gleichen Ziele? Und wenn Jehova so allmächtig ist, warum sah er es nicht kommen dass sich die geplanten Verbündeten bekriegen werden?
Hat auch dieser Gott seine Fehler? All diese Katastrophen die geschehen, sind sie Mittel und Weg für den göttlichen Plan? All die Unschuldigen kleinen Kinder die noch nichts verstehen, die kaum die Grenzen ihres eigenen Landes gesehen haben. Aber dafür den feurigen Lauf einer Schnellschussmaschine? Ist das sinnvoll? All diese Hilfsorganisationen. Helfen sie wirklich? Kann man mir diese Tatsache auch wirklich beweisen? Kann ich zu den Bedürftigen fliegen und sehen, dass sie nun wirklich einen Brunnen haben? Das sie nun genügend Essen haben? Das sie medizinische Verpflegung bekommen? Oder hacken sie immer noch Tag für Tag auf den trockenen Feldern mit aufgeschwollenen Fusssohlen?
Ich erkenne leider keinen Sinn in dieser ganzen Sache und wie oft ich mich doch frage ob das alles so kommen muss wie es ist. Gibt es einen Gott? Und warum hilft er uns dann nicht? Was nützt es uns wenn wir jeden Tag beten und wir am nächsten erschossen werden? Ertrinken? Verhungern? Oder uns von einer Granate den Kopf von den Schultern geschleudert wird und unsere blutigen Körperteile über die ganze Strasse verteilt werden?
Wenn dies eine Prüfung sein soll, werden sie nur die Wenigsten bestehen.
Es tut mir Leid, aber ich habe schon lange aufgehört auf ein besseres Schicksal zu hoffen… Aber schenke ich den Leuten, die immer noch hoffen, grosse Bewunderung zu, nicht erkennen zu wollen, was so offensichtlich vor ihrer Nase geschah.

Albert Einstein sagte einmal: „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein muss man vor allem ein Schaf sein“.
Wie recht er doch damit hatte. Ist man nicht gleich, wird man nicht akzeptiert. Nicht einmal bei den Schafen ist das so, sondern nur bei der niedrigsten Rasse der Welt, den Menschen.
Auch hat mal jemand gesagt: „Das Leben ist hart, aber gerecht.“
Falsch. Das Leben ist sehr hart und sehr ungerecht. Neben den wenigen geniessbaren Momenten im Leben wird man immer und immer wieder von anderen enttäuscht, hintergangen, verraten und betrogen. Dem einzigen Menschen dem man vertrauen kann ist sich selbst. Eine traurige aber leider nur zu wahre Tatsache. Denn ganzen Tag zu arbeiten bis man stirbt, nur um genug zu Essen haben.. sad LOL…

Mit solchen Gedanken vertrieb er sich Tag ein Tag aus die langweiligen Stunden, um dann alleine an einem Tische zu sitzen und seine trockene Henkersmahlzeit einzunehmen bis zur nächsten Prüfungssituation. Das Wort Freund hatte er schon lange nicht mehr gehört. Er beneidete all die Leute die sich Mitglied einer Bande nenne konnte. Beliebt zu sein wird für ihn ewig ein unerfüllter Wunsch sein, tief eingebrannt in seinem schwarzen Herzen.
Aber war er nicht in einer Bande? Nein. Diese Sache ist viel weiter als eine jugendliche Clique. Obwohl sie eher einen Schritt rückwärts gemacht hat.
Hass durchflutete seine Adern erneut. Er schloss die Augen und spürte wie lodernde Tränen seine Pupillen füllten. Die Erinnerung an vergangene Stunden kamen wieder hoch und er verzog angewidert das Gesicht. Wie gern er sich selbst schlagen möchte und den Bussgürtel um sein Bein geschnürt.
Als das Tageslicht wieder über ihn hereinbrach sah er keine Zuneigung, sondern nur lächelnde Schüler die an ihm vorüberzogen. Er packte zusammen und ging hinaus und wurde schon wieder enttäuscht. Sein „Erzfeind“ stand ihm gegenüber und seine Anhängsel. „Dichterfotze“ nannten sie ihn.

