Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Sonstiges Gedichte und Experimentelles

Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 10.11.2007, 18:26   #1
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Standard In die Fremde gegangen

Vor Monden schon
kam ein Wanderer von ungefähr,
und verbarg seine Fährte
im Tau der Dämmerung.

Des Nachts dann
stahl er die Fremde,
die den Klang seiner Flöte
rattengleich verfolgte.

Am Morgen danach
wusste der andere,
dass er niemals ist,
weil sie immer war.
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2007, 20:18   #2
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

"fremdgegangen"

lässt wenig spielraum für andere gedanken als untreue. okay, irgendjemand ist untreu, geht fremd. in welchem sinne auch immer.

"Vor Monden"

nette zeitangabe, aber warum benötigt sie eine eigene zeile?

"kam ein Wanderer von ungefähr
und wollte in die Fremde."

in die fremde. in. okay.

"Aber an der letzten Kreuzigung"

jetzt wird es wohl religiös. ich könnte auch an gewöhnliches kreuzigen denken, wie es früher sitte war, aber das christliche motiv ist sehr stark und es stellt sich die frage: was ist der wanderer in bezug auf die kreuzigung? ich weiß es nicht, ich bin aber auch nicht gut zu fuß, was das christentum betrifft.

"kreuzte sich sein Weg."

etwas kreuzt sich. der weg. okay. mit was?

"Der Fremde"

der fremde verdient wieder eine eigene zeile und ich weiß nicht wieso.

"sah ihn kommen und verlor"

der fremde bleibt fremd und ist das fremde an sich. da nicht wirklich näher bestimmt.

"bewusst sein
Bewusstsein."

okay, ein spiel mit dem bewusstsein. aber die verdichtung ist nicht so spannend, wie du vielleicht denken magst. der fremde merkt also, dass er sein bewusstsein verliert. warum das ganze geschieht, bleibt mir ein rätsel. aber ich bin ja auch kein experte im lesen von gedichten.

"Nur die Elstern"

für was stehen bei dir elstern?

"schauten dem Wanderer nach."

sie bleiben also bei sich, schauen dem wanderer, der in die fremde will, nach. okay. gecheckt. aber ehrlich: es löst bei mir nichts aus.

"Doch der Fremde und die Fremde"

doch? ich entdecke nichts an dem vorhergehenden text, das ein doch erklären würde. weil die elstern dem wanderer nachschauen, oder weil der fremde sein bewusstsein bewusst verliert. ich bleibe ratlos.

"kreuzten ihre Wege."

tja.

"Amen."

so ist es wohl. klingt etwas ironisch. aber das mag an mir liegen.

werther, das gedicht kann nicht beeindrucken. es hat zwar schon eine stimmung, die ich durch ihre diffuse unbestimmheit nett finde, aber es bleibt nichts in mir außer ungewissheit. und ehrlich: ich habe sowas nur selten gern. und das fremdgehen verpufft ins nichts.

gruß. the fat.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2007, 20:39   #3
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Hallo.
wie ich mein Gedicht nun - angeregt durch deine Kritik - ein 3. und 4. Mal las, fällt mir auf, dass ich mich wohl etwas verrannt habe. Sowohl das "bewusst sein/ Bewusstsein", als auch die Elstern oder überhaupt das gesamte Bild vom Wanderer und der Fremde erreicht lange nicht den Ausdruck, den ich mir davon versprochen hatte. Ich setz mich nochmal drüber. Ich bezweifle, dass viel von der jetzigen Form übrig bleiben wird, denn irgendwie kann ich mich selbst nicht mehr ganz nachvollziehen.

Schade finde ich nur, dass der Titel keinen Spielraum lasse. Ich versprach mir von ihm - in Reflektion des Gedichtes - ein Überdenken dieses bis hin zur Verfremdung zum "In die Fremde gegangen", oder so ähnlich. Umgekehrt würde das bestimmt funktionieren, aber das war ja nicht mein Ziel.

Ok, bis später.
Gruß, Werther
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2007, 23:04   #4
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

So, überarbeitet. Wie schon angekündigt, ist besonders viel nicht übrig geblieben. Ich denke, so wird wesentlich deutlicher, worauf ich hinauswollte. Deswegen werde ich die Erstfassung hier jetzt auch nicht reinsetzen, denn ich will keinen Vergleich der beiden Versionen hören. Seht die jetzige einfach als eigenständiges Gedicht, denn das soll sie ja auch darstellen.

Gruß, Werther
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für In die Fremde gegangen




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.