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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 28.05.2013, 09:26   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Standard Stille

Stille geht vorüber, ohne was zu sagen.
Ich höre hin
und wieder nichts.

Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
und wieder nichts"
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Alt 28.05.2013, 09:32   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Na ja, Schmuddelkind, ob man ein paar nette Wortspielereien als Philosophie oder Nachdenkliches verkaufen kann, wage ich doch zu bezweifeln.
Das ist so ein Text wie er auf diesen (gibts die noch?) täglichen Abreisskalendern früher stand. Meine Oma hatte sowas.
Bin bischen enttäuscht von so einem Larifari Text.

Corazon
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Alt 28.05.2013, 09:42   #3
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Das ist so ein Text wie er auf diesen (gibts die noch?) täglichen Abreisskalendern früher stand. Meine Oma hatte sowas.
Bin bischen enttäuscht von so einem Larifari Text.
Wieso? Was gibts denn an den Abreißkalender-Sprüchen auszusetzen?

LG
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Alt 28.05.2013, 09:46   #4
Thing
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Standard Hallo, Schmuddelkind -

das abschließende "und wieder nichts" ist mir nicht ganz klar, falls das "hin und wieder" nicht eigenständig gelesen werden soll.
Hin und wieder nichts kann genauso gut bedeuten
"hin und wieder etwas".

Ich hab auch nichts gegen Kalendersprüche. Meist stehen sehr gute Apercus oder Aphorismen dort.
So manche haben sich mir eingeprägt.

LG
Thing
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Alt 28.05.2013, 09:49   #5
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Wieso? Was gibts denn an den Abreißkalender-Sprüchen auszusetzen?
Nichts. Es gibt auch an Kaffeefahrten für Rentner nichts auszusetzen, solange die nicht als kulturelle Veranstaltung verkauft werden.
Ich bemerkte nur, daß mir die Rubrik "Philosophisches und Nachdenkliches" für deinen Text ein wenig hoch gegriffen erscheint.

Corazon
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Alt 28.05.2013, 10:05   #6
männlich Schmuddelkind
 
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Hallo Thing!

Zitat:
das abschließende "und wieder nichts" ist mir nicht ganz klar, falls das "hin und wieder" nicht eigenständig gelesen werden soll.
Hin und wieder nichts kann genauso gut bedeuten
"hin und wieder etwas".
Also, so wie ich die Sache sehe, gibt es vier mögliche Lesarten:


1.

Zitat:
Stille geht vorüber, ohne was zu sagen.
Ich höre hin
...
und wieder nichts.

Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
und wieder nichts"
Die Stille in S1V1 würde ich hier als die Abwesenheit eines Geräuschs verstehen; was passiert? Es wird laut. Wenn es laut wird und man all diese Reize gleichzeitig wahrnehmen will, dann gibt es keine Ordnung und dem Sinne kein wirklich wahrnehmbares Geräusch - eher ein Hintergrundrauschen; denn jede Wahrnehmung setzt eine Unterscheidung voraus. Man kann dies freilich auch als Allegorie auf die innere Ruhe deuten, die es einem ermöglicht, klar zu denken.

Dann kommt die Stille wieder zurück. Wieso das nun? Ich glaube, weil dieses Nichts (das aus dem Chaotischen resultiert) dann auch wieder zur Stille wird, in dem Sinne, dass die Unfähigkeit, die äußeren Reize zu unterscheiden, den Perzipienten auf sich selbst zurück verweist. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder ist er (wie in dieser Deutung) in der Lage, eine sinnvolle Welt aus sich heraus zu erschaffen, wie ein Künstler (der also wie du sagtest, hin und wieder etwas aus dem Chaos heraus "hört")

oder

2.

er scheitert im Versuch, dies zu tun und hört nun wieder nichts. Seine Welt ist die Leere eines Menschen, der sich nur über die Außenwelt zu definieren vermag und völlig abhängig ist von dem, was man gemeinhin als sinnhaft versteht:

Zitat:
Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
...
und wieder nichts"
Hab jetzt leider nicht so viel Zeit mitgebracht. Muss gleich wieder los. Die dritte und vierte Lesart versuche ich dann heute Abend zusammenzufassen...