Feindflug im Ohr
du stirbst so oft in meinen Gedanken
in meinem Kopf ist kein Platz für deine Präsenz
du treibst mich in den Wahnsinn
du bist der, der ich nie sein werde
du bist der, der ich nicht bin
wie zwei Pole sind wir jetzt
waren früher gleiche Sonnen im System
dein Wandel - mein Ärger
dein Verhalten - meine Verachtung
dein provozieren - meine Gleichgültigkeit
dein Versuch mich zu hassen unnötig, lächerlich vergessen...

Und doch ärgerte es ihn. Wie er dachte er könnte so hämisch auf ihn herunterblicken. Wie er dachte er sei etwas Besseres. Nichts als pure Arroganz floss durch seine Adern und reine Selbstverherrlichung pochte in seinem Herzen. Eine Sicherung, vor Sekunden noch in Takt, brach nun zusammen. Sein gesamter aufgestauter Hass wurde frei und er liess sich nicht weiter schikanieren. Nicht weiter unterdrücken. Nun wehrte er sich. Und sein Ausbruch sollte gewaltig sein. Blutspritzer klatschten auf den Boden, gefolgt von knackenden Nasenbeinknochen und heulenden Schreien. Der Knieschlag raubte ihm die Luft und er begann nach Luft zu ringen. Der Ellenbogen landete auf seinem Hinterkopf und ein schöner Tritt an die alkoholgeschädigte Leber.
Ächzend und stöhnend fiel der zitternde Leibnam zu Boden. Nun hatte er keine Lust mehr zu bleiben. Bevor man ihm zum Oberhaupt schickte wollte er einige Kilometer Distanz zwischen ihn und sich bringen.
Auf dem Wege nach Haue bog er um eine schöne Ecke. Eine wirklich schöne Ecke und prallte mit dem schönsten Geschöpf der ihm bekannten Welt zusammen.
Nicht vom Zusammenstoss liess er alle tragenden Sachen fallen.
Und da blickte sie ihm in die Augen. Es kam ihm als würde er ihr ganzes Leben in einem einzigen Bruchteil einer Sekunde erkennen. Das Tanzen… das Pferd… ihr Bruder, Vater und ihre Mutter, das Auto und den Baum…
Ihre Augen. Noch nie hatte er so etwas Tiefes, so etwas Reines gesehen. Eine solche Mischung von Farben, eine solche Klarheit. Die Vereinigung von tiefster Trauer und sehnsüchtig erwarteter Glücklichkeit welche sie nie erreichen wird, da sie nur die Perfektion sucht und die Vollkommenheit dabei übersieht.
Noch nie spürte er das Gefühl dass er nun empfand. Er dachte er liebt sie, doch in diesem Moment wurde ihm klar, dass er sie bisher nur mochte.
Nach Gesten der Entschuldigung half er ihr, das Gefallene zum Gehobenen zu machen. Eine kleine Wechseleinheit der Worte und der schlechte Test fiel im ihn die Hände. Er spürte wie ihr Gesicht rot wurde und sie mit peinlichen Blicken zur Seite sah. Sie fragte ihn, wie gut er dieses Fach beherrschte. Auf eine solche Aufforderung hatte er ein ganzes Leben lang gewartet. Auch schon in den Leben davor.
Seine glänzende Rüstung schimmerte in der abendlichen Sonne, als er seinen Schild erhob und den Speer richtete. Die Gruppe formierte sich und wartete, bis man die staubige Wolke am Horizont sichtete. Sie wussten sie würden sterben. Alle zusammen wussten es ganz genau.
Doch hielten sie stand bis sie keinen Ausweg mehr hatten. Johlende Schreie, fliegende Spitzen, Hufe.
Sie wurden an diesem Abend überrannt, von der Übermacht der mongolischen Heeresmacht.
Als er als russischer Soldat auf dem Schlachtfeld hockte. In tiefem Schnee. Die Niederlage gewiss war und er einfach nur noch das Bild seiner kleinen Tochter anstarrte, gezeugt in einer Nacht ohne Liebe. Mit dem Ergebnis einer liebvollen Gestalt. Rauch über den eisigen Hängen. Explosionen über ihm als er merkte, dass die Deutschen den Graben stürmten. Er sank auf die Knie und fing an zu beten. Doch leider konnte er sein Gebet niemals beenden.
Doch nun war es anders. Nun wusste er, dass er nicht in einem sinnlosen Kriege sterben würde.
Denn er war glücklich. Und sie setzten sich an einen Tisch und er begann ihr zu erklären, wie sie die Probleme, die von uralten Philosophen gelöst wurden und in Formeln verpackt, angehen müsse.
Und es war der schönste Tag seines Lebens.

