Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Liebe, Romantik und Leidenschaft

Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 26.10.2007, 21:28   #1
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Standard der Weg

Ich bin nicht gut
zu Fuß
kann ich dich nicht erreichen
seit du voraus gehst
mit dem Rücken zu mir
verhungere ich jeden Augenblick
einen Bissen mehr
und verweile
in Erinnerung
an die Wand im Weg
vor der wir so lang
Hand in Hand
gestanden
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2007, 17:10   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

Standard RE: der Weg

sehr interesssant, dass hierzu noch keiner was gesagt hat..
dein text gefällt mir, schon seit tagen schleiche ich um ihn herum...

ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob ich richtig verstanden habe, worum es dir geht.

das lyrich hat mit dem lyrdu scheinbar ratlos lange zeit vor einer unüberwindlichen schranke gestanden, die ihren weg blockiert hat..nach deren überwindung rennt das lyrdu so beherzt voran, dass das
lyrich nicht mitkommt und sogar den eindruck hat, es wird diesbezüglich ignoriert..es verhungert emotional, kraft gibt die erinnerung an die wand..denn durch die beschränktheit waren sie sich einig, der weg, das tempo war klar. es war stillstand aber in frieden...erst durch die öffnung des weges gehen die beiden auseinander, nicht mehr hand in hand, nicht im gleichschritt. das lyrich verweilt, es gibt auf und bleibt stehen.
es versäumt die gegenwart durch das schelgen in der vergangenheit und verpasst tatsächlich den anschluss.

das sehe ich darin.

obwohl mir die zeilenumbrüche der z1-3,die mehrere lesarten zulassen, gefallen, mag ich die banale aussage: ich bin nicht gut...nicht so gerne.
das ist mir fast zu selbstanklagend.
denn es liegt wohl schon am lyrdu, das rück-sichts-los(!) voranschreitet, dass es sich nicht mehr um ein bisschen, sondern um einen bissen hunger handelt..die lesart ist beabsichtigt? oder ist das mein hirngespinst?
sprachlich hast du schon komplexeres geliefert, aber der botschaft tut das keinen abbruch.

lg a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2007, 19:48   #3
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Hallo.
Nach geruhsamer Pausierung stehe ich wieder zur Verfügung. Und zu allererst danke ich dir selbstredend für deine Auseinandersetzung.

Ich muss sagen, du gibst mir Rätsel auf. Denn obwohl du soweit in deiner Interpretation vorangeschritten bist, bleibst du auf einmal stehen, wie vor einer Mauer. Die Frage ist nicht, an wem es liegt, dass das lyrische Ich Hunger leidet. Es geht nicht um Schuld, noch nicht. Es geht um bedingungsloses Folgen und die Unfähigkeit dazu. Und so wird man doch immer zuerst an sich selbst verzweifeln - zumindest, denkt man so ähnlich wie ich. Man wird die Antwort auf die Frage, warum das lyrische Du denn so voraus rennt, an seiner eigenen Unzulänglichkeit suchen.

Ja, es ging mir nicht um sprachliche Komplexität und wenn du mal schaust, so findest du noch mehr von mir, die diesbezüglich ganz ähnlich sind. Im gleichen Atemzuge hast du dann auch jene vor Augen, die mir am meisten am Herzen liegen. Es kommt nicht oft vor, dass ich es schaffe, mich so weit zu lösen, so zu schreiben. Und deswegen sind diese Texte vielleicht nicht sprachlich, wohl aber emotional komplex. Ich denke, du verstehst, was ich meine.

Lieben Gruß, Werther
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2007, 00:54   #4
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

hi, werther, du hast etwas missverstanden..ich habe deinen text nur als sprachlich weniger komplex betrachtet, emotional hat er mich eben wegen seiner dichte beschäftigt..und ohja, ich weiß genau, was du meinst...ich kann das gut nachvollziehen, dass man sich nicht lösen kann, und daher auch nicht schreiben. und ja, ich kenne deine texte. du wirst lachen, alle im forum, aber das weißt du ja wahrscheinlich auch.

ich dachte auch, dass das lyrich verzweifelt aufgibt, weil es sich für unfähig hält mitzukommen..hab ich mich da missverständlich ausgedrückt?
aber ich hab der vollständigkeit halber halt beide lyrs angeschaut und mich dabei wohl verzettelt.
nichtsdestotrotz ein sehr nachvollziehbarer text.
danke für die erläuterung
lieben gruß, a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2007, 14:11   #5
heo
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 34

gefällt gefällt, sehr schön, vor allem durch das weglassen von satzzeichen erlaubt es eine doppellesbarkeit, manchmal und lässt den text offener wirken

ich bin nicht gut zu fuß
zu fuß kann ich dich nicht erreichen...

sehr schön

gruß
heo
heo ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für der Weg




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.