LG

P.S.: Ich mag auch einige dieser Kalendersprüche; hab da schon Goldstücke gefunden, aber im Gegensatz zu dir, leider alles wieder vergessen.
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Alt 28.05.2013, 10:11   #7
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Ich bemerkte nur, daß mir die Rubrik "Philosophisches und Nachdenkliches" für deinen Text ein wenig hoch gegriffen erscheint.
Was hat denn die Philosophie "Hohes" an sich? Philosophie ist im Kern nur ein Sich-Wundern. Philosophische Abhandlungen kann man in dieser Rubrik generell nicht erwarten; dafür ist sie wohl auch nicht eingerichtet, so wie ein Literaturforum auch keine Schmiede für künftige Literaturnobelpreisträger ist.

Ich gehe zumindest nicht davon aus, dass jemand, der in dieser Rubrik ein Gedicht einstellt, für sich einen Dr. phil. in Anspruch nimmt.
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Alt 28.05.2013, 10:31   #8
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Was hat denn die Philosophie "Hohes" an sich? Philosophie ist im Kern nur ein Sich-Wundern. Philosophische Abhandlungen kann man in dieser Rubrik generell nicht erwarten; dafür ist sie wohl auch nicht eingerichtet, so wie ein Literaturforum auch keine Schmiede für künftige Literaturnobelpreisträger ist.

Ich gehe zumindest nicht davon aus, dass jemand, der in dieser Rubrik ein Gedicht einstellt, für sich einen Dr. phil. in Anspruch nimmt.
Lieber Schmuddelkind,

du hast gewiss recht, und ich sehe das wohl etwas zu eng.
Wie dem auch sei, für die Begabung aus einem banalen Sechszeiler eine philosophische Abhandlung zu machen, erhältst du von mir die volle Punktzahl!

Corazon
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Alt 28.05.2013, 10:57   #9
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Zitat:
Wie dem auch sei, für die Begabung aus einem banalen Sechszeiler eine philosophische Abhandlung zu machen, erhältst du von mir die volle Punktzahl!
Die Absicht stand mir zwar fern, aber die Punkte nehme ich gerne mit - wer weiß, wann ich die noch gebrauchen kann...
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Alt 28.05.2013, 20:28   #10
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Die Absicht stand mir zwar fern,
Das glaube ich dir gerne. Aber solche Sätze:

Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Ich glaube, weil dieses Nichts (das aus dem Chaotischen resultiert) dann auch wieder zur Stille wird, in dem Sinne, dass die Unfähigkeit, die äußeren Reize zu unterscheiden, den Perzipienten auf sich selbst zurück verweist.
Da sind die einfacheren Geister natürlich von so viel vermeintlicher Kompetenz geblendet.
War wirklich ein Super Kommentar von dir!

Corazon
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Alt 28.05.2013, 20:31   #11
Thing
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Lieber Schmuddelkind,

ich warte noch auf die Fortsetzung Deiner Ausführung - das wird ja richtig spannend.
Soo tief habe ich in den Text gar nicht hineingesehen.

LG!
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Alt 28.05.2013, 23:43   #12
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Da sind die einfacheren Geister natürlich von so viel vermeintlicher Kompetenz geblendet.
Wer mehr erwartet, als er versteht, kann damit rechnen, enttäuscht zu werden.

Zitat:
ich warte noch auf die Fortsetzung Deiner Ausführung - das wird ja richtig spannend.
Soo tief habe ich in den Text gar nicht hineingesehen.
Kommt noch. Bin gerade noch dabei, was Anderes zu schreiben und auch wenn meine Gedanken gar nicht sooo tief sind - es ist keine triviale Herausforderung, sie zu ordnen.

LG
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Alt 29.05.2013, 07:01   #13
weiblich Ex-Nitribitto
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Standard Stille

Dein Nichts bauscht sich ja ordentlich zu einem Über-Nichts auf.
Nur, ich bin der Ansicht, wenn man nichts zu sagen hat, wie es bei diesem Werk geschieht, sowohl inhaltlich als auch handwerklich, dann sollte man einfach mal die Tinte lassen.

