Der Knopf

[Jan]

Da steht er nun. Mit geneigtem Kopf, blickend auf sein Gewehr im Sande versunken. Von allen Kräften verlassen, von der Hitze erdrückt.
Sein Gesicht durch die Asche und den Staub kaum zu erkennen.
In der Ferne der Rauch des Todes, ein Feld wo keine Liebe gedeiht.
Nur noch schwach hört er die Rufe seiner Kameraden, die Meldungen, die über das Funkgerät grauen verbreiten.
Am Himmel nichts mehr zu erkennen, dunkel nur noch Tod. Nur noch die Flieger zu hören. Die letzten Sonnenstrahlen die durch‚ den verdunkelten Himmel ihren Weg finden lassen daran erinnern was der Mensch mit all seinem Wissen, Kreativität erschaffen und hätte schaffen können. Technik, Wissenschaft zum Entwickeln und überleben der eigenen Gattung. Doch nun gegen sich selbst gerichtet.
Zu kämpfen lohnt sich nicht mehr. Das Magazin ist alle, keine Reserve mehr in den Taschen. Er schaut auf, blickt zu seiner Rechten. Ein Kamerad entleert in Salven sein Gewehr in Richtung Feind, hoffnungslos. Es zischt, knistert. Kein gutes Zeichen, es wird zurück geschossen. Er atmet tief ein. Die Luft, das letzte erfreuliche in dieser Gegend. Sie schenkt Hoffnung und Mut. Plötzlich wird sie so heiß. Sie brennt in seinen Lungen. Vor Schreck schaut er mit Hilfe suchendem Blick zu seinem Kameraden. Mit leeren Augen starrt er zurück. Die Hoffnung, das Leben aus ihm entwichen. Die Luft brennt weiter. Das Funkgerät fällt aus. Plötzlich ein grelles Licht, es schmerzt. Er wendet sich ab. Verdeckt mit seinem Arm sein Gesicht.
Es wird dunkel. Stille, nichts mehr zu hören. Langsam nimmt er verängstigt seinen Arm runter, nicht wissend was ihn erwartet.
In der Ferne, ein gigantischer Feuerpilz baut sich auf, reckt sich zum Himmel aus und verdrängt die düstere Schicht am Himmel.
Er sieht das Blau, das wunderschöne Blau, das wunderschöne Blau zum letzten Mal.
Die Flieger haben den Knopf gedrückt....