Schneeflocken wirbeln

[Ex-DrKarg]

Schneeflocken wirbeln

©Hans Hartmut Karg
2016

Tanzende Engel am nördlichen Himmel,
Weißglänzende Flocken vom Himmel herab.
Alle Natur wird jetzt heimischer Schimmel,
So hell, so freundlich, so nah – und noch flach.

Der Flockenteppich dämpft die Geräusche,
Verdeckt braune Äcker und grünende Wiesen.
Gar mancher hasst ja Verkehrsgeräusche –
Und fängt immer kräftiger an zu nießen.

Das Meer der hunderttausend Kristalle
Erleuchtet mit Verve die fahlgelbe Zeit
Und führt uns näher zu jenem Stalle,
Der für unsere stillen Wunder bereit.

Die hüllen auch berstende Bretter ein,
Schirmen ab gegen wilde, windende Kälte,
So dass in Gedanken das Kindlein allein
Überleben kann, denn es kommt ja in Bälde.

Da erreicht mit dem feintreibenden Schnee
Die Geburt den Sieg über das Schlimme, Böse,
Treibt uns hoffend herein vom kalten See,
Dorthin, wo man die Erwartung einlöse.

Weihnacht bei uns braucht schon seinen Schnee,
Ein weißklärendes Tuch dem Europäer.
Dann greift er leichter zu wärmendem Tee
Und die Flocken heben sein Sehnen höher.

*

[Unar die Weise]

Das ist eine wirklich gelungene Hommage an den Winter und allem, was bei uns dazugehört.
Auch, wenn ich hoffe, das er uns noch etwas erspart bleibt. (bin Vielfahrer)

Beindruckt, von der enormen Anzahl deiner Gedichte, herzlichst die Unar.

[Ex-DrKarg]

An Unar den Weisen:
Herzlichen Dank für das schöne Kompliment! Da ich selbst - Gottseidank! - kein Vielfahrer mehr sein muss und mir die Dichtkunst Last und Lust zugleich ist ("Wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über..."), gibt sie mir auch Kraft und Mut, meine Altersprobleme damit einigermaßen bewältigen, wenn auch nicht heilen zu können.
Liebe Grüße!
H. H. Karg