Gruß, Nitribitto
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Alt 29.05.2013, 10:45   #14
männlich Schmuddelkind
 
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Ist eigentlich nicht so schwer zu verstehen: bei einer Reizüberflutung ist es nicht möglich, die einzelnen Reize voneinander zu unterscheiden. Da Wahrnehmung aber eben auch Interpretation beinhaltet in dem Sinne, dass man die Reize voneinander unterscheiden und gedanklich Gegenstände daraus machen muss, bedeutet alles wahrzunehmen eben nichts wahrzunehmen. Wir brauchen die Stille/innere Ruhe.

@Nittribitto: Polemisch von einem "Über-Nichts" zu sprechen zeugt nicht von Text-Arbeit. Beschäftige dich sachlich mit dem Gedicht an sich oder meinen Erläuterungen dazu oder das Gespräch ist beendet.
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Alt 29.05.2013, 11:10   #15
männlich Schmuddelkind
 
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3.

Zitat:
Stille geht vorüber, ohne was zu sagen.
Ich höre hin und wieder nichts.

Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
und wieder nichts"
Hier bin ich mir nicht so sicher, ob ich das kohärent deute, aber ich sehe das so, dass das LI einfach hin und wieder nichts mit den Reizen anfangen kann, denen es ausgesetzt ist und so zu sagen kurz auf "Durchzug" stellt. Das kennt man doch, wenn einem alles zu viel wird. Dann im Moment der Stille und inneren Ruhe wieder kommt dieser Imperativ in ihm auf: "dann hör bloß hin und wieder nichts!" Da merkt das LI also, dass dieses gelegentliche Sich-Ausklinken aus der Außenwelt eigentlich keine Schwäche ist, sondern das, wonach das Innerste verlangt - Ruhe.

4.

Zitat:
Stille geht vorüber, ohne was zu sagen.
Ich höre hin und wieder nichts.

Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
...
und wieder nichts"
Ich glaube, das kommt aufs selbe raus - also sind es eigentlich doch nur drei Lesarten.
Oder weiß jemand sonst noch was mit dieser Version anzufangen?

Ich bin mir nicht sicher, ob das alles in sich geschlossen ist und was man sonst noch so darin sehen könnte, aber das waren meine Gedanken, während und nach dem Schreiben. Wenn jemand eine andere Idee hat - gerne.

LG
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Alt 29.05.2013, 11:14   #16
Thing
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Ich bleibe bei meiner Mehrfachdeutung, weil sie mir persönlich am nächsten ist.

Im Übrigen:
Stille um und in sich zu schaffen (nicht zu verwechseln mit Leere) ist für mich die beste Medizin bei Anfällen von Überdruß oder Ärger.

LG
Thing
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Alt 29.05.2013, 11:25   #17
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Je stiller man ist,
desto mehr kann man hören.
(Chinesisches Sprichwort)
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Alt 29.05.2013, 11:30   #18
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Zitat:
Ich bleibe bei meiner Mehrfachdeutung, weil sie mir persönlich am nächsten ist.
Wie sieht die aus?

Zitat:
Stille um und in sich zu schaffen (nicht zu verwechseln mit Leere) ist für mich die beste Medizin bei Anfällen von Überdruß oder Ärger.
Vollkommen richtig!

Zitat:
Je stiller man ist,
desto mehr kann man hören.
Das ist ein tolles Sprichwort, liebe Ilka! Ich denke, das ist es ungefähr, was ich meinte.

LG
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Alt 29.05.2013, 11:38   #19
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Ich denke, das ist es ungefähr, was ich meinte.
So habe ich es auch verstanden!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2013, 11:41   #20
Thing
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Ich auch.
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Alt 29.05.2013, 11:46   #21
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So viel Einigkeit macht mich still.
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Alt 29.05.2013, 11:55   #22
Thing
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Das ist eine gute Wellenlänge.
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Alt 29.05.2013, 21:58   #23
männlich Schmuddelkind
 
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Alt 30.05.2013, 00:36   #24
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Ehrlich gesagt, Schmuddelkind, ich finde es nicht in Ordnung, daß du, nicht zum erstenmal, ein Gedicht von dir hochpushst, hier mal mit einem smiley.
Der ganze Thread ist ein Beispiel dafür, wie Autoren und user, wenn sie kooperieren, einen Text mit belanglosen Ein-Satz Kommentaren immer wieder nach oben pushen. Und die Rollen wechseln natürlich, heute Autor, morgen Kommentator.
Hier kommt ihr damit durch, man ist sehr duldsam, das nutzt ihr aus.
Es ist nur nicht so, daß keiner euer Spiel duchschaut.