Als er dann zuhause im Bett lag, ärgerte er sich über sein Schicksal. Warum er? Sie waren nicht arm, sein Vater war kein Säufer, seine Mutter ging nicht auf den Strich. Er war einfach nur zu falschen Zeit am falschen Ort mit den falschen Leuten zusammen gekommen…













Kapitel II
Oh welch schöner Tag würde heute beginnen. Hatte er doch gestern das Gespräch angehört zwischen seiner Mutter und dem Rektor. Erbost war sie, die Chance auf den Rausschmiss war schon so nah. Eine Chance in die Freiheit zu kommen. War er doch freiwillig an diesen Ort gekommen, so konnte er nun dennoch nicht mehr weichen. Die Schönheit hielt ihn fest. Der Anblick Ihrer war es, was ihn zu halten vermochte. Und er sah sie wieder und sie sah ihn. Doch war es heute anders. Auch sie erhielt seinen Blick und erwiderte ihn mit einem Lächeln. Wie von magischen Fäden gezogen gingen sie aufeinander zu. Eine weitere Nachhilfestunde war arrangiert.
So vergingen die Tage. Die Liebschaft wuchs und gedeihte und ein ausserschulisches Treffen wurde angesetzt. Heute Abend, ein Essen. So schnell ging alles denn die Liebe kommt schnell. Und so schnell wie sie kommt vergeht sie auch wieder. Doch nicht bei ihm. Die Gedanken blieben, die Liebe hielt. So wurde sie noch nicht von der Gegenseite erwidert. Der Abend nahte und noch nie hatten sich zwei Menschen so gut verstanden wie es an diesem nächtlichen Treffen war. Die Gedanken sprudelten, und sie begangen einander zu verstehen. Die Eindrücke der Seele blieben.
Er vergass alles, sah nur noch sie. Und so kam es dass die Lippen sich berührten, die Hände an Stellen wanderten an denen sie sich nicht hingetraut hätten ohne den zusätzlichen Mut den durch unzähmbare Umstände eingeflösst wurde. Diese Nacht war schöner als jede zuvor. Die roten Samtleinentücher umschlangen ihre Körper und wurden vom schwachen Kerzenschein beleuchtet, doch holte ihn seine Vergangenheit ein. Wie sie es immer tut. In allen Geschichten.
Sie hasste ihn für seine Taten. Doch seine Augen lügten nicht. Sie hatte sein Herz gesehen und wusste, verstand, wie nur eine Frau verstehen konnte. Frauen. Die lieblichsten Geschöpfe auf der Erde. Alle anders, alle gleich. Ein geschaffenes Band verbindet beide Geschlechter, muss man es doch heute aus dem Schlamme frisch emporhiefen. Ein alter Bund, in dieser Nacht erneuert. Sie verstand, und er liebte sie dafür.
Er dachte, nun würde alles gut, doch weiss er, so kann es nicht kommen. Er kam nicht mehr raus, und sie wussten, dass er es wusste. So kamen sie auch in dieser Nacht. Ihn zu erinnern an einen Pakt, vor noch nicht all zu langer Zeit geschlossen. Ihm es einzutrichtern. Das er es niemals vergass, was er noch zu erledigen hatte…














In einem Hauch aus Frust, Wut und Tränen,
wollte ich mich wieder nach dem Tode sehnen.
Einfach nur aus sterben,
will die Welt sehen in tausend Scherben

Kann dies alles nicht begreifen
Werde nun bald die Sterne umstreifen
Die Feder lässt mich ruhig verführen
Und die Liebe dadurch nochmal spüren

Plötzlich ohne es zu merken,
stehen hinter mir die Schergen.
Treiben mich in das Verderben,
sehe am Himmel meine Leichen.

