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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 08.02.2017, 11:07   #1
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

Standard es ruckelt hin, es ruckelt her

der eine geht, der andre kommt, von oben
fällt schnee auf parallelen, die geleise
berühren sich am horizont, die reise
geht dort zu end, wo hoffnungen zerstieben.

und wie nach plan fährt neue hoffnung ein,
in windeln und ein lachen im gesicht,
legt täglich zu an grösse und gewicht,
braucht trotzdem weder fahr- noch führerschein.

zwei züge ruckeln schwankend über weichen,
der eine saust ins schneetreiben hinaus,
gefüllt mit alter hoffnung und mit leichen.

ein andrer hält, da springt ein kind heraus,
das will die oma herzen, drücken, streicheln,
und draussen pfeift es frühlingshaft im baum.
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2017, 11:25   #2
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.485

Standard Parallelen

Hu urluberlu,

es ruckelt so schön, Dein Gedicht!

-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2017, 11:37   #3
männlich Sonnenwind
 
Benutzerbild von Sonnenwind
 
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Beiträge: 1.514

Es ist ein Kommmen und Gehen, sagt der Volksmund... Url hat es in Züge gepackt... Sehr eindrücklich! Und richtig gut!

Hat was Technisches - und steckt doch voller Gefühl.

"schneetreiben" tanzt rythmisch etwas aus der Reihe. Aber ich glaub, das macht nichts.

Zitat:
und draussen pfeift es frühlingshaft im baum.
Zu diesem Schlußsatz fallen mir ein paar Aternativen ein, man wäre in der Wahl auch nicht so eingeschränkt, da du die Reime in deinen Versen sehr freizügig gesetzt hast. Mein Alternativfavorit momentan:

doch draussen pfeift es / pfeifts noch / schon klirrend in den Bäumen.


LG
touchme
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2017, 11:59   #4
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard ohne wenn und aber

Hallo urluberlu,

da fällt mir nichts Besseres ein als ein klares: Ja!

Gruß Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2017, 18:22   #5
männlich urluberlu
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Beiträge: 2.273

hallo alle viere

vielen dank für eure erfreulichen feedbacks.

zu sonnenwind: ein text soll in meinen augen und ohren nicht wie eine wasserversorgungsleitung immer den gleichen ton von sich geben, sondern darf und soll plätschernd durch die offene landschaft fliessen.
allerdings gibt es eine häufung von "und" oder "die" auf hebungen, was ich eventuell noch abändern werde.
deinen vorschlag für die letzte zeile müsstest du mir erst mal erlklären. mir ist nicht so ganz evrtsändlich, warum du ihn machst und was er bringt.

schönen abend
url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2017, 21:09   #6
weiblich Wolkenlos
 
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Beiträge: 21

Sehr gut.
Wolkenlos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2017, 23:08   #7
männlich urluberlu
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Benutzerbild von urluberlu
 
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Beiträge: 2.273

Upps, ich wage es nicht, aufzuschauen, um Danke zu sagen...
Url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2017, 11:07   #8
männlich Sonnenwind
 
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Alter: 62
Beiträge: 1.514

Hallo Url,

mit doch eingeleitet wirkt die letzte Zeile hier abschlüssiger. Wenn der Zug mit dem Kind, das die Oma, die ich im anderen Zug vermute, hält, der andere Zug, also der mit der Oma, jedoch dahinsaust, wird es wohl nichts mit dem herzen - und nichts wird frühlingshaft. Letzte Endung wird, nebenher bemerkt, im allgemeinen auch als eher unpoetisch empfunden, les ich immer. Nun ja, jedenfalls werden Oma und Kind enttäuscht sein, da es im Text zu keinem drücken kommen kann, und diese Enttäuschung habe ich mit wenigstens einem meiner Vorschläge besser und poetischer ausgedrückt gesehen. Eindrucksvoller im Abgang, sozusagen.

Hab übrigens wieder fast nicht bemerkt, daß wir es hier mit einem Sonett zu tun haben. Also, fast.

Noch was fiel mir auf: Zwei schwarze Rößlein weiden auf der Wiese, las ich einmal. Nun lese ich: zwei züge ruckeln schwankend über weichen. Diese Querverbindung, dieser Anrührungspunkt hat schon was. Zumindest in meinem Kopf.

Bei alledem frage ich mich natürlich mit einem gewissen Unbehagen, warum du den - sagen wir normalen Tod - ausgerechnet in Züge verläden sehen möchtest. Um Auschwitz wird es Dir dabei wohl kaum gegangen sein können...

LG
Sonnenwind
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