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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 28.08.2010, 11:49   #1
männlich Ex-Ralfchen
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Alter: 77
Beiträge: 17.302

Standard Abreisender

Abreisender

Ich bin nackt, bis auf das Weiß
meiner Haut,
in der Nacht, die mich wegträgt.
Kann das Bild meines Altegewordenseins
nicht wahrnehmen,
wenn ich gekrückt und langsam
die Stufen zum Altar emporwuchere.
Mit Nichts am Leib gehe ich so
wie ich in diese abstruse Welt
gekommen bin.

Ich bin nackt, bis auf das Weiß
meiner Haut,
in der Nacht, die mich wegträgt.
in eine neues Unleben.
Nichts bleibt zurück in
den Memoranden des Ichs,
wo nur mehr glasige Gräser wehen
und mich mit ihrem Klirren
traurig stimmen.
Der Alte von kurzgestern,
ist erblindet am Bild
vergangener Jugend.
Mütter sind unstolz vereinsamt.
an den Erdhügeln vor
namenlosen Acrylkreuzen.

Ich bin nackt, bis auf das Weiß
meiner Haut,
in der Nacht, die mich wegträgt.
Durchbreche särgenes Holz
empor durch feucht Erdiges
wie ein Wurm. Untot.
Tränensäure brennt Furchen in
meine Haut, die peitschenhaft ledern.
Nichts erinnert an den Helden der
einst in mir wohnte.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2010, 16:11   #2
männlich Ex-Poesieger
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Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

Gut diesen Kommentar hast du dir verdient. Erstmal haette ich im Titel das s mit ß ersetzt. Aber das ist ja noch geschenkt;-) Kommt ziemlich metastasig rüber weil irgenwie ein und dieselbe idee sich durch verschiedene Bedeutungen wuchert, wie du so schoen schreibst. Falls das überhaupt geht, verstehe es bitte nicht falsch, OK?

LG RS
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2010, 15:21   #3
männlich Perry
 
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Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Ralf,

eine bittere Abreise hast du hier beschrieben.
Dein Li scheint nichts Schönes mehr zu empfinden, nur ein zum Altar wuchern, Erblinden am Bild des Vergangenen und Tränensäure.
Einiges scheint mir entbehrlich, wie die sich wiederholenden Strophenanfänge und der bekannt makabre Wurm (Ludwig Hirsch lässt grüßen).
Ansonsten gefällt mir dein Abreisetext aber durchaus in seiner Hinfälligkeit des Heldentums des Lebens.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2010, 19:23   #4
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo Ralfelchen,


ich schließe mich Perry an.
So bitter? Das kenne ich gar nicht an Dir.
Da läßt einer allen Stolz fahren...

Der Tippfehler wird sich nicht mehr korrigieren lassen.

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2010, 22:17   #5
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

hey jungs esswar eine schwere zeit für mich als iches schrieb, musste darum kämpfen, dass einige wirrer es nicht durchsetzen unsere heizung im industrieobjekt für einige monate abzudrehn. da kam mir das eben so durch die aquahöhle. bin aber putzig, süss und mundda wie eh und je.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 12:47   #6
männlich Bullet
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Dabei seit: 07/2009
Beiträge: 499

Liebes Ralfchen,

dein "Weggänger" gefällt mir ausgesprochen gut. Er findet ehrliche, in aller bestem Sinne ganzlose und ungesteltzte Wort.

Ein wenig bin ich über das etwas konstruiert klingende "Unleben" gestolpert, aber vielleicht wars ja auch zum Stolpern gedacht.

Gruß
Bullet
Bullet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 14:02   #7
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo,

muß mich dem klugen Bullet (nochmals) anschließen:

"Ungestelzt" und wahrhaftig kommt Dein duhsteres Gedicht daher.
Nach dem erklärenden Hintergrund:
Kein Wunder.
Nix mit römischer Dekadenz - höööxtens wörtlich.

Jezzzt würdest Du bestimmt n feschs-frechs- Bild-Dichtlein draus machen?
Safari durch bedrohte Räume ... oder so...

Nochmals:
Popoment!

ROMulus
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 20:34   #8
weiblich Ex-phönixe
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Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 401

Hallo ralfchen,
manchmal geschehen echt Zeichen und Wunder...ein Gedicht von dir welches mir gefällt, obwohl ich meine denselben Tippfehler schon einmal bemängelt zu haben,
du solltest öfter genauso schreiben( wie kriegt man dich in diesen Zustand?)
bestimmt beim im Keller einsperren, bei Wasser und Brot;

lg phönixe
Ex-phönixe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 21:27   #9
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

danke liebe PHÖNI. ich mach als legastheniker und halbautist imma fehler. drum bitte ich euch supersüssen schnugggeln, mir das nicht nur zu vaszaien, sondern auch su korrikieren.

bussi
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 21:30   #10
männlich Ex-Ralfchen
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Alter: 77
Beiträge: 17.302

Zitat:
Zitat von Bullet Beitrag anzeigen
Ein wenig bin ich über das etwas konstruiert klingende "Unleben" gestolpert
nun liba BULLi was soll ich sagen?


FREI iss FREI
UNFREI iss NICHT FREI
ART iss nett
UNART is bad
LEBEN iss LEBEN
UNLEBEN iss bad und iss: ne unterform von LEBEN, also n' zwischentot=zwischenleben - hm?
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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