CDP
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Alt 30.05.2013, 00:51   #25
männlich Schmuddelkind
 
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Ist nur die Frage, wer hier den Faden nach oben gepusht hat; denn belangloser als ein freundliches Zeichen des Verständnisses, ganz im Sinne eines harmonischen Miteinanders (nichts anderes war dieser Smiley) ist doch wohl die Frage, ob dieses Gedicht in diese oder eine andere Rubrik gehört - eine Frage, die du getrost dem Autor überlassen kannst. Noch belangloser ist übrigens die Aufregung über eine vermeintliche Belanglosigkeit.

Ob meine Gedichte oben schwimmen oder untergehen, ist mir ehrlich gesagt scheißegal (ich sehe ein Lyrik-Forum hauptsächlich als eine von meiner mangelnden Ordnung unabhängige Möglichkeit, meine Texte zu speichern mit der Zusatzoption auf einen Gedankenaustausch). Genauso egal ist es mir, ob du das Gedicht weiterhin künstlich oben hältst oder es sinken lässt und um das zu verdeutlichen, beende ich den Post noch vor Ende des

Geändert von Schmuddelkind (30.05.2013 um 02:15 Uhr)
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Alt 30.05.2013, 06:52   #26
männlich Pit Bull
 
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Hallo Schmuddelkind!

Ich bin eher der Anti-Philosoph, mag stundenlanges Grübeln über Texte nicht so wirklich und bin mehr für klare, greifbare Aussagen.

Dennoch finde ich Deinen Text geistreich bzw. originell in seiner Vieldeutigkeit.

Und da ich Dich als versierten Dichter schätze, hier also mein mehr als bescheidener Vorschlag zur Struktur des Textes:

Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Stille geht vorüber,
ohne was zu sagen.
Ich höre hin
und wieder nichts.

Stille kommt zurück,
nur um mir anzutragen:
"Dann hör bloß hin
und wieder nichts"
Wie gesagt – interessantes Wortspiel.

VG Pitti



----------------------------------
PS:
Wer hier grimmig deklariert,
selbst mit Schiebung gern jongliert.

Geändert von Pit Bull (30.05.2013 um 08:25 Uhr)
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2013, 10:31   #27
männlich Schmuddelkind
 
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Vielen Dank für das Lob und die ebenso geistreiche Strukturhilfe!

Ich finde, deine Umstellung hat was, gerade was den Rhythmus angeht. Ich lasse es mir nochma durch den Kopf gehen. Jedenfalls bin ich froh, dass du dir beim Lesen Gedanken gemacht hast.

LG
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Alt 30.05.2013, 20:18   #28
weiblich Warriorcats2001
 
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Standard Hi, Schmuddelkind,

Diese Stille in deinem Text überwältigt mich fast! Gut sind diese Zeilen auf jeden Fall, aber ich weis einfach nicht, was daran ein Reim sein soll...
Warriorcats2001 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2013, 20:24   #29
Thing
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sagen : anzutragen -

falls dir das entgangen sein sollte.
Der Rest ist Reim-Reim.

Was verstehst DU, Warriorcats, denn unter einem Reim?
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Alt 30.05.2013, 20:50   #30
männlich Phönix-GEZ-frei
 
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Schmuddelkind, wie oft soll ich dir noch sagen:" Spiel nicht mit den andren Kindern" sing nicht ihre Lieder!

Siehst DU nun erntest du!

Stille
Stille geht vorüber, ohne was zu sagen.
Ich höre hin
und wieder nichts.

Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen:
"dann hör bloß hin
und wieder nichts"

Wer die Stille nicht hört, lebt nicht!

Wunderbar, vom dem der in Bäumen schläft, zur Nacht, zur tiefsten Ruhe!

Mir sind meine ANTWORTEN WICHTIGER als meine Beiträge

Da wir nur ? Menschen sind!


Prima
Phönix-GEZ-frei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2013, 21:49   #31
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Diese Stille in deinem Text überwältigt mich fast! Gut sind diese Zeilen auf jeden Fall, aber ich weis einfach nicht, was daran ein Reim sein soll...
Das überwältigt mich wiederum. Der Reim ist der, den Thing angeführt hat. Der Rest ist streng genommen ungereimt, weil gleiche Wörter keine Reime sind, aber ich hoffte, dass die Tatsache, dass sie in beiden Strophen unterschiedliche Bedeutungen haben (können), dies entschuldigt.

Zitat:
Wer die Stille nicht hört, lebt nicht!

Wunderbar, vom dem der in Bäumen schläft, zur Nacht, zur tiefsten Ruhe!
So ist es.
(Vermutlich von Angela Merkel)

Zitat:
Mir sind meine ANTWORTEN WICHTIGER als meine Beiträge
Wenn ich für mich spreche: kommt drauf an. Manche Kommentare bereichern einen Text, weil sie ihm neue Gedanken hinzufügen, auf Fehler verweisen oder mich auch einfach durch Lob in meinem Schaffen bekräftigen. Manche Kommentare erfüllen aber nichts davon, doch auch die können wichtig sein, wenn sie irgendeine Art von Austausch befördern (und wenn es nur der Austausch von Witzen ist).

LG
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Alt 31.05.2013, 22:42   #32
männlich Ex John D.
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Hallo Schmuddelkind,

Mir imponiert dein Gedicht und ich finde die Mehrdeutigkeit, die du mit so reduzierten Mitteln erzeugst bemerkenswert, weil sie die am weitesten ausseinanderliegenden Reaktionen auf Stille aufzeigt.

Ich persönlich würde aber die Anführungszeichen und den Doppelpunkt dringend entfernen.
So wird die Deutung eines Scheiterns an Stille gleichermaßen wahrscheinlich.
Dann liegt es ganz am Betrachter wie er das Gedicht ließt.


Stille geht vorüber, ohne was zu sagen. (<-sagt mir nichts = Leere)
Ich höre hin
versuche etwas in ihr zu finden
und wieder nichts.
(<- da wollte ich nicht hin)
Stille kommt zurück, nur um mir anzutragen
dann hör bloß hin
(. Rede kann dann auch hier enden, meint: hör mir doch mal genau zu)
und wieder nichts
<-Resultat des Nichts-Hörers: er ist wieder dem Nichts ausgeliefert oder er hat jetzt wieder die Chance der Stille, dem Nichts etwas abzugewinnen.
Bei der positiven Version setzt sich ein inneres Lauschen stetig fort
das auf mich friedvoll wirkt, eine Antwort die keine Worte braucht...
sehr schön.



das Spiel lässt sich weiter spielen mir fallen noch mehr plausible Versionen ein
(6 Stück), aber es soll sich ja jeder selbst drin entdecken.
Ein Gedicht


Gruß John D.

PS Wer Innehalten zu seinen Interessen zählt, weiß worüber er schreibt!
Ex John D. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2013, 00:06   #33
männlich Schmuddelkind
 
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Hallo John und danke für die ausführliche und reflektierte Antwort.

Zitat:
PS Wer Innehalten zu seinen Interessen zählt, weiß worüber er schreibt!
Oh, wie aufmerksam! Dabei weiß ich doch selten, worüber ich schreibe.

Deine Interpretation finde ich super, gerade durch das Weglassen der Anführungszeichen. Die Idee kam mir auch schon (weil ich die Uneindeutigkeit des Endes der wörtlichen Rede, wie du sie so schön dargelegt hast, so reizvoll fand), aber mein interpunktionelles Gewissen hat sich dagegen gewährt.

Sechs Interpretationen?
Da bin ich schon irgendwie neugierig...

LG
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