Was verfolgt mich in dieser Nacht,
und hat dabei so unendliche Macht?
Stürze ich gleich in tiefen Schacht,
und nur das Dunkle darüber lacht?
Sehe alles nur noch verschwommen,
doch kann ich ihnen nicht entkommen
Haben ein Messer in der rechten Hand,
sehe unbekanntes altes Land.
Herzrasen bis den Puls ich spüre,
auch das Höllenfeuer manchmal schüre.
Renne auch auf der dunklen Strasse,
fühle wie sie über mich kommen
Meine Augen sind ganz blutrot,
in Ihnen spiegelt sich der Tod.
Vor meinem Mund habe ich Schaum,
Und leider ist dies kein Alptraum…



Er konnte nicht entkommen…

Nicht entfliehen…

Und sie wussten es…




Der dunkle Himmel wird erhellt von tausend Leuchten. Tausend Sterne strahlen unsere Erde an. Doch einer dieser Körper, der hellste von allen, er weiss, was ich mir wünsche. Oh Stern, falle nieder auf mich. Lass mich einen Wunsch sagen und warte, ich überlege. Ich habe es vergessen… Kann nicht sagen was ich mir wünschen will, denn es sind zu viele Dinge… Verblasse nicht mein Stern! Falle nieder auf mich! Drück dein Strahlen in mein Herz und lass mich zerschmettern so dass ich die Qualen nicht mehr lange ertragen muss. Erschlage mein ganzes Ich und zögere nicht! Bitte, bitte mein Stern warte doch…
Er wendete sich ab und lief zurück in sein Zimmer und schloss die Balkontür. Fröstelnd sass er wieder an seinen Schreibtisch und zeichnete weiter. Ihre Augen, ihre Lippen, ihr ganzes Gesicht war ihm schon so lang tief eingebrannt und er kopierte nur eines der unzähligen Bilder. Er hörte die Musik welche ihn immer daran erinnert, wer er war. Can you hear the melody? Er malte jede einzelne Strähne die sich über ihre Wangen kräuselten. I will tell you a story. Ihre strahlenden Augen die so klar und tief waren wie der schönste Bergsee. About a boy and his love. Jede kleinste Schattierung zog er fein über die kleinen Wangenverfaltungen beim Lächeln. He died… Die Träne tropfte auf ihre Augen und bahnte sich langsam ihren Weg aus den Augenwinkeln. Er nahm das Bild und nahm eine Mappe aus der hintersten Ecke seines Zimmers hervor. Er verstaute die Zeichnung, wovon jede einzelne weinte.
Als er an die Nacht zurückdachte als er mit dem Blick an die Decke im Bett lag konnte er sich nicht erklären, wie all diese Sachen in so kurzer Zeit geschehen konnten. Er neigte den Kopf leicht zu Seite und erkannte wie die Morgenröte über die Hügel ins Tal geschlichen kamen. Er stand wieder auf und wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Ein komisches Gefühl wenn man sich aussuchen kann welche Laune man haben soll. Er überlegte wie er aus der ganzen Sache ein positives Ende zaubern konnte. Es gab leider keine Lösung…











Kapitel III

Die Geschehnisse letzter Nacht konnte er noch nicht verdauen. Sie erinnerten ihn daran, an sein Versprechen, an seinen Schwur und seine Taten. An die bevorstehende Nacht, an das letzte Ritual welches noch zu vollführen war. Er hatte Angst…

Eine Heiterkeit durchströmte ihn, als er sie wieder sah. Sie lief auf ihn zu, küsste ihn und strich ihm zärtlich über die kalte Wange. Sie sah wie schon so oft in seinen Augen was geschehen war. Sah es wie einen Film in ihren Gedanken ablaufen, ein trauriges Dramenspiel. Konnte sie es nicht mehr ertragen. Ihre Hand zog sich zurück und Tränen bahnten sich ihren Weg über die reine Haut.
Alle sahen zu und niemand verstand sie. Wie zwei Geister standen sie dort und niemand wusste, wie man ihnen helfen konnte. Niemand kannte sie. Alle schauten. Doch niemand hielt an.

