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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 29.11.2016, 00:43   #1
männlich Peter von Glatz
 
Benutzerbild von Peter von Glatz
 
Dabei seit: 03/2016
Beiträge: 122

Standard gläubiger unglaube


gläubiger unglaube

du weißt genau
es wird wohl gott nicht geben
zumindest nicht in dieser form
wie deine kirche immer lehrte
und betest abends doch zu ihm
und sagst ihm dank aus heißem herzen
besprichst mit ihm all deine not
und bittest ihn für dich und andre

du weißt genau
ein gott kann dich nicht hören
doch immer wieder stehst du dann
erschüttert vor den taten seiner liebe
erkennst so viel als wunder an
und fühlst er meint dich ganz persönlich
da schämst du dich so klug zu sein
und weinst in deine hände
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Alt 29.11.2016, 10:23   #2
männlich Sonnenwind
 
Benutzerbild von Sonnenwind
 
Dabei seit: 06/2012
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Beiträge: 1.514

Hallo Peter,

dieser Zwiespalt ist einer der wunderlichsten, zu denen ein Mensch fähig ist. Ein Mensch ist sich dessen ganz sicher, daß Gott nicht existiert. Er weiß von sich, daß er weiß, daß Gott nicht existiert. Doch dann gibt es Momente, in denen er spontan zu ihm spricht, als hätte es keinen Unglauben je gegeben. Und sein Wissen selbst wird im Zwiespalt seines Seins erklärungsbedürftig.

Mir gefallen deine Zeilen.

Gruss
Sonnenwind
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2016, 11:56   #3
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
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Alter: 42
Beiträge: 5.271

Ich habe dein Gedicht gern gelesen.

In größtem Unglück, schönster Freude, schlimmster Trauer ; ruft jeder nach Gott ; ganz gleich, wie er für denjenigen aussieht.
Wir müssen uns auf jemanden / etwas berufen, wenn es für uns nicht mehr fassbar ist.
Vielleicht ist dies oft ein Schlüssel, wenn wir jemanden brauchen, der uns beschützt oder etwas Großes mit uns teilen soll.

Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2016, 00:30   #4
männlich fennigpfux
 
Benutzerbild von fennigpfux
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: auf Reisen
Alter: 46
Beiträge: 304

wenn etwas für mich unfassbar ist, unar,
neige ich nicht dazu, meine leere ins leere zu delegieren.
ich halte den moment aus,
klaglos,
dauerte er auch ein leben lang.

außerdem:
dass die frage: "glaubst du an gott?" eine behauptung enthält,
macht sie zur doppelt geschlossenen frage.

was mich dein text, peter, assoziieren lässt,
ist das dilemma der hirten jedweder konfession,
die ihren glauben verloren haben,
professionsbedingt, also mindestens aus furcht vor der profanen arbeitslosigkeit,
nun gegen ihre vernunft predigen müssen.

aber, was weiß ich?
ich habe ja nicht mal ein sternzeichen -
es war bewölkt am tage meiner geburt.

jeder fx

Geändert von fennigpfux (30.11.2016 um 02:03 Uhr)
fennigpfux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2016, 01:17   #5
männlich Sonnenwind
 
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Beiträge: 1.514

Was mir besonders gefällt - der Text frei ist von Häme und Spott,
frei von jedwedem Urteil.

Auch das - macht ihn mindestens sympathisch, wenn nicht gar liebenswert.

Gruß
Sonnenwind
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2016, 17:40   #6
männlich Peter von Glatz
 
Benutzerbild von Peter von Glatz
 
Dabei seit: 03/2016
Beiträge: 122

Standard gläubiger unglaube

Grüß Euch, Sonnenwind, weise Unar und fennigpfux! Ein herzliches Dankeschön Euren netten Zeilen! Freut mich sehr, daß mein kleines Liedl Euch angesprochen hat. Ja, so ist's halt im Leben! Manche spüren's früh, manche erst spät, manche wohl nie. Aber fennigpfux: Sonnenwind und Unar haben schon recht, denk ich. Deine Philosophie ist halt eine andere. Und soweit ich's weiß, stehen fast alle diese Hirten auch ehrlich zu ihrem Glauben. Die wenigen Ausnahmen treten meist zurück, wechseln ins Sozialfach oder fangen ganz Neues an. Wer will schon ein Leben lang gegen seine Überzeugung leben? Kinder, vertragts Euch, mein Liedl will doch kein Zankapfel sein! Servus, P v G .
Peter von Glatz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2016, 18:19   #7
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
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Alter: 42
Beiträge: 5.271

Mia zank´n nett... Mia senn uns guad.
Nur wenn es mehrere Meinungen gibt, ergibt sich eine Diskussion.
Warum auch nicht, jeder nach seiner Überzeugung.

Ach, fennigpfux,

ich halte den Moment aus,
klaglos,
dauerte er auch ein Leben lang


Diese Stärke finde ich bewundernswert.
Da kann man sich eine Scheibe abschneiden.

ich habe ja nicht mal ein Sternzeichen,
es war bewölkt am Tage meiner Geburt


einfach großartig

Danke Peter, für dein wunderbares Werk.

Gruß auch an Sonnenwind.... Hallihallo

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit, eure weiße Unar.
( ´s hott g´schneit )
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2016, 18:05   #8
männlich fennigpfux
 
Benutzerbild von fennigpfux
 
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Beiträge: 304

Zitat:
Zitat von Unar die Weise Beitrag anzeigen
Diese Stärke finde ich bewundernswert.
Da kann man sich eine Scheibe abschneiden.
Ist keine Stärke, Unar.
Ist nur die zugeteilte Leberwurst, oder der Zippel davon.
Also, bitte nix mehr abschneiden.

"Überzeugt" bin ich in jedem Falle - als letztes von 6 Kindern.
(Mutter, verzeih mir!)


fx
fennigpfux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2016, 19:16   #9
männlich Peter von Glatz
 
Benutzerbild von Peter von Glatz
 
Dabei seit: 03/2016
Beiträge: 122

Standard gläubiger unglaube

Grüß Euch, Kameraden! Paßt schon! Achtung, da kommt was Neues! Schönen 2. Advent! Servus, P v G .
Peter von Glatz ist offline   Mit Zitat antworten
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