Er sah ihren Blick und wusste, dass sie es nicht mehr lange mitmachen würde. Sie kannte die ganze Tragödie, wollte ihm helfen. Doch wie soll man helfen wenn man nicht weiss wie?

Die Tage verstrichen und die eine Nacht kam immer näher. Er wusste es und sie wussten es.
In einem tiefen Gespräche wollte sie nicht mehr. Ein Punkt kam auf, an dem sie nicht mehr verstehen wollte. Nicht mehr die Gedanken eines Mörders zu entziffern vermögen.
Seine Liebe hatte sich abgewandt. Sie hatte ihn vor eine Wahl gestellt. Dabei konnte er sich nicht entscheiden. Es gab keinen Kompromiss. Nur das Leben oder den Tod.

So zweigte sich der Alltag wieder ein und der gewohnte Trist kam wieder. Er lebte vor sich hin und erkannte nichts mehr, hatte die Chancen die man im gab schon längst vergessen. Er sah nur noch diesen einen Weg um sich von allem zu befreien. Dieser Weg war schlecht. Er wusste es. Und doch tat er es. Niemand weiss wieso und aus tiefer Verzweiflung zwang er sich in seinen Mantel und lief die dunklen Gassen zu seiner Bestimmung. Wie schon vor so vielen Tagen ging er denselben Weg, bog um dieselben Ecken und kam an dieselbe Stelle, wie vor wenigen Wochen davor. Es brauchte ihn viel Überwindung durch den Zaun zu klettern und in den Matsch zu treten.
Und wieder standen sie dort. Und sie erwarteten ihn. Doch diesmal war die Tonne weg. Diesmal war es ein grösseres Wesen. Und die angsterfüllten Augen starrten ihn an während die Hände versuchten gegen die grausigen Fesseln anzukämpfen. Nun erst wusste er, dass er es nicht konnte.
Was er allen angetan hatte. Welche Fehler er begangen hatte. Er wusste es, in dieser dunklen Nacht, als es schon lange zu spät war…

Er rannte die schwarze Allee hinunter und sie wusste dass er dies tun würde. Sie sahen sich in die Augen und wussten, was nun kommen würde. Doch noch ein letztes Mal konnten sie sich in die Arme schliessen als der Schuss erklang und die Schatten langsam in die Nacht entglitten. Nun war Stille, nun waren sie allein.





Epilog

Wenn ich ganz allein,
nur denk an dich
ohne bei dir zu sein,
spür ich Kälte innerlich

Und diese Kälte ist nicht,
das Erfrieren an sich
das ist bloss kleines Leid,
es ist der Schmerz,
das Gefühl von Leblosigkeit

Wenn im Innern Winter herrscht,
dann denk ich nur an dich
Doch leider reicht in diesem Fall,
deine Wärme nicht

Meine Kraft ist verflogen
mein Herz ist leer
Ist das alles nur gelogen?
doch es schmerzt viel zu sehr

Und so will ich jetzt von dir gehen
ohne dich zu verderben
Ich möchte immer hinter dir stehen
doch ich werde jetzt sterben

Sterben ist ewig…
Sterben ist wahr…

Und er starb nicht, weil er es wollte, sondern weil er ihn einem Krieg starb, den niemand gewinnen kann. Doch hatte er sein Ziel erreicht. Er hatte sich selbst besiegt und jemanden gefunden, dem er ewig vertrauen wird, mit dem er ewig zusammen sein wird und ewig lieben wird, und welche dasselbe auch für ihn empfindet.

Und er wartete im Himmel auf sie…















Jeder Mensch braucht jemanden, der ihn festhält und liebt, und das in jeder
auch nur
erdenklichen Situation!
Tizgar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2009, 08:45   #2
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889


Was mir hier gut gefällt ist der deflorationsartige Charakter des Textes.

Was mir nicht so gut gefällt ist das Schwanken zwischen erster und dritter Person.

Was mir gar nicht gefällt ist das Vermischen von Gedichten und Text und die Überlänge.

Gruss

corey
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
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